Langenthaler Eisbahn geht bergauf

Sonntag, 18. März 2012, 11:52 - Martin Merk

Wer hätte das gedacht? Die Kunsteisbahn Schoren in Langenthal ist geneigt. Ziemlich stark sogar. Doch der SC Langenthal spielt zwei Drittel bergauf.

Das Geheimnis um die schiefe Eisbahn ging fast vergessen, obwohl eine Neigung von 20 Zentimetern vor 50 Jahren mit Absicht eingebaut wurde, wie der Eismeister Alfred Marending "Sonntagsblick" erklärt. Die Eisbahn war damals ohne Dach und das Regenwasser sollte abfliessen. Zudem fliess auch Wasser ab, wenn man das Eis abtauen muss, etwa Ende Saison, oder bei Änderungen der Markierungen oder Eiswerbung. Bei anderen Eisbahnen ist es ähnlich. Auch die PostFinance-Arena in Bern soll eine Neigung von 12 Zentimetern haben, jene in Langenthal dürfte jedoch zu den schiefsten Eisbahnen des Landes gehören.

Wer nun aber denkt, dass sich der SC Langenthal den Heimvorteil zu Nutze macht, indem er zwei Drittel lang abwärts spielt, sieht sich getäuscht. Bis in dieser Saison sollen die Spieler weder etwas gemerkt noch gewusst haben. Zudem hat der Sportchef Reto Kläy analysiert, dass man bis vor zwei Jahren im Mitteldrittel, also wenn der SCL abwärts spielt, am schwächsten gespielt habe. Also kein Grund zum Wechseln - Langenthal spielt weiter bergauf. Der SC Bern hingegen spielt zwei Drittel mit Abwärts-Vorteil.

Ausgespielt haben jedoch Curler. Während die Langenthaler Eishockeyspieler die Neigung kaum bemerken können, macht sie im Curling sehr wohl einen Unterschied. Deswegen werden keine Curling-Wettkämpfe mehr in Langenthal durchgeführt. Oder wie es Marending zur Zeitung ausdrückt: "Während dem Spiel merkt man nicht. Wäre das Eis gereinigt, und würde man einen Medizinball einen leichten Stoss versetzen, würde er garantiert über das gesamte Spielfeld rollen."