NHL macht neuen Vorschlag

Mittwoch, 29. August 2012, 07:36 - Martin Merk

Die NHL macht im Arbeitskampf der Spielergewerkschaft NHLPA einen neuen Vorschlag und nähert sich dieser ein bisschen an.

In ihrer ursprünglichen Offerte von Mitte Juli wollte die NHL den Anteil an Spielerlöhnen von derzeit 57 Prozent des Gesamtumsatzes der NHL-Clubs drastisch auf 46 Prozent der Einnahme aus dem Hockeybetrieb kürzen. Damit solle das Problem, dass sich einige wirtschaftlich unrentable Clubs nicht finanzieren können, gelöst werden.

Die NHLPA reagierte geschockt und schlug nach zahlreichen Meetings - unter anderem auch mit europäischen Spielern in Barcelona - vor zwei Wochen eine weniger drastische Kürzung (auf 54 Prozent für die ersten drei Jahre und 57 Prozent danach) vor sowie einen höheren Finanzausgleich zwischen reicheren und ärmeren Clubs, um die Probleme in der NHL in den Griff zu bekommen.

Nun krebste die NHL in ihren Forderungen etwas zurück und schwächte ihre Forderungen etwas ab. In der Offerte über sechs Jahre soll der Lohn sofort auf 51,6 Prozent der Einnahme aus dem Hockeybetrieb gekürzt werden und sich später auf 50 Prozent einpendeln. In absoluten Zahlen würde die Salärobergrenze pro Mannschaft auf 58 Millionen Dollar sinken und bis 2018 durch geplante Umsatzsteigerungen auf 71,1 Millionen Doller erhöht werden. Nach dem aktuellen Gesamtarbeitsvertrag würde die Salärobergrenze aufgrund Umsatzsteigerungen von 64,3 Millionen Dollar in der vergangenen Saison auf 70,2 Millionen Dollar steigen. Der aktuelle NHL-Vorschlag entspräche somit immer noch einer sofortigen Lohnkürzung um 17 Prozent (anstatt 28 Prozent).

Für den Fall, dass sich die Parteien nicht bis zum 15. September einig werden, hat NHL-Commissioner Gary Bettman den Lockout verkündet. In diesem Fall würden wieder massenhaft Spieler nach Europa wechseln, auch wenn anzunehmen ist, dass der Lockout nicht eine gesamte Saison dauern würde wie 2004/05. Spieler, Agenten und Clubs stecken derzeit ihre Fühler aus. Neben der russischen KHL dürfte die NLA die attraktivste Adresse für Lockout-Spieler werden. Dies auch, nachdem die schwedische Elitserien beschlossen hat, Lockout-Spieler ebenfalls auszuschliessen und nur Verträge über eine ganze Saison zu akzeptieren.