NHL-Draft: Heute ist wohl Fiala dran

Heute und morgen findet in Philadelphia der NHL-Draft statt. Mit Kevin Fiala könnte es dabei einen weiteren Schweizer Erstrundendraft geben.

Wenn um 23 Uhr Schweizer Zeit die Florida Panthers mit der Auswahl an Nachwuchshoffnungen beginnen, sind die Schweizer Augen vor allem auf einen Spieler gerichtet. Kevin Fiala hat eine bemerkenswerte Saison des Aufstiegs hinter sich. Er schaffte es beim schwedischen Club HV71 Jönköping während der Saison von Junioren- ins Profiteam und schlug ein. Er überzeugte bei der U20-WM, spielte die U18-WM und erhielt in letzter Minute auch noch ein WM-Aufgebot von Sean Simpson. Alle drei Weltmeisterschaften in einer Saison hat seit elf Jahren weltweit kein Spieler mehr bestritten. Das NHL Central Scouting Bureau liess ihn innert drei Monaten von Platz 11 auf Rang 3 der besten europäischen Feldspieler dieses Draft-Jahrgangs aufsteigen. Das war im April. Die WM dürfte seine Chancen noch verbessert haben. Es wäre eine Überraschung, würde der 17-jährige Uzwiler nicht bereits heute unter den ersten 30 Spielern gezogen werden, sondern erst morgen, wenn die anderen Runden dran sind. Fiala wäre der vierte Schweizer Erstrunden-Draft in den letzten fünf Jahren.

Bisherige Schweizer Erstrunden-Drafts:
Nino Niederreiter (Nr. 5, 2010, New York Islanders)
Sven Bärtschi (Nr. 13, 2011, Calgary Flames)
Michel Riesen (Nr. 14, 1997, Edmonton Oilers)
Mirco Müller (Nr. 18, 2013, San Jose Sharks)
Luca Sbisa (Nr. 19, 2008, Philadelphia Flyers)
Luca Cereda (Nr. 24, 1999, Toronto Maple Leafs)

Neben Fiala können sich auch weitere Schweizer Draft-Hoffnungen machen, etwa das Genfer Talent Noah Rod oder der Torhüter Melvin Nyffeler (siehe unten). Auch zwei Lizenz-Schweizer dürften gedraftet werden mit dem Dänen Nikolaj Ehlers und dem lettischen Torhüter Elvis Merzlikins. Auffällig ist, dass von den acht dieses Jahr draftbaren Schweizern in den kanadischen Top-Juniorenligen (OHL, QMJHL, WHL) keinem einzigen eine reelle Chance im Draft eingeräumt wird. Die Hoffnungen beruhen auf jenen, die auf ihre Eishockey-Ausbildung in Europa setzen.

Uneinig ist man sich in Nordamerika, wer dieses Jahr Nummer 1 wird. Die Stürmer Samuel Bennett und Sam Reinhart sowie der Verteidiger Aaron Ekblad gelten als aussichtsreichste Kandidaten. Als erster Europäer dürfte der Sohn einer Legende gezogen werden, egal ob es sich dabei um Leon Draisaitl (D), Kasperi Kapanen (FIN) oder William Nylander (SWE) handelt, dessen Vater Michael einst auch in der Schweiz für Lugano, die ZSC Lions und Kloten spielte und dieses Jahr im Alter von 41 Jahren nochmals in der höchsten schwedischen Liga für den AIK Stockholm spielte.

Schweizer in den Draft-Rankings:

Feldspieler Europa:
3. Kevin Fiala, HV71 Jönköping (SWE)
27. Noah Rod, Genf-Servette
44. Luca Hischier, SC Bern
49. Luca Fazzini, HC Lugano
55. Fabio Högger, Kloten Flyers
56. Sandro Zangger, ZSC Lions
92. Nico Dünner, EV Zug
93. Simon Kindschi, HC Davos
96. Stanislav Horansky, EHC Biel
102. Fabian Heldner, HC Davos
133. Nico Gurtner, SC Bern
134. Andy Ritz, SCL Tigers

Torhüter Europa:
10. Melvin Nyffeler, ZSC Lions
11. Gilles Senn, HC Davos

Feldspieler Nordamerika:
129. Yannick Rathgeb, Plymouth (OHL)
197. Phil Baltisberger, Guelph (OHL)