Cadieux’ Ajoie als Schusstrainingsgast

Von Martin Merk, Fotos von Melanie Beyli

Der EHC Basel gewinnt auch sein zweites Saisonspiel gegen den HC Ajoie deutlich, diesmal mit 6:1. Nach einem schwerfälligen Startdrittel vermochte der Tabellendritte dabei auch etwas für die Statistik der Schusseffizienz zu tun.

Nach neun Niederlagen in Serie musste der Tabellenletzte HC Ajoie zum Spitzenteam EHC Basel reisen. Das dritte Spiel unter Paul-André Cadieux war für den Trainer eine Rückkehr an seine langjährige Wirkungsstätte. Nach einem kleinen Aufwärtstrend ausgerechnet in der St. Jakob-Arena einen Sieg feiern zu können, wäre etwas Spezielles für den Kanada-Schweizer, für das Team schon fast ein Wunder. Denn der HC Ajoie trat nicht anders auf als ein Tabellenletzter. Zuwenig Kampfkraft, zu viele Fehlpässe und wenn die Jurassier mal in die Offensive schalten konnten kaum gefährliche Aktionen – kein Wunder hatte Cadieux an der Bande wenig Freude. Der Basler Goalie Patrick Schöpf verbrachte jedenfalls einen guten Abend, während sein Gegenüber Olivier Gigon wie so oft in dieser Saison zum meistbeschäftigsten Spieler der Jurassier wurde. Doch bis es erstmals auf seiner Seite einschlug, dauerte es eine Weile. Nicht, dass die Basler untätig gewesen wären, doch zeigten sie sich wie in den vorhergehenden Spielen zuwenig toreffizient. Badertscher, Bundi, Chatelain und Prinz scheiterten allesamt mit hochkarätigen Chancen vor Gigon. Es brauchte schon einen Riesenbock der Gäste, um der Torlosigkeit ein Ende zu machen. Als der EHC-Stürmer Thomas Nüssli nach abgesessener Strafe von der Strafbank zurückkam, konnte er sich beim Spielaufbau der Gäste gleich den Puck erobern und im Alleingang zum 1:0 versenken. Die Aktion zeigte die Verteidigermisere von Cadieux. Nur fünf gelernte Verteidiger stehen ihm zur Verfügung, Aubry und neu auch Voillat mussten in die Verteidigung zurück. Cadieux schickte so zumeist zwei bis drei Blöcke auf’s Eis und just als das dritte Back-Paar Voillat/Devaux auf dem Eis war, geschah das Missgeschick. Verärgert über den unnötigen, wenn auch verdienten Rückstand versuchten die Jurassier etwas meher Dampf zu machen, dies vor allem in der Person der NHL-Verstärkung Jeff Halpern. Der sonst für die Washington Capitals tätige Amerikaner hatte einige starke Aktionen vor Schöpf – doch er zeigte auch, wieso er in der NHL vor allem wegen seinen Fähigkeiten als Defensiv-Center geschätzt wird. Es blieb jedoch bei den paar guten Aktionen. In der 28. Minute, als Jarno Peltonen sich genug Zeit liess um Gigon zu überlisten, traf der Finne mit Schweizer Lizenz zum 2:0. Fünf Minuten später tat es ihm Nüssli, der auch am zweiten Treffer beteiligt war, mit einem verwerteten Nachschuss gleich. 64 Sekunden vor Drittelsende schlug es erneut ein, als Stefan Schnyder bei einer Basler Überzahl vor Gigon zum 4:0 traf. Die drei Basler Tore im Mitteldrittel täuschten jedoch darüber hinweg, dass die Begegnung etwas weniger einseitig wurde und neben Halpern auch Yann Voillat mit einem Pfostenschuss den Anschluss ins Spiel für die Jurassier vergab. Für die Basler keine schlechte Sache, konnten sie doch so wieder etwas Selbstvertrauen vor dem Tor tanken. Zum 5:0 tankten sich die Basler schliesslich zu Beginn des Schlussdrittels auch noch durch, im Nachstochern bei einer Powerplay-Situation durfte sich Rolf Badertscher als Schütze feiern lassen. Nur einer konnte am Schluss nicht ganz feiern: Der unterbeschäftigte EHC-Goalie Schöpf verpasste seinen vierten Saison-Shutout, als er im Powerplay von Thomas Widmer (51.) zum 5:1 bezwungen wurde. Cornel Prinz mit einem satten Schuss aus etwa fünf Metern beendete das Toreschiessen, danach sorgten der NHL-Star Halpern und Stefan Schnyder noch für einen Faustkampf. Minuten vergingen, bis die Gehässigkeiten und Schiedsrichterdiskussionen zu Ende waren. In dieser Zeit übten sich die beiden Torhüter Patrick Schöpf und Olivier Gigon im Passtraining von Tor zu Tor. Gigon gewann bezüglich Genauigkeit nach Punkten wie auch Halpern den Faustkampf. Immerhin etwas Positives zu vermelden beim HC Ajoie.