Ambrì-Piotta: Bereit für einen Schritt nach vorne

10.9.2022 - Von Maurizio Urech

Der Endspurt der letzten Saison der Leventiner war spektakulär. Nach der 1:5-Heimniederlage gegen Genf-Servette am 1. März stand man auf Platz 11 mit 49 Punkten und hatte zehn Punkte Rückstand auf den SCB, jener Platz, der die Pre-Playoffs bedeutet hätten. Also eine Mission Impossible bei nur sechs ausstehenden Partien. Aber es kam ganz anders. Dank sechs Siegen in Folge, darunter in den zwei Direktduellen gegen den SCB, schaffte man doch noch den Sprung in die Playoffs. Dies auch dank gütiger «Mithilfe» des SCB, der sich blamierte.

Der Endspurt der letzten Saison der Leventiner war spektakulär. Nach der 1:5-Heimniederlage gegen Genf-Servette am 1. März stand man auf Platz 11 mit 49 Punkten und hatte zehn Punkte Rückstand auf den SCB, jener Platz, der die Pre-Playoffs bedeutet hätten. Also eine Mission Impossible bei nur sechs ausstehenden Partien. Aber es kam ganz anders. Dank sechs Siegen in Folge, darunter in den zwei Direktduellen gegen den SCB, schaffte man doch noch den Sprung in die Playoffs. Dies auch dank gütiger «Mithilfe» des SCB, der sich blamierte. Es gab Gründe wieso sich Ambrì-Piotta sechs Runden vor Schluss in einer aussichtslosen Situation fand. In der Leventina war die Euphorie gross, dass man endlich in einer modernen Halle, der Gottardo Arena, spielen durfte. Doch es gelang Luca Cereda und seinem Staff nicht, diesen Schwung dauerhaft mitzunehmen und bereits Ende November stand Ambrì auf Platz 10.

Eines der Hauptprobleme war das schlechteste Powerplay der Liga und dies blieb bis Ende Saison so. Der Staff war nicht fähig in 50 Spielen eine Kombination zu finden, die funktionierte und es haperte sogar in doppelter Überzahl. Dazu kamen Probleme mit den ausländischen Spielern. Der finnische Nationalspieler Juuso Hietanen war kein Leader, eher ein Mitläufer. Und auch die ausländischen Stürmer enttäuschten. Matt D’Agostini war nur noch ein Schatten einer früheren Tage in weissblau, Peter Regin schoss nur drei Tore in 41 Spielen und Brandon Kozun wurde nach 24 Spielen und ebenfalls drei Toren in die KHL abgeschoben. Luca Cereda goutierte die Kritik an seinen ausländischen Spielern gar nicht. Er sprach davon, dass diese vor allem in den Heimspielen immer im Kreuzfeuer stehen würden.

Wie schon letztes Jahr hat sich Ambrì auch dieses Jahr geschickt verstärkt. In primis konnte man den finnischen Torhüter Janne Juvonen halten, ein Eckpfeiler in der finalen Aufholjagd. Dazu holte man mit dem schwedischen Offensivverteidiger Tim Heed (Ex-HCL) und dem Finnen Jesse Virtanen zwei Abwehrspieler, welche das Powerplay steuern können und den Abgang von Michael Fora kompensieren. Mit den Tschechen Filip Chlapik und Michael Spacek holte man zwei interessante junge Ausländer, dazu mit Nick Shore einen Routinier. Das einzige Fragezeichen bleibt Dominic Zwerger, der weiterhin an den Folgen einer Gehirnerschütterung leidet.

In den Vorbereitungsspielen wusste die Mannschaft von Luca Cereda durchaus zu überzeugen, so schlug man etwa dem EV Zug und den Eisbären Berlin die Meister der Schweiz und Deutschlands deutlich und verlor nur die letzten zwei Spiele beim Turnier in Bozen nach Penaltys.

Persönlich erwarten wir, dass Ambrì-Piotta nicht nur einen guten Start hinlegt, sondern auch ein attraktives Eishockey zeigt. Diese Mannschaft hat genügend Potential um sich gegenüber der letzten Saison zu steigern. Natürlich haben sich auch die anderen Teams der NL verstärkt, doch auf dem Papier hat Ambrì-Piotta die Schwachstellen der letzten Saison ausgemerzt.

Persönlich erwarten wir, dass Ambrì die Pre-Playoffs erneut erreichen und lange sogar im Rennen um eine direkte Playoff-Qualifikation dabei sein wird.
 

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Der HC Ambrì-Piotta möchte in der Gottardo Arena einen Schritt vorwärts machen im Vergleich zur vergangenen Saison. Foto: JustPictures.ch / Jari Pestelacci