U20-WM: Der Finaltag

Mittwoch, 5. Januar 2011, 23:01 - Urs Berger

In der Nacht auf morgen fallen in Buffalo die Medaillen-Entscheidungen. Dabei kommt es zum Klassiker im Finale zwischen Kanada und Russland. Im kleinen Finale treffen die Schweden auf die USA. Beide Spiele versprechen Spannung pur. Und sind für den Hockeyfan ein Leckerbissen.

Zum letzten Mal als diese Konstellation so war, dass Kanada auf Russland traf und Schweden auf die USA war an den Heim-Weltmeisterschaften 2007 in Schweden. Damals konnte die kanadische Auswahl In Leksand mit 4:2 gegen Russland obsiegen. Namen wie Jonathan Toews, Steve Downie oder Marc Staal konnten diesen Titel feiern. Damals wurde der Grundstein für den Sieg im ersten Drittel gelegt und man zehrte bis zur letzten Minute davon. Vor allem im Powerplay waren die Kanadier eine Spur besser und aggressiver als die Russen. Und genau dies kann vielleicht einer der Punkte in diesem Jahr sein. Die Kanadier haben über 43 Prozent ihrer Chancen ausgenutzt. Russland ihrerseits liess im Penaltykilling am zweitmeisten Gegentreffer zu. Nur noch Tschechien ist schlechter als die Russen. Dies haben sich zwar in den letzten Spielern gesteigert, doch wirken sie manchmal zu unsicher in ihren Aktionen. Und wenn Russland in Überzahl spielen kann, dann will bei ihnen die Scheibe den Weg nicht in das Tor finden. Genau einen Viertel ihrer Chancen konnten sie bisher verwerten.

Entscheidung auf Torhüter-Position?

Doch nicht nur die Special Teams werden entscheidend sein. Auch die Torhüterleistung wird eine entscheidende Rolle spielen. Neben dem bisher nicht immer unglücklich agierenden Olivier Roy hat der kanadische Head Coach nun die Möglichkeit, seinen vermeintlichen Backup einzusetzen. Mark Visentin hat immer noch einen Gegentordurchschnitt von einem Treffer in 180 gespielten Minuten. Anders sieht dies aus, wenn man Roys Werte anschaut, Dieser hat pro Spiel 3.57 Treffer zugelassen. Welchen Torhüter aber eingesetzt wird, ist nicht entschieden, liegt aber auf der Hand. Bei den Russen sieht es etwas anders aus. Ausgerechnet im ersten Spiel gegen Kanada hütete die damalig vermeintliche Nummer eins das Tor. Und Igor Bobkov kassierte dabei sechs Gegentreffer und wurde danach nicht mehr eingesetzt. Dmitri Shikin übernahm seine Position stattdessen. Und die Russen wurden von Spiel zu Spiel stärker. Und erreichten so das Finale. Können die Russen nun dieses Mal obsiegen und den Weltmeistertitel nach 2003 als sie in Halifax (CAN) gewannen, wieder in die Lust stemmen? Kleine Details werden entscheidend sein.

Abtretender Weltmeister gegen Altweltmeister

Im zweit letzten Spiel der Weltmeisterschaften kommt es zum Duell der abtretenden Weltmeister und zum Duell eines ehemaligen Weltmeister. Die Schweden wurden das einzige Mal 1981 Weltmeister und beissen sich seither in regelmässigen Abständen entweder im Finale die Zähne aus oder scheitern im Viertelfinale. Vor allem in den letzten Jahren war dies immer so. Anders bei den USA. Bei den Amerikanern gab es immer wieder Probleme und man konnte in einigen Jahren nur mit Glück die Relegation vermeiden. Als man nach 1996 das Nationale Juniorenförderungsprogramm ins Leben rief, wurde einiges besser und der Nachwuchs wurde gezielter gefördert. Nun kann man in jedem Jahr um eine Medaille spielen. So auch in diesem Jahr. Die Frage ist nur, ob es weider so ein enges Spiel werden wird. Denn Schweden hat noch eine Rechnung offen und ist bereit diese zu begleichen. Wetten, dass es wieder ein knappes Resultat wird?