Bezinas neue Heimat in Zagreb

5.10.2016 - Von Andreas Robanser

Goran Bezina hat in den letzten Tagen viel in der KHL erlebt. So gelang ihm mit seinem ersten Treffer gegen den Spitzenclub SKA St. Petersburg gleich ein siegbringedes Tor in der Verlängerung und gestern Dienstag gegen den ZSKA Moskau zeigte er sein Können im Faustkampf.

Für Bezina war dieses Tor was Besonderes: „Mein erstes Tor und gleich daheim, es kann nicht besser sein“, so der 36-Jährige. „Wir haben in diesem Spiel 4:2 gewonnen, wir hätten das Spiel eigentlich hier schon früher gewinnen müssen.“

Nach zuletzt 12 Jahren in der NLA sieht der in der kroatischen Küstenstadt Split geborene Walliser die KHL als schwierig, aber sehr schön. Er benötigte einige Zeit und einige Spiele um sich in der Liga zu akklimatisieren. Jetzt ist es aber gut: „Ich spiele viel, vielleicht auch zu viel für mein Alter“, fügt Goran Bezina schmunzelnd noch hinzu, ist er doch der Spieler mit der meisten Eiszeit bei Medvescak Zagreb, dem kroatischen Team in der russischen Liga. „Ich spiele Boxplay, Powerplay und ich glaube ich habe das Niveau in dieser Liga spielen zu können.“

Er ist darüber froh, dass er die Herausforderung von der NLA in die KHL zu wechseln geschafft hat und sich selbst bewiesen hat auf diesem Level spielen zu können.

In den letzten Wochen hat Goran Bezina auch das Leben in der KHL so richtig kennen gelernt. So hatte Medvescak Zagreb gleich acht Auswärtsspiele in Folge: „Das war sehr schwierig, wir haben mit der Mannschaft nicht viele Punkte geholt. Dazu waren wir beinahe auch den ganzen August für die Vorbereitung unterwegs. Es war sehr schwierig. Mit dem 6:0-Heimsieg gegen Slovan Bratislava und dem Sieg über SKA St. Petersburg haben wir unser positives Gesicht gezeigt.“

Die grössten Unterschiede zwischen der NLA und der KHL sieht der ehemalige Servette-Captain vor allem in der Technik. „In der Schweiz wird viel schneller Richtung Tor gespielt.“ Ebenso wird mit viel weniger Körper gespielt, dies wird alles mit Technik ersetzt. Sprachbarrieren gibt es für den kroatisch-schweizerischen Doppelbürger dafür kaum in Zagreb.

Der Grund des Wechsels in die KHL war für Goran Bezina, dass er eine neue Herausforderung brauchte. „Ich musste in den letzten beiden Saisonen bei Trainer Chris McSorley als Stürmer spielen, dies hat meine Rolle in der Mannschaft verändert. Ein Wechsel innerhalb der Liga war für mich nicht möglich, so musste eine völlige Veränderung her. Zu Medvescak Zagreb nach Kroatien zu wechseln, war so die beste Option.“

Nach einer längeren Abwesenheit sieht der elffache WM-Teilnehmer und einstige Olympia-Teilnehmer seine Karriere noch lange nicht beendet, auch nicht im Nationalteam. „In den ersten drei Jahren, in denen ich nicht gespielt habe, hatte ich mit Verletzungen zu kämpfen, zusätzlich kamen junge talentierte Spieler nach und auch die Trainer wechselten. Sollten sich Raeto Raffainer oder Trainer Patrick Fischer bei mir melden, würde ich gerne wieder zur Nati kommen.“

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Bezina

Im Spiel gegen den SKA St. Petersburg kämpft Goran Bezina gegen den russischen Internationalen Jevgeni Dadonov um den Puck. Fotos: Andreas Robanser