Ebbett, Klein holen MVP-Awards

Freitag, 3. August 2018, 20:04 - Martin Merk

Am Freitagabend wurden in Bern die Swiss Ice Hockey Awards 2018 vergeben. Zu den wertvollsten Spielern der vergangenen Saison in der National League wurden Kevin Klein von den ZSC Lions (Playoffs) und Andrew Ebbett vom SC Bern (reguläre Saison) ausgezeichnet. Elvis Merzlikins war bester Torhüter, Dominic Zwerger Youngster des Jahres und Alina Müller beste Spielerin. Weitere Awards gingen an das WM-Silberteam sowie fünf langjährige Nationalteamstützen, die kürzlich ihre Karriere beendeten.

Der Award Youngster of the Year präsentiert von PostFinance wurde als Erster vergeben. Gewonnen hat ihn ein Abwesender: Dominic Zwerger, der eine Videobotschaft von der Saisoneröffnung in der Valascia bereit hatte. Der Vorarlberger kehrte nach vier Juniorenjahren in Nordamerika in die Schweiz zurück und hatte eine tolle Rookie-Saison beim HC Ambrì-Piotta. In 60 NL-Spielen kam er auf 21 Tore und 28 Assists. Die anderen Nominierten waren Tim Berni (ZSC Lions) und Valentin Nussbaumer (Biel).

Dann kam die traditionelle Jacques Plante Trophy dran, die auch dieses Jahr von Plantes Witwe übergeben wurde. Mit Hut auf die Bühne kam Elvis Merzlikins vom HC Lugano. Der Lette mit Schweizer Lizenz führte die Bianconeri mit einer Fangquote von 93,5 Prozent ins Finale und hatte danach auch mit Lettland eine hervorragende WM mit einer seltenen Viertelfinalqualifikation. Er fühlte sich geehrt auch in Anbetracht der anderen Kandidaten. "Es war eine unglaubliche Saison. Lukas Flüeler und Leonardo Genoni sind älter als ich, sie sind quasi meine Vorbilder, man kann immer von anderen Torhütern lernen", so Merzlikins.

Der Titel des Most Popular Player aus einer Publikumswahl ging an Mathias Seger. Der langjährige ZSC-Captain, der im April seine Karriere mit seinem letzten Meistertitel beendete, stach die Davoser Andres Ambühl und Enzo Corvi aus. Damit löste er Ambühl ab. "Ich habe fleissig für ihn gestimmt", gönnte Ambühl ihm den Award. Für seine Bodenständigkeit landauf landab beliebt und kult, kam die Wahl Segers nichts als passend. In seiner 22. Profisaison holte Seger noch seinen sechsten Meistertitel und ist dort und im 1000-Spiele-Club in exklusiver Gesellschaft. Ebenso international mit einem Rekord von 16 WM-Teilnahmen.

Dann war MVP-Zeit. Zum wertvollsten Spieler der regulären Saison in der National League wurde Andrew Ebbett vom SC Bern gewählt. Er stach Garrett Roe (Zug) und Fredrik Pettersson (ZSC Lions) aus. Für den SCB kam er in 48 Spielen auf 47 Punkte. Eine Steigerung gegenüber der Saison zuvor für den Center der zweiten Linie mit dem Manko des Halbfinal-Aus gegen die ZSC Lions. Dafür gab es für ihn noch Olympia-Bronze.

Ein ZSC- und zwei Lugano-Spieler waren als MVP der Playoffs nominiert. Gewonnen hat den Award jener vom Meister ZSC Lions. Kevin Klein brachte so richtig Playoff-Eishockey ins Zürcher Team und war zweifellos einer der stärksten Verteidiger auf Schweizer Eis. Nach dem emotionalen Titelgewinn entschied er sich, den Rücktritt vom Rücktritt zu geben und macht noch eine weitere Saison bei den ZSC Lions weiter. Maxim Lapierre und Gregory Hofmann waren die anderen Nominierten.

Alina Müller wurde als beste Spielerin mit dem Award Woman of the Year ausgezeichnet. "Ich hoffte, den Award auch mal zu gewinnen, nun habe ich aber genug Medienpräsenz gehabt", sagt die scheue Zürcherin. Geholt hat sie den Award dabei völlig verdient. Mit 7 Toren und 3 Assists in 6 Spielen war sie Topscorerin des Olympischen Frauen-Eishockeyturniers und wurde als beste Stürmerin ausgezeichnet. Sie nahm die Trophäe vom IIHF-Vorstandsmitglied Zsuzsanna Kolbenheyer entgegen. Kurz davor wurden die langjährigen Nationalspielerinnen Florence Schelling und Christine Meier verabschiedet.

Der "Special Award" für wertvolle Verdienste zu Gunsten des Schweizer Eishockeys ging an fünf ehemalige Nationalteam-Akteure, die kürzlich zurückgetreten sind. Herzliche Gratulation an Florence Schelling, Martin Gerber, Martin Plüss, Mathias Seger und Mark Streit!

Zum Schluss wurde noch der "Hockey Award" vergeben, jährlich verlien an Vorreiter und Vorbilder des Schweizer Eishockeys für ihre Leistungen auf nationalem oder internationalem Parkett. "Die Leistungssteigerung innerhalb des Turniers war unglaublich", sagte Gian Gilli, Generalsekretär des WM-OKs für 2020 in einer Laudatio in den vier Landessprachen. Es war klar, diese Trophäe ging an viele Herren im Publikum, an das silberne WM-Team, das dieses Jahr in Mai den zweiten Platz holte. Zum zweiten Mal in der neueren Eishockeygeschichte nach 2013.

Es war das Ende der Awardnacht an diesem warmen Sommerabend kurz bevor es auf dem Eis losgeht. Ab nächste Woche stehen in der Schweiz Testspiele an.


Die Awardgewinner inklusive dem WM-Silberteam. © Foto: Martin Merk

Playoff-MVP Kevin Klein. © Foto: Martin Merk

Andrew Ebbett wurde zum MVP der regulären Saison ausgezeichnet. © Foto: Martin Merk

Torhüter des Jahres, Elvis Merzlikins. © Foto: Martin Merk

Alina Müller ist die Spielerin des Jahres. © Foto: Martin Merk

Gewinner der Publikumswahl: Mathias Seger. © Foto: Martin Merk

Die Gewinner des Special Awards nach tollen Karrieren: Martin Gerber, Mathias Seger, Mark Streit, Florence Schelling und Martin Plüss (nicht im Bild, Ferien). © Foto: Martin Merk