Zug: Titelverteidigung bleibt das Ziel

16.9.2022 - Von Fabian Lehner

Nach der erfolgreichen Titelverteidigung im letzten Frühjahr gibt es kein anderes Ziel als die Wiederholung der Titelverteidigung. Es wäre das erste mal seit Kloten Mitte der 90er, dass dies einem Club gelingen würde. Doch die Konkurrenz hat aufgerüstet und der EVZ wird voraussichtlich nicht mehr ganz so dominant sein.

Torhüter: Das Schweizer Mass der Dinge

Kein anderer Club kann auf ein so hervorragendes Schweizer Duo zurückgreifen wie der EVZ. Leonardo Genoni ist nach wie vor der beste Torhüter mit dem Schweizer Pass. Als Backup steht ihm der ausgezeichnete Luca Hollenstein zur Verfügung. Nach wie vor kann Hollenstein viel von ihm lernen, ohne im Druck zu stehen, eine Mannschaft zu hehren Zielen tragen zu müssen. Diese Position ist aber nicht mehr so herausragend im Vergleich der anderen Clubs. Die meisten haben sich mit einer der zusätzlichen Lizenzen einen ausländischen Torhüter verstärkt, welche das Format von Genoni haben. Es ist keine Schwachstelle geworden, aber auf dieser Position haben die anderen Teams aufgeholt.

Verteidigung: Kontinuität trägt Früchte

Nach der Torhüterposition gab es hier am wenigsten Bewegung. Wieso auch. Der EVZ verfügte bereits letzte Saison über eine ausgezeichnete Verteidigung, welche den Abgang von Raphael Diaz im Vorjahr perfekt mit Niklas Hansson und Christin Djoss mehr als nur kompensierte. Dazu entwickeln sich die jungen Verteidiger Livio Stadler und Nico Gross prächtig. Der einzige wichtige Zuzug ist die Rückkehr von Tobias Geisser. Aber auch er kennt das System von Dan Tangnes und wird sich rasch wieder eingliedern. Nominell wird es wohl die beste Abwehr der Liga sein. Positiv darf die EVZ-Anhänger stimmen, dass sehr viele junge Verteidiger dabei sind, nebst dem arrivierten Dominik Schlumpf.

Sturm: Wenige aber gute Ergänzungen

Gerade mal zwei gewichtige Zuzüge wurden getätigt. Petar Cehlarik und Brian O'Neil stossen zum EVZ und werden dessen Offensive verstärken. Die beiden passen gut in das System von Tangnes. Die Schweizer Positionen sind bereits gut besetzt. Insbesondere Dario Simion, Gregory Hofmann und Fabrice Herzog machen den Unterschied. Dazu kommen Reto Suri und Lino Martschini. Aber auch die nach wie vor jungen Sven Leuenberger und Dario Allenspach sind keine Notlösungen. Ausserdem verfügt Tangnes über den wohl besten Center auf Schweizer Eis: Jan Kovar. Er kann in jedem Einsatz dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Mit Carl Klingberg kommt der wohl meist unterschätze Ausländer der Schweizer Liga dazu. Kaum ein Spieler hat so viel Einfluss auf das Spiel, ohne extrem viel auf dem Scoreboard zu erscheinen.

Fazit: Repariere nichts, dass nicht kaputt ist

Bei den Zugern gab es insgesamt wenig Bewegung. Aber das war auch nicht nötig. Der einzig grosse Abgang war die Rückkehr von Anton Lander zu seinem Stammverein Timra IK. Die Kontinuität wird den EVZ gut tun und sie werden sich schnell wieder an der Spitze festbeissen. Die Konkurrenz ist aber näher gerückt, weshalb die Titelverteidigung nochmals eine schwerere Aufgabe für Dan Tangnes und sein Team wird als letzte Saison. Dem Taktiker und seinen Mannen ist dies aber durchaus zuzutrauen.



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