Ein Schlussbouquet, das es in sich hatte

Von Leroy Ryser

Der SC Langenthal verliert in La Chaux-de-Fonds mit 2:0. Am Schluss verabschiedeten sie sich mit mehreren angezettelten Schlägereien aus der Mélèzes und zeigten die Laufrichtung fürs nächste Spiel an.

Spiel sechs im Halbfinalkrimi zwischen Langenthal und La Chaux-de-Fonds. Erstmals ging es zwischen den beiden versierten Teams um die Wurst; nach dem ersten Heimsieg in dieser Serie von den Langenthalern könnten diese nun mit einem 4:2-Serie ins Finale einziehen.

Wie man es bereits gewohnt war, ging die Partie wie die Feuerwehr los. Innert zwei Minuten hatten beide Seiten diverse Chancen zu verzeichnen; für La Chaux-de-Fonds scheiterten Bärtschi und Neininger bei ihren Abschlüssen, für den SCL verpasste Tschannen die Führung zu erzielen. Gegen Ende des Drittels ging es dann auch körperlich ein bisschen härter Zu und Her, in den letzten fünf Minuten sprachen die vier Schiedsrichter 8 Strafminuten aus. Trotz Powerplay-Situationen – vor allem für La Chaux-de-Fonds – blieb auf der Anzeigetafel das 0:0 stehen.

Auch im zweiten Drittel war der HCC besser. Die Langenthaler schienen blockiert und waren mehrfach einen Schritt zu spät beim Geschehen. In der 25. Minute nützte das der HCC aus. Kast eröffnete das Skore mit einem Schuss aus einem Gewühl vor Marc Eichmann. Gerade in dieser Situation brillierten nicht nur die HCC-Akteure – vor allem die Zuschauer auf der Stehrampe machten einen grandiosen Eindruck. Mit ihren lautstarken Sprechchören heizten sie ihr Team an, welches den Druck weiter erhöhen konnte. Charpentier erhöhte in der 28. Minute auf 2:0 – noch sah nichts nach Ferien buchen für den HCC aus.

Im zweiten Drittel schien der SC Langenthal eine gewisse Nervosität abzulegen. Während der HCC spielte, als wäre nichts mehr zu verlieren, schien der SC Langenthal blockiert. Der daraus resultierende 2:0-Vorsprung konnte der SC Langenthal im Schlussdrittel nicht mehr wettmachen. Sie versuchten aber vor allem am Schluss dem Gegner den letzten Nerv zu rauben. Gleich mehrmals verstrickten sich die Gelb-Blauen Akteure mit purer Absicht in diverse Schlägereien. Während beim SC Langenthal vor allem Akteure aus den hinteren Reihen sich Keilereien mit dem Gegner lieferten, standen beim HCC Charpentier, Moser und Erb im Boxring. Somit ist alles für das grosse Spiel der Spiele bereit. Die Stimmung ist angeheizt und die Serie ist so ausgeglichen und so gefährlich wie nie. Wer wird sich in die Finals spielen, wer kann die Ferien buchen?

HC La Chaux-de-Fonds – SC Langenthal 2:0 (0:0, 2:0, 0:0)

Les Mélèzes. – 5143 Zuschauer. – SR: Mandioni/Rochette, Huguet/Wermeille. – Tore: 25. Kast (Erb, Charpentier) 1:0. 28. Charpentier (Gailland, Stephan) 2:0. – Strafen: 7mal 2 Minuten gegen La Chaux-de-Fonds. 12mal 2 Minuten gegen Langenthal.

La Chaux-de-Fonds: Ciacco; Jaquet, Vacheron; Stephan, Ganz; Erb, Daucourt; Vidmer; Neininger, Mondou, Bochatay; Gailland, Kast, Charpentier; Bärtschi, Gemperli, Moser; Pochon, Fuchs, Turler; Plankl.

Langenthal: Eichmann; Schefer, Müller; Cadonau, Guyaz; Leuenberger, Steiner; Flückiger; Tschannen, Campbell, Kelly; Hobi, Chatelain, Carbis; Kämpf, Weber, Dommen; Gruber, Holenstein; Mike Wolf; Grassi.

Bemerkungen: La Chaux-de-Fonds ohne Du Bois, Parati (beide verletzt) und Abplanalp (überzählig). Langenthal ohne Bodemann (gesperrt), Brägger (verletzt), Brunner, Kühni, Meyer und Marc Wolf (alle überzählig). 8. Lattenschuss Neininger. 58. Time-out Langenthal.