Fribourg-Gottéron schiesst die Lions in die Sommerpause!

Von Roland Jungi

Mit dem heutigen 3:2-Sieg gegen die Lions qualifizierten sich die Fribourger für den Halbfinal der Playoffs. Damit eliminierte die Mannschaft von Trainer Pelletier innert Jahresfrist gleich zum zweiten Mal einen favorisierten Gegner. Nach dem SC Bern hiess dieses Mal die ZSC Lions das Opfer.

Mit dem Wissen, heute nach dem Spiel könnte die Saison bereits zu Ende sein, nahmen die ZSC Lions das Spieldiktat in ihre Hände. Blindenbacher und Suchy, die Zürcher Verteidiger, scheiterten aus guten Positionen am reaktionsschnellen Fribourger Hüter Caron. Die Fribourger Paradelinie – Plüss-Bykov-Sprunger – konnte sich kaum entfalten. Als sattelfest präsentierte sich die Lions Box nach etwas mehr als 10 Minuten. Mit einem idealen Zuspiel versorgte Jean-Guy Trudel Thibaut Monnet, welcher mit grosser List Goalie Caron zum 1:0 für die Zürcher eiskalt düpierte. Kaum Gefahr vor Flüeler vermochten die Fribourger in Überzahl zu erzeugen, sodass die knappe Führung der Lions beim ersten Sirenenton zur Tatsache wurde.

Zu Beginn des Mittelabschnitts suchten die Gäste mit grosser Vehemenz den zweiten Treffer. Die Gangart wurde immer ruppiger und blieb aber immer im fairen Rahmen. In der 22. Minute enteilte Sprunger seinem direkten Gegenspieler, zwang Flüeler zu einer Glanzparade, doch gegen dessen Nachschuss hatte der Zürcher Hüter nicht den Hauch einer Chance. Topscorer Sandy Jeannin war in der 28. Minute dazu verdammt, von der Strafbank mitzuverfolgen, wie seine Dummheit durch Ryan Gardner eiskalt mit dem zweiten Gegentreffer bestraft wurde. In der 34. Minute zwang Verteidiger Heins Goalie Flüeler zu einem Big-Save. Bis zum Schluss des Drittels standen aber die Zürcher näher am dritten Tor, als die Fribourger am möglichen Ausgleich.

Die Dramatik im letzten Drittel war kaum zu überbieten. Geschickt verwalteten die Zürcher ihren knappen Vorsprung. Es bedurfte einer taktischen Kunstgriff von Fribourg Trainer Pelletier, welcher seinen Torhüter eine Minute vor dem regulären Ende aus dem Kasten nahm. Die Lions schienen die Sache im Griff zu haben, als die Scheibe zum völlig freistehenden Sprunger kam, der den Puck im Tor versorgte. Wann fällt die Entscheidung: in der Overtime oder erst im anschliessenden Penaltyschiessen?

Die restlos begeisterten Zuschauer sahen eine hart umkämpfte Overtime mit den besseren Möglichkeiten der Fribourger, welche die Strafe von Bühler nicht nutzen konnten. Julien Sprunger schiesst mit seinem dritten Tor die Zürcher Lions in die Sommerpause!

National League A – Play-Offs 1/4-Final 4. Runde

Telegramm

HC Fribourg-Gottéron – ZSC Lions 3:2 nV (0:1, 1:1, 1:0, 1:0).

Patinoire St-Léonard. – 7125 Zuschauer (ausverkauft!). – SR Eichmann; Mauron/Schmid.

Tore: 15. Monnet (Trudel) 0:1. 23. Sprunger (Bykov) 1:1. 28. Gardner (Suchy/Ausschluss Jeannin) 1:2. 60. (59:48) Sprunger (Law, Knöpfli) 2:2. 69:28 Sprunger.

Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen HC Fribourg-Gottéron; 8-mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.

HC Fribourg-Gottéron: Caron; Heins, Birbaum; Reist, Marc Abplanalp; Collenberg, Seydoux; Snell, Ngoy; Vauclair, Meunier, Neuenschwander; Knöpfli, Jeannin, Law; Plüss, Bykov, Sprunger; Wirz, Montandon, Lauper.

ZSC Lions: Flüeler; Suchy, Blindenbacher; Seger, Geering; Stoffel, Schelling; Schnyder, Müller; Gardner, Pittis, Trudel; Monnet, Alston, Sejna; Bühler, Kamber, Lukas Grauwiler; Krutov, Gloor, Bastl.

Bemerkungen: HC Fribourg-Gottéron ohne Botter und Chouinard (beide verletzt), Sandro Abplanalp und Mowers (beide überzählig). ZSC Lions ohne Wichser, Cadonau (beide verletzt), Sulander, Pratt und Lemm (alle überzählig). – Valentin Wirz bestreitet heute Abend das 300. NL-Spiel für Fribourg-Gottéron. Gottéron ab 59:00 – 59:48 ohne Torhüter.