Das sagt Huras zu seinem Wechsel

Mittwoch, 26. Oktober 2011, 22:31 - Maurizio Urech

Am späteren Nachmittag wurde Larry Huras als Nachfolger von Barry Smith in der Resega vorgestellt. Nach einer kurzen Einführung von Präsidentin Vicky Mantegazza ergriff Larry Huras das Wort. hockeyfans.ch berichtet von seiner Vorstellung.

"Ich hatte schon seit einigen Jahren die Idee im Hinterkopf irgendwann ins Tessin zurückzukehren, speziell nach Lugano, denn ich glaube sagen zu können, dass in meiner Karriere die 4 Jahre die ich in Lugano war, sicherlich zu den schönsten gehörten. Ich war erfolgreich und habe hier mit grossen Spielern zusammengearbeitet, und nach diesen 4 Jahren konnte ich mit Stolz auf meine Arbeit zurückblicken. Ich glaube wir haben hier die Möglichkeit etwas Grosses aufzubauen. Wir werden versuchen, dem Publikum attraktives Eishockey zu bieten. Wenn ich an meine Vergangenheit hier in Lugano denke kommen viele Emotionen bei mir hoch."

"Ich bin für diese neue Herausforderung bereit. 5 Tage Ferien sind genug, morgen früh werden wir mit der Arbeit auf dem Eis beginnen. Ich habe die letzten 2 Spiele der Bianconeri am Fernseher verfolgt und kann nur lobende Worte für die Arbeit des Duos Fischer und Mc Namara finden. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die mit viel Emotionen und Herz gespielt hat. Daher werde ich sicherlich nicht alles auf den Kopf stellen, sondern zusammen mit den Trainern analysieren, was bereits funktioniert und das zu verbessern, wo noch Potential brachliegt. Es wird keine Revolution sondern ein Evolution geben, welche dem Potential der Mannschaft angepasst wird."
Wir wollten von Huras wissen, wieso er gerade der Trainer sein soll der die Negativtendenz in Lugano stoppen wird, nachdem so viele vor ihm gescheitert sind:

"Ich glaube, dass in einem Verein jedes Jahr und mit jedem neuen Trainer jeweils eine neue Geschichte geschrieben wird. Konkret heisst dies, dass wir dieses Jahr in Lugano sicherlich nicht die gleichen Probleme wie letztes Jahr haben. Nach ersten Diskussionen weiss ich, wo der Hebel anzusetzen ist, damit wir Schritt für Schritt weiterkommen. Und die letzten zwei Spiele haben mir schon wichtige Indikatoren gegeben. Sicherlich werden wir auf dem Weg den Fischer und Mc Namara eingeschlagen haben, fortfahren. Unser Spiel wird nicht wie das vom SCB oder von Ambri sein, sondern aufgrund meiner Erfahrungen werde ich versuche, eine Philosophie zu finden, die zum HC Lugano passt. Die Basis ist eine gute Verteidigung, eine schnelle Transition, damit wir unsere Gegner unter Druck setzten können. Sobald wir die Probleme erkannt haben, werden wir die entsprechenden Lösungen finden."

Als sie das letzte Mal in Lugano angefangen haben, übernahmen sie eine Mannschaft die ganz klar Titelambitionen hatte, diesmal sind die Vorraussetzungen anders, ändert sich etwas an Ihrer Arbeitsweise?

"Das Ziel ist immer den Titel zu gewinnen, doch niemand kann zum jetzigen Zeitpunkt sagen wie lange es dauert bis wir dafür reif sind. Beim ersten Mal übernahm ich die Mannschaft auf dem 7. Platz wir standen auch an der Tabellenspitze um die Regular Season auf dem 3. Platz zu beenden, was natürlich nicht heisst dass es auch diesmal so passieren wird. Ich glaube, dass diese Mannschaft ein interessantes Potential hat, falls wir den richtigen Weg finden bin ich sicher dass wir mit jedem Gegner mithalten können."

Man sprach davon dass in der Vergangenheit ihr Verhältnis mit Petteri Nummelin nicht das beste war, trifft dies zu und wie sieht ihr Verhältnis zu den anderen Spielen aus die sie schon aus Ihrer ersten Zeit hier in Lugano kennen?

"Man kann davon ausgehen, dass von allen Spieler die ich trainiert habe, Nummelin sicherlich einer meiner Lieblingsspieler ist, der mich immer wieder im positiven Sinne überrascht hat. Sowohl im täglichen Training wie auch im Spiel. Natürlich haben wir diverse Charakteren, doch trotzdem haben wir immer zum Wohl der Mannschaft zusammengearbeitet. Es ist sicherlich ein Vorteil dass ich schon mit vielen von Ihnen gearbeitet habe, nicht nur in Lugano sondern z.B. Domenichelli in Ambri."

Was viele Beobachter überrascht hat, war nicht dass die Wahl auf Larry Huras fiel, sondern die länge des Vertrags bis 2014, war dies eine Bedingung damit sie den Job annahmen?

"Logischerweise bin ich nicht nach Lugano gekommen um ein paar Monate Ferien zu geniessen, sondern um ein Team aufzubauen, das Erfolg haben kann. Als ich das Angebot aus Lugano erhielt, konnte ich nicht nein sagen. Wie gesagt, die Idee hatte ich schon immer im Hinterkopf, ich glaube dies ist ein idealer Moment, um mit dieser Mannschaft zusammenzuarbeiten, um zu sehen was wir erreichen können, und was auch wichtig ist. Wir können mit der Planung für die nächsten Saisons beginnen. Normalerweise, wenn ein neuer Trainer kommt, kann man diese Arbeit erst im Frühling beginnen, jetzt haben wir sechs Monate Vorsprung. Das letzte Mal habe ich hier in Lugano vier Jahre gearbeitet und ich gehe auch diesmal davon aus, dass ich erneut drei bis vier Jahre hier arbeiten werde. Für mich eine ideale Zeitspanne. Nachher machen wir eine erste Bilanz und falls es immer noch stimmt kann man auch über eine längere Zusammenarbeit reden. Man muss nur einen Blick darauf werfen welche Vereine über längere Zeit Erfolgreich arbeiten, der HCD mit Del Curto und die Kloten Flyers mit Eldebrink, welche die nötige Zeit haben Ihre Mannschaft zu formen, und diese Jahr für Jahr zu ergänzen, neue Spieler zu finden die ins System passen, damit wird eine Philosophie und Spielkultur kreiert. Genau dies ist unser Ziel ein Label HC Lugano zu kreieren."

Zum SC Bern fügte er an: "Ich wollte mich noch beim SCB für die Professionalität bedanken. Wir haben eine schnelle Lösung gefunden, dank der es möglich wurde dass ich hier heute in Lugano bin."


Larry Huras steht wieder in Lugano an der Bande. © Foto: Michael Zanghellini