Winterspiele 2030 in Frankreich

Mittwoch, 29. November 2023, 19:02 - Martin Merk

Die Olympischen Winterspiele 2030 werden voraussichtlich in Frankreich stattfinden. Das Internationale Olympische Komitee hat sich für die gezielte Dialogphase damit gegen die Schweiz entschieden. Salt Lake City ist für 2034 vorgesehen, für 2038 könnte die Schweiz zum Zug kommen.

Der IOK-Vorstand hat entschieden für die Olympischen Winterspiele 2030 mit der Bewerbung aus den französischen Alpen in die gezielte Dialogphase zu treten und für 2034 mit Salt Lake City-Utah (USA). Beide Bewerbungen waren fortgeschritten in der Detailplanung mit Verankerung in der Politik und Bevölkerung, was wohl einer der ausschlaggebendsten Gründe gewesen sein dürfte im Vergleich zu anderen Bewerbern wie die Schweiz mit über das Land verteilten Standorte oder Stockholm-Are (Schweden), das leer ausging. Die Austragungsorte müssen noch formell durch die IOK-Session im Juli 2024 in Paris genehmigt werden.

Frankreich sieht drei Cluster in den Alpen für Schneesportarten sowie Nizza als Spielort für Eishockey und andere Eissportarten vor. Für die Eishockeyturniere sollen zwei neue Hallen gebaut werden, eine für 12'000 Zuschauern etwas ausserhalb im Gebiet SUD / Eco-quartier und eine für 7'000 Zuschauern im Gebiet Plaine du Var in Flughafennähe. Der Ort der Eröffnungszeremonie wird in den Bergen sein, die Schlusszeremonie im Nizzaer Fussballstadion Allianz Riviera. Damit werden die Olympischen Winterspiele 2030 nur unweit der davorhergehenden stattfinden. Mailand und Cortina (Italien) sind Gastgeber der Olympischen Winterspiele 2026.

Für 2034 möchte das IOK nach Nordamerika und kehrt in den US-Bundesstaat Utah zurück, wo Salt Lake City bereits die Olympischen Winterspiele 2002 durchgeführt hat. Die Spielstätten befinden sich im Umkreis der Stadt und existieren grösstenteils bereits. Der Maverick Center und die Peaks Ice Arena für jeweils 10'000 Zuschauer wurden für die Olympischen Winterspiele 2002 genutzt und sind für 2034 erneut für die Eishockeyturniere vorgesehen. Der Maverick Center (ehemals E Center) ist auch Spielort des ECHL-Teams Utah Grizzlies, Letztere beherbergt das Eishockeyteam der Utah Valley University und der Provo Predators (USPHL).

Das Projekt Schweiz 203x könnte möglicherweise später zum Zuge kommen. Es erhielt den Status eines "privilegierten Dialogs" für die Olympischen Winterspiele 2038 und ist damit für jenes Jahr, sofern alles gut kommt, die einzig vorgesehene Bewerbung. Vorgesehen sind Wintersportstätten, die in fast allen Grossregionen der Schweiz stattfinden bis auf die Nordwestschweiz und das Tessin, wobei es bezüglich der Inklusion der italienischsprachigen Schweiz noch Diskussionen gab. Offengelassen wurde auch der Eisschnelllauf, für den es in der Schweiz derzeit keine Spielstätte gibt. Als Spielorte für Eishockey hat Swiss Olympic Zürich und Fribourg vorgeschlagen mit Zug als weitere Option. Wie auch die Bewerbungen aus Frankreich und den USA glänze es durch Nachhaltigkeit und die Erfahrung in der Organisation von Wintersportanlässen. Spätestens bis 2027 muss Swiss Olympic die offenen Fragen bezüglich der Spielorte, Finanzierung, Garantien und Rückhalt in der Öffentlichkeit klären.