Die Schweiz ringt zum Start Tschechien nieder

Von Pascal Zingg

Die Schweiz gewinnt zum Auftakt der U20-WM gegen Tschechien mit 4:3 nach Verlängerung. Es war dies nach zwei Jahren (5:2 gegen Tschechien) wieder einmal ein Vorrundensieg. Trotz dieses Sieges vernahm nach dem Spiel sowohl beim Trainer, als auch bei den Spielern durchaus kritische Stimmen.

Highlights:

„Bei fünf gegen fünf waren die Tschechen klar besser. Ich weiss nicht, wieso unsere Offensive derart verhalten gespielt hat, ich hoffe das war die Nervosität“, meinte ein kritischer Christian Wohlwend nach dem Spiel. Dem Trainer war nicht entgangen, dass die Schweiz vor allem in den ersten 30 Minuten grosse Mühe hatten in dieses Spiel zu kommen. Die einzigen, die in dieser Phase gefährliche Chancen kreieren konnten waren die Tschechen. Zum Glück für die Schweizer sah man von Joren van Pottelberghe jedoch eine starke Partie. Der Schlussmann hatte zu Beginn noch einige Abpraller, konnte sich aber mit Fortdauer des Spiels klar steigern. Neben dem starken Torwart wusste auch die Verteidigung zu gefallen. Vor allem Siegenthaler und Karrer hatten viel Eiszeit und machten ihre Sache gut.

In der Offensive sollte es schliesslich Loic In Albon sein, der die Schweiz erlöste. Der Lausanner wurde nach 30 Minuten von der tschechischen Defensive alleine gelassen und bezwang Skarek mit einem Schuss, der nicht unhaltbar schien. Zum Glück für die Schweizer spielten die Tschechen heute sehr undiszipliniert. So liess man sich zu sieben kleinen Strafen hinreissen. Eine solche Strafe wusste Calvin Thürkauf in der 37. Minute zu nutzen. Der Zuger profitierte davon, dass Skarek einen Schuss von Riat nur ungenügend abwehren konnte.

Trotz des Schocks zum Ende des zweiten Drittels muss man den Tschechen zu Gute halten, dass sie nie aufgaben. „Diese Niederlage ist nicht damit zu entschuldigen, dass wir gestern Abend schon spielten. Ich rechne es meinem Team aber hoch an, dass wir trotzdem bis zum Schluss gekämpft haben“, lobte Trainer Jakub Petr sein Team. Am besten umsetzen konnte Radek Koblizek diesen Effort. Er traf in der 46. Minute genau unter die Latte. Weil die Tschechen danach jedoch wieder undiszipliniert agierten, konnte Damien Riat in der 49. Minute nochmals auf 3:1 erhöhen. Wiederum gaben die Tschechen jedoch nicht auf, weshalb Chlapik (51.) im Powerplay zum 3:2 traf. Eigentlich schienen die Schweizer das Spiel danach wieder in den Griff zu kriegen. Nico Hischier kassierte allerdings 154 Sekunden vor der dritten Pause eine unnötige Strafe. Diese brachte noch einmal viel Unordnung in die Schweizer Abwehr, welche Chlapik nur 16 Sekunden vor dem Ende zum 3:3 nutzen konnte.

Dank dem späten Ausgleichstreffer fiel das Momentum nun vollends auf die Seite der Tschechen. Das grosse Problem dabei war allerdings, dass sie deshalb zu übermütig wurden und die Verteidigung vergassen. Nico Hischier profitierte von diesem Fehler und nützte ein Breakaway zum 4:3-Siegestreffer. „Ich habe schon einige Verlängerungen mit je drei Feldspielern gespielt. Wichtig ist, dass du die Scheibe nicht derart unnötig verlierst“, analysierte Coach Petr. Für Nico Hischier war es derweil wichtig, dass er dem Team wenigstens zwei Punkte sichern konnte. „Wir hätten heute nach 60 Minuten gewinnen müssen. Leider habe ich kurz vor Schluss eine unnötige Strafe genommen. Da war es eine kleine Genugtuung, dass ich immerhin das Spiel in der Verlängerung entscheiden konnte.“

