EHC Biel-Bienne steht vor dem Halbfinal Einzug

Von Andreas Bernhard

Mit einem Heimsieg am Samstag können die Bieler den ZSC in die Ferien schicken. Nach zwei 0:1 Niederlagen schafften es die Seeländer auf den Rückstand zu reagieren. Mit Toren von Tino Kessler und Toni Rajala kehrten sie die Partie im Mitteldrittel. Da die Lions im Schlussdrittel weiterhin zuwenig Konsequenz vor dem Tor zeigten, konnte Fabio Hofer in der Schlussminute mit einem Schuss ins leere Tor alles klar machen

Die ersten Minuten der Partie gehörten den ZSC Lions. Sven Andrighetto verzeichnete schon nach 26 Sekunden den ersten Schuss auf das Tor von Dmitry Shikin. Die Zürcher hatten klar mehr Scheibenbesitz, der EHC Biel kam trotzdem noch in der ersten Minute zu einer guten Möglichkeit, weil Luca Cunti unbehelligt ins Zürcher Drittel fahren konnte. Am Ende ging ihm das Eis aus, um noch abschliessen zu können. Garrett Roe brachte in der dritten Minute, nach einem Schuss von Christian Marti, die Scheibe nicht an Shikin vorbei. Der EHC Biel kam in der sechsten Minute dem ersten Treffer näher. Chris Baltisberger sass auf der Strafbank. Fabio Hofer hatte im Slot viel Zeit, schoss und jubelte. Beim nächsten Spielunterbruch ging es zum Videostudium. Dabei sahen die Schiedsrichter, dass der Schuss von Hofer vom rechten Innenpfosten auf die Torlinie prallte und dieser Linie entlang den Torraum wieder verliess. Marc Aeschlimann schoss in der elften Minute haarscharf am Tor vorbei. Inzwischen hatten die Bieler das Geschehen ausgeglichen. Nachdem Michael Hügli in der 16. Minute zunächst neben das Tor schoss, kam die Scheibe unverhofft zurück vors Tor wo Miks Indarsis, der selber am meisten überrascht war und damit den Abschluss verpasste. Das Ende des Drittel gehörte wieder den Zürchern. Marco Pedretti verpasste in der 18. Minute, weil er zu spät merkte, dass die Scheibe hinter ihm frei lag. Eine Minute später kamen die Lions mit Überzahl ins Drittel der Bieler. Andrighetto passte auf die rechte Seite zu Justin Azevedo. Sein Schuss wurde zur Vorlage für Garrett Roe, der zum 1:0 traf. War das schon die Entscheidung, nachdem die letzten beiden Partien mit 1:0 für die Lions endete?

Biel kehrt die Partie

Mike Künzli war anderer Meinung, scheiterte in der 21. Minute. Jakub Kovar konnte gerade noch mit dem linken Beinschoner den Gegentreffer verhindern. Der Ausgleich folgte kurze Zeit später. Gaëtan Haas täuschte in der 23. Minute vom rechten Bullykreis aus einen Schuss an, passte dann quer durch den Slot zu Tino Kessler, der ins offene Tor zum Ausgleich traf. Die nächste nennenswerte Szene führte gleich zum nächsten Tor. Garrett Roe wollte aus der Drehung heraus aus der eigenen Zone befreien. Es wurde zur Idealvorlage für Toni Rajala. Der Finne bezwang Kovar mit einem Slapshot auf der Fanghandseite zur Bieler Führung. Die Lions blieben in der eigenen Zone fahrig. Kovar musste in der 31. Minute gegen Froideveaux retten, nachdem dieser wieder von den Zürchern bedient wurde. Kurz zuvor scheiterte Dominik Diem an Shikin, der mit der Fanghand den Schuss abwehren konnte, der genau über den Beinschoner platziert wurde. Erst in den letzten fünf Minuten des Mitteldrittels kamen die Lions wieder besser ins Spiel, nachdem sie sich zeitweise einschnüren lassen mussten. Mit Yannick Weber auf der Strafbank kamen sie zum Break. Azevedo traf nur den Pfosten. Das gleiche Schicksal ereilte Denis Hollenstein zwei Minuten später. Die Lions kamen zu einer 3:1 Situation. Die Torumrandung rettete die Bieler.

Die Lions waren für den Schlussabschnitt gefordert. Der EHC Biel machte entsprechend die Räume eng und profitierte davon, dass die Lions weiterhin kein dreckiges Goal erzielen wollten. Von Minute zu Minute wurde es schwieriger. Denis Malgin versuchte sich 10 Minuten vor Schluss. Kevin Fey legte sich in den Schuss. In der 52. Minute traf Denis Hollenstein das leere Tor nicht. Beziehungsweise, er traf die Scheibe nicht richtig und diese flog über das Gehäuse. Rikard Grönborg nahm sein Time-out. Es brachte keine Besserung. Aus besten Lagen vertändelten die Lions die Scheibe, wie Justin Sigrist in der 57. Minute. Ohne Torhüter legten die Lions nochmals alles in die Waagschale. Sven Andrighetto sah seinen Schuss vom Kopf von Shikin abprallen und er Goalie konnte die Scheibe danach in der Fanghand verschwinden lassen. Dann traf Chris Baltisberger vor dem leeren Tor die Scheibe nicht und Fabio Hofer setzte 41 Sekunden vor Schluss mit dem 1:3 den Schlusspunkt. War das der letzte Auftritt der ZSC Lions im Hallenstadion? Am Samstag wissen wir mehr.

Schüsse aufs Tor: 35:27 (10:8;14:14;11:5)

Bully: 34:21 (13:6;12:8;9:7)

Turnover eigene Zone: 18:8 (5:3;9:2;4:3)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Kovar (Ersatz: Waeber); Marti, Noreau; Geering, Phil Baltisberger; Kivistö, Weber; Trutmann; Andrighetto, Roe, Chris Baltisberger; Hollenstein, Azevedo, Bodenmann; Pedretti, Malgin, Sigrist; Diem, Schäppi, Aeschlimann; Sopa.

EHC Biel-Bienne: Shikin (Ersatz: Paupe); Grossmann, Yakovenko; Forster, Schneeberger; Fey, Rathgeb; Delémont; Rajala, Haas, Hischier; Künzle, Cunti, Brunner; Hügli, Indrasis, Hofer; Kessler, Froidevaux, Korpikoski; Schläpfer.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Morant (verletzt), Guebey, Riedi, Krüger, Quenneville und Flüeler (überzählig).

EHC Biel-Bienne ohne Stampfli, van Pottelberghe (verletzt), Tanner, Kohler, Karaffa, Sallinen (überzählig), Lööv (krank).

35. Pfostenschuss Justin Azevedo

37. Pfostenschuss Denis Hollenstein

52. Time-out ZSC Lions

58:13 – 59:19 ZSC Lions ohne Torhüter