DEL will mehr Macht bei DEB-Auswahlen

Samstag, 4. Juli 2009, 18:31 - Martin Merk

Die WM steht in Deutschland vor der Tür mit dem Rekordspiel in Gelsenkirchen. Ein erneutes sportliches Debakel muss für die deutsche Nationalmannschaft verhindert werden. Nun schaltet sich die DEL ein.

Wie in der Schweiz, zahlt auch die deutsche Liga (DEB) in ihrem Kooperationsbetrag hohe Beträge an den Verband (DEL) nicht zuletzt für die Nachwuchsarbeit. Und wie in der Schweiz, möchte die Liga mehr Mitspracherecht im Verband, gerade bei den Nationalteams.

Nun haben die DEL-Clubs ein neues Modell verabschiedet, mit dem sie zum DEB vorpreschen. Neu soll ein Direktorat bestehend aus Vertretern des DEB und der DEL über den Teammanager (Betreuung Nationalteams) und den Sportdirektor bestimmen, wobei letzterer die Oberverantwortung über die Nationalteams und Nationaltrainer hätte. Dazwischen soll ein "Kompetenzzentrum Nationalmannschaft" in beratender Stellung stehen, berichtet die Zeitung "Eishockey News".

Der Deutsche Eishockey Bund selbst ist bereit zu Änderungen und für eine vertieftere Zusammenarbeit mit der DEL, stört sich aber über die Diktion der Liga. Der Präsident Uwe Harnos liess verlauten, dass man sich in einigen Sachen ohnehin einig sei nach der eigenen Analyse. "Die DEL hat ja das Rad der Zeit nicht neu erfunden. Viele Vorschläge sind vor vielen Monaten auch im DEB-Konzept enthalten gewesen", sagt Harnos. So möchte er Sport-Fachleute aus der DEL mehr einbringen auch im Staff der Nationalteams.

Erste Signale gibt es auch zum Trainerentscheid. Uwe Krupp wird für die Saison 2009/10 (ohne seine Familie) nach Köln ziehen - nach 23 Jahren in Nordamerika. Der frühere NHL-Profi dürfte damit wohl Nationaltrainer bleiben.