Seltener Zuger Sieg im Hallenstadion

Von Andreas Bernhard

Nach neun Auswärtsniederlagen gegen die ZSC Lions gelang dem EV Zug endlich wieder ein Sieg im Hallenstadion. Die Lions konnten einen 0:2 Rückstand aufholen und verloren im letzten Drittel doch noch. Bei allen drei Zuger Toren konnten die Zuger Stürmer unbedrängt einschiessen

Vor etwas mehr als zwei Monaten war der EVZ Gast im Hallenstadion. Damals dominierten die ZSC Lions den Gegner nach Belieben und siegten 7:3. Von dieser Dominanz der Zürcher war heute nicht viel zu sehen. Es vergingen fast elf Minuten ehe die Lions zu ihrem ersten Torschuss kamen. Es war am Ende ihres ersten Powerplays und der EV Zug lag bereits in Führung. Mit dem ersten Schuss in diesem Spiel überhaupt bezwang Lino Martschini in der siebten Minute Niklas Schlegel. Der Zuger kam völlig frei zum Schuss. Gegen Ende des Startabschnitts kamen die Zürcher besser ins Spiel. Mattia Bachofner, von Kevin Klein herrlich angespielt, scheiterte backhand. Er konnte den Puck nicht über den Beinschoner von Tobias Stephan heben. In der 19. Minute wurde ein Schuss von Pius Suter aus nächster Nähe noch von einem Zuger Verteidiger abgelenkt.

Time-out bringt Ausgleich

Die Lions taten sich auch im Mitteldrittel schwer. Sie leisteten sich immer wieder Scheibenverluste in der eigenen Zone. An einen geordneten Spielaufbau war nicht zu denken. Wenn die Zürcher einmal im Zuger Drittel auftauchten, war bei Tobias Stephan Endstation. Er wehrte sich erfolgreich gegen Pius Suter (24.), Reto Schäppi (26.) und Fredrik Pettersson (26.). Der EV Zug spielte derweil clever und wartete auf seine Chancen. In der 27. Minute kam Garrett Roe durch einen weiteren Turnover der Zürcher im eigenen Drittel an die Scheibe und spielte von hinter dem Tor auf Viktor Stalberg. Stalberg war völlig ungedeckt und verwandelt sicher zum 0:2. Eine Reaktion der ZSC Lions blieb aus. Hans Wallson sah sich gezwungen, in der 33. Minute sein Time-out zu nehmen. Das Time-out nützte wie selten eines zuvor. 41 Sekunden danach verkürzte Roman Wick zum 1:2. Er erwischte mit einer Direktabnahme Tobias Stephan auf der Fanghandseite. Sogar der Ausgleich fiel noch. Drew Shore hämmerte in der 38. Minute die Scheibe über die Schulter von Stephan ins Kreuz. Die Lions brauchten noch etwas Glück, um mit dem Untentschieden in die Pause gehen zu können. Garrett Roe scheiterte kurz nach dem Ausgleich backhand an Niklas Schlegel.

Die ZSC Lions kamen mit dem Willen aus der Kabine, erstmals in dieser Partie in Führung zu gehen. Fredrik Pettersson setzte in der 43. Minute die Scheibe neben das Tor, nachdem er quer vor dem Tor an Raphael Diaz vorbei lief. Beim nächsten Angriff machte Roman Wick alles richtig, vergass aber den Abschluss. In Führung ging aber wieder der EV Zug. Auch in der 45. Minute stand der Torschütze Carl Klingberg völlig frei vor Schlegel und konnte den Schuss von Johan Morant ungehindert ins Tor ablenken. Durch zwei Strafen verzögerten die Lions ihre Aufholjagd zunächst. Danach dauerte es bis zur 55. Minute ehe Tobias Stephan ernsthaft geprüft wurde. Der Zuger hatte Mühe, den Schuss von Roger Karrer zu kontrollieren. In der 57. Minute rettete zunächst Stephans Schulter gegen Jérôme Bachofner und dann der Pfosten gegen Fabrice Herzog. Am Ende brachten die Zuger den Vorsprung auch gegen sechs Zürcher Feldspieler über die Runden.

Schüsse aufs Tor: 36:26 (10:5;12:12;14:9)

Turnover eigene Zone: 9:3 (3:2;5:1;1:0)

Bully: 26:24 (7:8;13:7;6:9)

Aufstellung:

ZSC Lions: Schlegel (Ersatz: Guntern); Geering, Sutter; Phil Baltisberger, Klein; Seger, Karrer; Guerra; Wick, Korpikoski, Shore; Herzog, Suter, Pettersson; Bachofner, Schäppi, Chris Baltisberger; Hinterkircher, Prassl, Ulmann.

EV Zug: Stephan (Ersatz: Aeschlimann); Alatalo, Thiry; Morant, Diaz; Leeger, Schlumpf; Haberstich, Fohrler; Stalberg, Roe, Martschini; Suri, Kast, Klingberg; Lammer, Diem, Schnyder; Senteler, Holden, Zehnder.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Blindenbacher, Nilsson, Flüeler, Marti, Sjögren (Hirnerschütterung), Künzle (Oberkörper), Kenins, Pestoni (verletzt), Pelletier (GC) und Miranda (U20)

EV Zug ohne McIntyre (bevorstehende Vaterschaft), Geisser (U20), Helbling (verletzt), Forrer (überzählig) und Grossmann (verletzt)

32:54 Time-out ZSC Lions

57. Pfostenschuss Herzog

58:43 – 60:00 ZSC Lions ohne Torhüter, mit sechstem Feldspieler