SCL Tigers zeigten Ambri-Piotta die Krallen

Von Roland Jungi

Mit dem hohen, mehr als nur verdienten 8:3-Sieg meldeten die Langnauer nachhaltig die Anwaltschaft an, auch in der nächsten Saison Mitglied der National League A zu sein. Dazu ist erst ein weiterer Schritt gemacht, der nächste muss am kommenden Donnerstag in der Leventina erfolgen. Oliver Setzinger, der Oestreicher bei den Tigers, avancierte mit seinem Tor und den beiden Assists zum besten Spieler der Partie.

Die Partie zwischen den Emmentalern und den Leventiner war von Beginn weg lanciert. Sowohl die Tigers als auch Ambri-Piotta waren nicht gewillt, Geschenke zu verteilen. Nach zwei Minuten feuerte Jeff Toms einen gefährlichen Hinterhaltschuss an die Adresse von Gaolie Bäumle ab. Kurz darauf verhängte Schiedsrichter Stricker gegen die Langnauer eine kleine Bankstrafe. Diese überstand der Gastgeber schadlos. Die Reihen der Langnauer war 15 Sekunden nach Vollbstand der Einheimischen noch nicht richtig sortiert, als Sonnenberg mit seinem satten Schuss das Skore eröffnete resp. das 0:1 markierte.

Dies löste keine Schockwirkung bei den Tigers aus. Gradlinig zogen diese den nächsten Angriff auf. Mit einem sehenswerten Backhander düpierte Neff Ambri-Piotta Goalie Bäumle zum postwendenden Ausgleich. Die Gäste erhielten danach gleich zweimal die Gelegenheit ein Powerplay zu spielen. Dank der offensiv eingestellten Tigers Box kamen die Tessiner kaum jemals in den gefährlichen Slot geschweige zu nennenswerten Chancen. Dies rächte sich zwischen der 16. und 17. Minute. Duca hütete die Strafbank, Topskorer Holden bediente Setzinger mustergültig, welcher die Tigers erstmals in Führung schoss. Blum war kurz darauf für den dritten Langnauer Treffer zuständig. Schiedsrichter Stricker zeigte eine Strafe gegen Ambri-Piotta an. Der Tiger Verteidiger liess rein gar nichts anbrennen.

Geniestreich von Matthias Joggi

Der zweite Abschnitt war noch keine 53 Sekunden alt, als Imperatori Tigers Goalie Schoder auf dem falschen Fuss erwischte. Der Anschlusstreffer der Leventiner lähmte die Emmentaler keineswegs. Joggi stellte einmal mehr seine Genialität unter Beweis. Dieser enteilte der generischen Abwehr, passte uneigennützig zu Neff, welcher den Konter erfolgreich abschloss. Der Torhunger der Emmentaler war nach 25 Minuten noch längst nicht gestillt. Deren Engagement wurde mit dem fünften Treffer durch Bieber belohnt. Topskorer Holden und Neff sowie Bieber vergeigten Chancen zuhauf, um die Vorentscheidung herbei zu führen. In der 37. Minute wusste sich der frustrierte Ambri-Piotta Topskorer Erik Westrum nur mit einem hässlichen, unnötigen Foul gegen Tigers Verteidiger Eric Blum zu helfen. Statt die Kabine vorzeitig aufzusuchen, schickte diesen Schiedsrichter Stricker nur mit einer 2+2+10 Minutenstrafe in die Kühlbox. Diese Situation nutzten die Emmentaler in der 39. Minute eiskalt zum vorentscheidenden sechsten Tor aus. Das Zuspiel von Josh Holden versorgte Verteidiger Stettler mühelos. Gelingt es den Tessiner, im letzten Abschnitt noch einmal für Spannung zu sorgen?

Ambri-Piotta zeigt keinen Charakter in der Niederlage

Diesem Ansinnen machten die Emmentaler in der 50. Minute einen dicken Strich durch die Rechnung von Ambri-Piotta. Stefan Moser sorgte für das 7:2. Als Matthias Joggi kurz danach die Strafbank hütete, konnte Celio verkürzen. Die Mannschaft von Trainer Christian Weber nutzte drei Minuten vor dem Ende eine weitere kleine Straf der Tessiner aus. Verteidiger Martin Stettler buchte seinen zweiten Treffer im heutigen Spiel. Damit reisen die Tigers am kommenden Donnerstag mit grossem Selbstvertrauen und grosser Motivation zum vierten Spiel im Play-Out Halbfinal gegen Ambri-Piotta.

Verteidiger Stettler, wertvollster Spieler

Martin Stettler, der wertvollste Spieler der Emmentaler, zum heutigen Spiel: „Wir erwischten einen schelchten Star, gingen früh in Rückstand und konnten schnell ausgleichen. Wir wussten, dass wir viele Scheiben aufs gegnerische Tor bringen mussten, um Goalie Bäumle unter Druck zu setzen. Danach spielten wir uns durch schnelle Tore frei. Wir blieben dem Matchplan treu.“ Weiter meinte der Langnauer: „Wir liessen uns auf keine Mätzchen unseres Gegners ein und kassierten keine dummen Strafen ein!“

National League A Play-Out ½-Final 3. Runde

SCL Tigers – Ambri-Piotta 8:3 (3:1, 3:1, 2:1).

Ilfishalle. – 4’688 Zuschauer. – SR Stricker; Dumoulin/Fluri.

Tore: 5. (4:47) Sonnenberg (Naumenko, Westrum) 0:1. 6. (5:52) Sutter (Neff) 1:1. 16. (15:02) Setzinger (Holden, Murphy/Ausschluss Duca) 2:1. 17. (16:50) Blum (Claudio Moggi – Strafe gegen Ambri-Piotta angezeigt!) 3:1. 21. (20:53) Imperatori (Sonnenberg) 3:2. 22. (21:27) Neff (Joggi, Bayer) 4:2. 25. (24:31) Bieber (Claudio Moggi) 5:2. 39. (38:30) Stettler (Holden, Setzinger/Ausschlüsse Westrum, Bianchi) 6:2. 48. (47:22) Stefan Moser (Claudio Moggi, Holden) 7:2. 51. (50:44) Celio (Duca, Stirnimann/Ausschluss Joggi) 7:3. 57. (56:33) Stettler (Setzinger, Toms/Ausschluss Christen) 8:3. – Strafen: 12-mal 2 Minuten plus 1-mal 10 Minuten Disziplinarstrafe (Debrunner) gegen SCL Tigers; 11-mal 2 Minuten plus 5 Minuten Disziplinarstrafe (Tallarini) plus 2-mal 10 Minuten Disziplinarstrafe (Westrum, Demuth) plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Tallarini) gegen Ambri-Piotta.

SCL Tigers: Schoder; Blum, Murphy; Bayer, Lüthi; Christian Moser, Stettler; Aegerter, Simon Moser; Claudio Moggi, Holden, Toms; Sandro Moggi, Bieber, Setzinger; Joggi, Sutter, Neff; Debrunner, Gerber, Stefan Moser.

HC Ambri-Piotta: Bäumle; Naumenko, Tallarini; Kutlak, Celio; Du Bois, Mattioli; Schena, Marghitola; Imperatori, Westrum, Sonnenberg; Demuth, Stirnimann, Duca; Bianchi, Schönenberger, Christen; Siritsa, Zanetti, Sciaroni.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Varada (gesperrt), Zeiter, Michael Flückiger (beide verletzt), Stefan Flückiger, Balerna (beide überzählig). Ambri-Piotta ohne Camichel, Domenichelli (beide verletzt), Jan (überzähliger Ausländer), Gautschi (krank), Pont (überzählig).