Abwehrschlacht geht an Kloten

Von Martin Merk

Vor zwei Tagen gab es noch sieben Tore in Davos. Am Samstag in Kloten gewann das Heimteam ein physischeres Spiel geprägt vom Toreverhindern mit 2:1 und verkürzt die Serie. Vor dem Spiel vom Dienstag in Davos steht es noch 2:1 für den HCD.

Die Kloten Flyers und der HC Davos sind zwar sonst eher für Offensiv-Eishockey bekannt, doch im dritten Viertelfinalspiel gingen sie auf Nummer sicher und besannen sich auf die Defensive und über weite Strecken auch auf Disziplin.

Im torlosen Startdrittel gab es weder viele Strafen, noch gestanden sich die beiden Mannschaften allzu viele Tormöglichkeiten zu. Ab Spielmitte nahm das Spiel an Intensität, Provokationen und Strafen zu. In der 29. Minute etwa fiel Kloten-Torhüter Martin Gerber mit einem Ausraster gegen Grégory Sciaroni auf und erhielt einen Restausschluss. Jonas Müller musste damit gleich für ein fünfminütiges HCD-Powerplay ins Klotener Gehäuse, doch er hielt seinen Kasten bis kurz vor Spielende rein.

Die Klotener machten es mit ihrem nächsten Powerplay besser als die Davoser. Victor Stancescu kam an den Puck und traf unter Mithilfe von Perttu Lindgren, der den Puck ins eigene Tor lenkte. Der erste Treffer des Spiels war somit in der 38. Spielminute Tatsache.

Im Schlussdrittel versuchten die Davoser den Ausgleich zu erzielen, doch je länger die Partie dauerte, desto mehr Nervosität machte sich bereit. Die Disziplin, welche die Partie über lange Zeit prägte, war wie aufgelöst. Spieler beider Mannschaften überboten sich mit unnötigen Strafen und nahmen den Fluss aus dem Spiel.

Zum Schluss rumpelte es dann so richtig, als die vor dem Tor verzweifelnden Davoser gleich mit zwei Spielern innert kurzer Zeit auf Kloten-Verteidiger Micki Dupont losgingen. Wegen Crosschecks mussten dafür Reto von Arx und Beat Forster auf die Strafbank - und Robin Grossmann mit einer Disziplinarstrafe obendrauf, nachdem er Dupont auch noch umschubste. So holt man natürlich keinen Rückstand auf und die Flieger nutzten die doppelte Überzahlsituation aus. Simon Bodenmann lenkte einen Schuss von der blauen Linie von Tommi Santala zur 2:0-Führung ins Netz rund drei Minuten vor Spielende.

Die Davoser wollten aber noch nicht aufgeben und schöpften mit einer Klotener Strafe nochmals neuen Mut. HCD-Trainer Arno Del Curto nahm seinen Torhüter Leonardo Genoni zwei Minuten vor Schluss für einen sechsten Feldspieler vom Eis und nahm 33 Sekunden vor Schluss ein Time-out. Dass er seine Spieler nicht wieder zum Anspiel schickte, liessen die Unparteiischen ungesühnt. Dafür gab es nach wenige Sekunden Keilereien zwischen einzelnen Gegenspielern. Was wohl während des Time-outs diskutiert wurde? Einen Vorgeschmack auf die nächste Partie haben sich die Mannschaften zum Schluss zumindest gegeben.

Ach ja, zu Ende gespielt wurde dann doch noch. Marcus Paulsson traf zehn Sekunden vor Schluss sogar noch zum 2:1-Anschlusstreffer, der aber nichts mehr am Klotener Sieg änderte.