Mit immerhin zwei Punkten ist die Schweiz damit gut ins Turnier gestartet. An der Ausgangslage hat sich für die Eisgenossen jedoch nur wenig geändert. Für eine Viertelfinalqualifikation braucht es immer noch ein Sieg gegen die Dänen. Dies ist jedoch noch Zukunftsmusik. Erst einmal steht morgen das Spiel gegen die Schweden auf dem Programm. Bei diesem erwartet Wohlwend vor allem von der Offensive eine bessere Leistung. Eine solche wird wohl auch nötig sein, sind die Schweden doch noch ein bisschen besser einzustufen als die Tschechen.

Telegramm:

Tschechien – Schweiz n.V. 3:4 (0:0, 0:2, 3:1, 0:1)

Bell Centre, Montreal: 4683 Zuschauer. – Schiedsrichter: Lemelin (USA), Salonen (FIN); Kohlmüller (GER), Suominen (FIN). – Tore: 29:19 In Albon (Hischier, Diem) 0:1; 36:03 Thürkauf (Riat, Hischier; Ausschluss: Hronek) 0:2; 45:02 Koblizek (Zboril) 1:2; 48:34 Riat (Siegenthaler, Thürkauf; Ausschluss: Zboril) 1:3; 50:41 Chlapik (Hronek, Spacek; Ausschluss: Weber) 2:3; 59:44 Chlapik (Spacek, Zboril) 3:3; 60:23 Hischier (Riat) 3:4. – Strafen: 7 x 2 Minuten gegen Tschechien; 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz.

Tschechien: Skarek (Vladar); Hrdinka, Hronek; Zboril, Kalina; Krenzelok, Vala; Stransky, Spacek, Musil; Kurovsky, Necas, Kase; Koblizek, Chlapik, Jasek; Reichel, Soustal, Suchy.

Schweiz: von Pottelberghe (Ritz); Karrer, Siegenthaler; Weber, Burren; Gerber, Gross; Stadler; Thürkauf, Marchon, Riat; Diem, Hischier, In Albon; Eggenberger, Prassl, Miranda; Haussener, Zehnder, Haberstich.

Bemerkungen: 40. Pfosten Thürkauf; Tschechien von 59:24 bis 59:44 ohne Torhüter; 59:44 Timeout Tschechien.

IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Nico Hischier #18, Jakub Skarek #2 Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Nando Eggenberger #22, Filip Chlapík #14 Bell Center, Montreal ©Puckfans.at/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Dominik Diem #23, Filip Chlapík #14 Bell Center, Montreal
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Jonas Siegenthaler #25 Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Yanik Burren #2, Joren van Pottelberghe #30, Lukas Jasek #17 Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Jonas Siegenthaler #25, Jakub Skarek #2, Calvin Thürkauf #12 Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Adam Musil #26, Livio Stadler #5 Bell Center, Montreal ©Puckfans.at/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI David Kase #22, Adam Musil #26, Livio Stadler #5 Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Joren van Pottelberghe #30, Colin Gerber #24, Adam Musil #26 Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Joren van Pottelberghe #30, Jakub Zboril #20 Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Yanik Burren #2 Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Fans Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI David Kase #22, Serge Weber #10 Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Tomas Soustal #15, Philipp Kurashev #20, Yanik Burren #2 Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Jubel nach dem GWG Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Calvin Thürkauf #12, Jakub Skarek #2, Ondrej Vala #6, Nico Hischier #18 Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Martin Necas #8, Jonas Siegenthaler #25 Bell Center, Montreal ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
IIHF World Juniors Championship 2017 CZE - SUI Yannick Zehnder #19, Filip Chlapík #14 Bell Center, Montreal ©Puckfans.at/Andreas Robanser
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