Patrick Fischer bis 2024 Nationaltrainer

Donnerstag, 24. Oktober 2019, 11:06 - Martin Merk

Die Swiss Ice Hockey Federation hat den Vertrag mit dem Nationaltrainer Patrick Fischer bis 2024 verlängert. Auch seine Assistenten sind bei der Heim-WM 2020 in Zürich und Lausanne dabei.

Der Verband und Patrick Fischer möchte bei der Heim-WM Ruhe haben, daher sass man zusammen um über eine Vertragsverlängerung zu verhandeln. Er steht nun bis zur WM 2024 unter Vertrag. Die kommende Saison bleiben neben Tommy Albelin auch Christian Wohlwend und Peter Mettler (beide beim HC Davos) beim Team. Mit Albelin wird bald über einen längerfristigen Vertrag verhandelt.

«Es gibt jetzt und auch in den Zukunft keinen besseren Mann als Patrick Fischer. Er trägt unsere Botschaft nach aussen. Wir wollten es unbedingt vor der Heim-WM regeln», sagt der Nationalteam-Direktor Lars Weibel. «Ich freue mich sehr, dass sich Patrick Fischer längerfristig zu unseren Nationalmannschaften und der gemeinsamen Philosophie bekennt und wir damit die Kontinuität im Coaching-Staff beibehalten können. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm und darauf, den eingeschlagenen Weg über die Heim-Weltmeisterschaft hinaus weiterzugehen.»

Zu Klauseln im Vertrag, wie sie spekuliert wurden in den Medien, möchte niemand Stellung nehmen. Weibel: «Es gibt Sicherheiten im Vertrag. Wir haben Stillschweigen über die Details vereinbart. Selbstverständlich muss man immer beide Seiten abklären, wir gehen aber davon aus, dass wir über die volle Distanz gehen.»

«Die Position als Schweizer Nationaltrainer ausfüllen zu dürfen, erfüllt mich mit Stolz. Ich bedanke mich für das Vertrauen. Als ich kam, gab es viele Fragezeichen um mich, um meine Person. Wir wollten einen neuen Weg eingeschlagen. In den letzten vier Jahren sind wir alle gewachsen; ich als Coach, die Mannschaft ist gewachsen. Nun ist Ruhe eingekehrt. Es herrscht grosse Freude bei mir innerlich. Ich bin froh, dass wir weiter mit der Mannschaft angreifen dürfen und uns der Weltspitze nähern. Wir können jeden Gegner schlagen, das war für 10, 15 Jahren nicht so. Wenn wir hart arbeiten, können wir an jedem Tag jeden schlagen», sagt Fischer.

Fischer erinnert sich als er 1998 in Zürich und Basel selbst eine Heim-WM miterlebte. «Wir wollen die Schweiz stolz machen, jeden Tag alles geben und Sympathien gewinnen, damit das Schweizer Eishockey wächst.»

«Wir stehen am Anfang einer wichtigen Saison, die ganz im Zeichen der WM steht», sagt der Headcoach. «Es ist mein Ziel und das Ziel der ganzen Schweizer Nationalmannschaft, unser Land im kommenden Frühling stolz zu machen und für Begeisterung zu sorgen. Wir wollen das Bestmögliche aus uns herausholen - darauf konzentrieren wir uns jetzt.»

Viertelfinal als Ziel, Medaille als Wunsch

Als Ziel hat Weibel das Übliche gesetzt: die Viertelfinalqualifikation. Dass Fischer vom Weltmeistertitel träumt und damit die Erwartungen etwas höher schraubt, ist aber klar. Weibel: «Ja, wir möchten jedes Spiel gewinnen und nach vorne gehen. Wir möchten eine Leistungskultur aufbauen.»

Beim Deutschland Cup wird Fischer weiterhin mit einen «Mixed Roster» antreten, das heisst Stammspieler der Nationalmannschaft wie auch jüngere Spieler ohne grosse internationale Erfahrung werden im Aufgebot stehen, das am nächsten Mittwoch kommuniziert werden soll. In der Dezember-Pause mit dem Heimturnier in der neuen Arena in Visp wird man dagegen mit dem bestmöglichen Nationalteam antreten.

Fünf Spieler auf der «schwarzen Liste»

Zuletzt gab es auch Wirbel, weil Denis Malgin nicht für die letzte WM in der Slowakei aufgeboten wurde und seinen Unmut darüber öffentlich kundtat. Fischer stellte dabei klar, dass seine Policy gleich bleibt: Bis zur Heim-WM 2020 werden Spieler nicht aufgeboten, die ohne guten Grund in der Vergangenheit abgesagt haben.

Dean Kukan, Denis Malgin, Dominik Schlumpf, Fabrice Herzog und Simon Bodenmann sind deswegen derzeit kein Thema, wie Fischer bestätigte.

«Wenn jemand gesund ist und nicht kommt, weil er sich für den Club entscheidet, akzeptieren wir dies. Dann kann er sich in auch in Zukunft für den Club einsetzen», so Fischer. Nach der WM 2020 werde man sich aber auch mit dem Captain-Team zusammensetzen um darüber zu diskutieren. «Diese Regel ist für die Spieler, die immer kommen im Gegensatz zu Spielern, die nur kommen, wenn sie Lust haben.»

Auch der auf die neue Saison hin zum Nationalteam-Direktor ernannte Weibel steht hinter dieser Entscheidung: «Das ist der absolut richtige Weg. Der Entscheid liegt beim Spieler. Es ist wichtig im Team glaubwürdig zu sein. Wir haben auch gute Beispiele wie Spieler, die sich trotz der Geburt seines Kindes voll für die Nationalmannschaft einsetzten.»

Von links nach rechts an der heutigen Medienkonferenz: Patrick Bloch (CEO), Patrick Fischer (Nationaltrainer) und Lars Weibel (Nationalteam-Direktor). Foto: Martin Merk