Winterthur schlecht belohnt

Von Leroy Ryser

Der Leader aus Langenthal besiegt das Schlusslicht Winterthur nur knapp mit 2:1. Nachdem die Oberaargauer 40 Minuten enttäuschten, zeigten sie im letzten Abschnitt eine Leistungssteigerung. Die aufopfernd kämpfenden Winterthurer waren ohne Punkt zum Schluss schlecht belohnt.

Nach der Niederlage des Leaders Langenthal vom vergangenen Freitag gegen die Letztplatzierten GCK Lions, durfte man eine Reaktion erwarten. Auf eine solche warteten die Zuschauer in Winterthur aber auch schon länger vom Heimteam. Nach 12 Niederlagen in Folge sollte endlich wieder einmal ein Sieg resultieren. In den ersten Minuten zeichnete sich denn auch ein enges Spiel ab, das den Einheimischen gefallen durfte. Nicht aber unbedingt den Gästen. Mit Ausnahme von einem Durchbruch von Verteidiger Joel Fröhlicher in der sechsten Minute waren die Oberaargauer wenig gefährlich. Er ging vergessen und konnte bis zum Tor unberührt durchmarschieren – diese Offerte der Winterthurer zog dann aber Torhüter Luca Boltshauser zurück. Er parierte Fröhlichers Abschluss. In der Folge waren die Langenthaler dann wenig kreativ, während Winterthur defensiv stabil war. Es schien aber, als fehle ein bisschen die Harmonie zwischen den Linien, obwohl mit Joel Fröhlicher und Luca Triulzi gleich zwei Stammspieler auf die Partie in Winterthur zurückkehrten. Es war dann aber doch überraschend, dass auf einmal die Winterthurer den Führungstreffer erzielten. Ein Weitschuss von Thomas Mettler lenkte Philipp Beeler die Scheibe ins Tor ab, kurz nachdem schon Thomas Furrer die Möglichkeit hatte, das Skore zu eröffnen. Beim 1:0 blieb es denn auch – der Leader fand in den verbleibenden zwei Minuten keine Antwort.

Im zweiten Abschnitt versuchten die Langenthaler zu reagieren – lange passierte aber gar nichts. Erst als kurz vor Spielmitte Stefan Tschannen als Captain voranging, schien der Schalter vielleicht doch noch kippen zu können. Er setzte sich energisch in mehreren Zweikämpfen durch und sandte so ein Signal aus, das ernst genommen wurde. Langenthal hätte dann auch die entscheidende Möglichkeit gehabt, in die Partie zurückzufinden, in der 33. Minute verfehlte Luca Triulzi aber das leere Tor nach einem Querpass. Es wurde dann zunehmend gehässiger. Ob aus Verzweiflung oder um die Spielrückkehr zu erzwingen – die Langenthaler brachten mit Checks, Härte und auch Faustkämpfen Emotionen in die Partie. Das führte zuerst zu zwei Unterzahlsituationen, weil die Oberaargauer zurecht härter bestraft wurden. Tore gab es vorerst aber beidseitig keine.

Je länger die Partie dauerte, desto seltener wurden nun die Vorstösse der Winterthurer. Zuerst scheiterten sie noch bei einer doppelten Überzahl, weshalb das 1:0 bestehen blieb. Die Langenthaler hatten die Partie im Griff, waren aber lange zu wenig gefährlich. Erst in der 49. Minute kam der Ausgleichstreffer, der die SCL-Bemühungen verdeutlichte. Jeff Campbell dribbelte einen Gegner aus und via Brent Kelly kam die Scheibe zum freistehenden Stefan Tschannen. Luca Boltshauser im Tor kam nach diesem Querpass zu spät, der beste Langenthaler verwertete problemlos zum Ausgleich. Die Winterthurer hatten nun noch mehr Mühe mit ihrem Gegner, der sie kaum mehr verschnaufen liess. Es schien also eine Frage der Zeit, bis auch noch das 2:1 fiel und in der 57. Minute war es dann auch so weit. Nach einem Weitschuss von Hans Pienitz lenkte Josh Primeau die Scheibe ins Tor ab und sicherte somit den Langenthalern ein unspektakulären 2:1-Sieg gegen das Schlusslicht Winterthur.

EHC Winterthur – SC Langenthal 1:2 (1:0, 0:0, 0:2)

Deutweg. – 1003 Zuschauer. – SR: Müller, Peer/Altmann, Huguet. – Tore: 18. Beeler (Mettler, Furrer) 1:0. 49. Tschannen (Kelly, Campbell) 1:1. 57. Primeau (Pienitz, V. Küng) 1:2. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Winterthur. 9mal 2 Minuten gegen Langenthal.

Winterthur: Boltshauser; Mettler, Grolimund; T. Büsser, Hurter; Steinauer, Gähler; Wollgast, X. Büsser; Beeler, Theodoridis, Furrer; Aerni, Keller, Staiger; Thöny, Hoffmann, Hartmann; Vesely, Studer, Wieser.

Langenthal: Mathis; Seydoux, Cadonau; Schüpbach, Ahlström; Fröhlicher, Pienitz; M. Küng; Tschannen, Campbell, Kelly; Spiller, Montandon, Triulzi; Füglister, Dünner, Hobi; Kämpf, V. Küng, Primeau; Ranov.

Bemerkungen: Winterthur ohne Homberger (verletzt). Langenthal ohne Hess (verletzt), Scheidegger (1. Liga) und Helder (überzählig). 59:00 Time-out Winterthur. 59:00 bis 60:00 Winterthur mit fünftem Feldspieler (der sechste sass auf der Strafbank) statt Goalie Boltshauser.