Schweiz will sich für WM 2026 bewerben

Dienstag, 22. September 2020, 20:33 - Martin Merk

Der Schweizer Verband Swiss Ice Hockey Federation bekräftigte heute, sich für die IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft 2026 zu bewerben und wäre auch bereit früher "einzuspringen".

Nach der Absage der Eishockey-WM 2020 hatte Swiss Ice Hockey schon im Frühjahr bekannt gegeben, baldmöglich die WM in der Schweiz zu holen und dürfte bei einer allfälligen Abstimmung wegen der Absage auf einen Sympathiebonus der anderen Landesverbände hoffen. Die nächste zu vergebene WM wäre die WM 2026 - im Olympiajahr mit Mailand 2026. Sobald das Bewerbungsverfahren beim internationalen Eishockeyverband IIHF offen ist, will sich Swiss Ice Hockey bewerben.

"Dass die WM spätestens dann in der Schweiz stattfindet, wäre für uns enorm wichtig", sagt der SIHF-CEO Patrick Block an der heutigen Vorsaison-Medienkonferenz gegenüber der Sportinformation. Zudem sei eine WM - unter normalen Umständen - finanziell attraktiv. Den Gewinn könne während Jahren in Nachwuchsprojekte gestellt werden. Dieses Geld fehle momentan. "Ergibt sich die Chance, das Turnier vor 2026 auszutragen, dann wären wir bereit, das anzuschauen und würden allenfalls einspringen", ergänzte Bloch.

Die Weltmeisterschaften sind zwar bis 2025 vergeben, jedoch möchte die Welt-Dopingagentur WADA Russland als Gastgeber von Weltmeisterschaften für alle angeschlossenen Sportarten sperren, womit die WM 2023 in St. Petersburg gefährdet wäre. Der Entscheid ist aber nicht rechtsgültig und wird beim Internationalen Sportschiedsgericht CAS/TAS in Lausanne angefochten. Zudem ist unklar, ob dies auch für bereits vergebene Weltmeisterschaften gälte.

Kein Interesse zeigt die Schweiz aber für 2021 einzuspringen. Dort stellt die IIHF mit einer Expertengruppe die WM in Minsk (Weissrussland) und Riga (Lettland) auf dem Prüfstand wegen der anhaltenden Unruhen in Weissrussland. "Momentan, falls die WM in diesem Monat ausgetragen würde, gäbe es keine Möglichkeit dies zu tun", sagte Fasel vor wenigen Tagen in einem Interview auf der IIHF-Webseite. Für Bloch seien die ökonomischen Risiken wegen der Pandemie aber zu hoch, womit die Schweiz kein Ersatzkandidat sein wird. Dafür hatten die Präsidenten des finnischen und des russischen Eishockeyverbands in den Medien ihre Bereitschaft zum Einspringen in ihren Ländern bekannt gegeben. Die lettische Regierung möchte die WM wegen der politischen Situation nicht mehr zusammen mit Weissrussland austragen und forderte einen anderen Austragungsort anstelle von Minsk.

Die nächsten Weltmeisterschaften:

  • 2021: Minsk (Weissrussland) & Riga (Lettland)
  • 2022: Tampere & Helsinki (Finnland)
  • 2023: St. Petersburg (Russland)
  • 2024: Prag & Ostrava (Tschechien)
  • 2025: Schweden & Dänemark (Städte offen)