NL: Zehn Ausländer ab 2022?

Dienstag, 1. Dezember 2020, 08:35 - Martin Merk

Um das Lohnniveau der Schweizer Spieler zu senken, sollen ab 2022/23 zehn Ausländer pro Team und Spiel eingesetzt werden dürfen. Noch ungeklärt ist, ob die Liga für Aufsteiger offen bleibt.

Die Clubs der National League arbeiten derzeit im Hintergrund an verschiedenen Massnahmen um die Spielerlöhne zu senken. Neben einem «Financial Fairplay» in Richtung eines Salary Caps wird dabei auch argumentiert, dass man sich mit einer höheren Anzahl Ausländern dem Lohnniveau anderer europäischen Ligen angleichen könne.

Nun scheint auch klarer, wie dies aussehen soll. Laut "watson.ch" soll man sich auf die Zahl von zehn Ausländern verständigt haben, die pro Mannschaft in einem Spiel eingesetzt werden kann. Wobei zukünftig nur noch als Schweizer gilt, wer einen Schweizer Pass hat. Der weltweit einzigartige Status "Lizenz-Schweizer" für Grenzgänger, Spieler die ein paar Jahre als Junior in der Schweiz verbracht hatten und ausländische Spieler, die als Kleinkind ihre erste Spielerlizenz hier gelöst hatten (meist Söhne früherer Profis) fällt weg. Auch gibt es keine Limite mehr, wieviele Ausländer ein Club verpflichten und lizenzieren kann, einzig eingesetzt dürfen maximal zehn.

Laut der Quelle soll es kaum mehr Widerstand gegen die Ausländererhöhung in diesem Ausmass geben bis auf die ZSC Lions, welche lieber mehr Schweizer Spieler in der höchsten Schweizer Liga sehen würden.

Offen bleibt, wie der Auf- und Abstieg zwischen Ligen geregelt werden soll. Ab 2022 sind die National League und die Swiss League eigenständige Unternehmen. Ähnlich wie etwa in Deutschland. Ein Auf- und Abstiegsmodus müsste somit gemeinsam vereinbart werden und wird nicht mehr im Einflussbereich der Swiss Ice Hockey Federation als Hüterin des Schweizer Eishockey sein, oder droht anderenfalls ganz zu entfallen und kann bei einer geschlossenen Liga bestenfalls per Aufnahme am grünen Tisch erfolgen.

Dass dies für den Sport und die Spannung nicht zwingend ideal ist, hat man nach vielen Jahren (und zahlreichen Konkursen ambitionsloser Clubs) auch in Deutschland eingesehen, weshalb die DEL in Zusammenarbeit mit der DEL2 einen direkten Auf- und Abstieg eingeführt hat für die Zeit nach der Pandemie.

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