U18-Trainer Schöb: «Wir wollen mehr!»

6.8.2023 - Von Andreas Robanser

Mit zwei Siegen und einer Overtime-Niederlage im Platzierungsspiel gegen Schweden fällt das Fazit des Hlinka Gretzky Cups 2023 aus Schweizer Sicht grundsätzlich positiv aus.

Die Schweizer U18-Nationalmannschaft beendete den diesjährigen Hlinka Gretzky Cup mit dem besten Resultat seit des Turnierbestehens und trotzdem fällt das Fazit des Turniers für Trainer Patrick Schöb nicht voll und ganz positiv aus.

Dies zeigt auch, dass dieser 2006er-Jahrgang viel Hoffnung für die Zukunft gibt. So konnte man bei diesem wohl wichtigsten U18-Turnier für Scouts und zahlreich anwesenden NHL-Teammanager erstmals mit dem 6:3-Auftaktsieg über die Slowaken und dem 3:1-Sieg über Finnland erstmals zwei Spiele an einem Hlinka Gretzky Cup gewinnen. Gegen das wohl stärkste Team des Turniers aus Kanada setzte es dann zum Abschluss der Gruppenphase in Trencin eine 0:5-Niederlage ab. Verglichen mit dem 0:14 im vergangenen August am Hlinka Gretzy Cup in Red Deer und der 3:7-Niederlage zuletzt an der U18-WM in Basel gab es neben des Resultats eine klare Steigerung.

Am Ende reichte es nur wegen des schlechteren Torverhältnis und dem Sieg von Finnland über die Slowakei drei Sekunden vor dem Ende des Spiels nicht für die erstmalige seit 2002.

Im Platzierungsspiel um Platz 5 gab es nach einem Pfostenschuss in der 60. Minute am Ende eine knappen 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen Schweden und so beendete die U18-Nati dieses Turnier «nur» auf Platz 6.

Mit einer Aussage nach dem Spiel zeigte der U18-Trainer auch das sich das Trainerteam und die Mannschaft von sich selbst erwartet: «Eine Overtime-Niederlage ist eine Niederlage und so sind wir grundsätzlich nicht zufrieden mit dem Spiel. Wir haben mit einer Niederlage abgeschlossen und so ist auch die Stimmung im Team.»

Darum fällt die Turnierbilanz von Head Coach Patrick Schöb nur leicht positiv aus: «Das Turnier kann man beschreiben wie das Spiel gegen Schweden: Gut gespielt, aber ausser gegen Kanada konnten wir mit diesem Jahrgang auf Augenhöhe mit allen Gegnern mitspielen. Das haben wir mit dem Finnen-Spiel und gegen die Slowakei gezeigt und auch mit dem Schweden-Spiel. Dieses Platz 6 und das grundsätzlich gute Abschneiden lassen aber für die kommende U18-Weltmeisterschaft in Finnland hoffen und aufbauen.»

«Darauf kann man definitiv aufbauen und wir wollen Spiele gewinnen auf irgendeine Art und Weise, auf eine gute Art und Weise wenn es geht. Wir haben viele Sachen ausprobiert, aktiv gespielt, unser Spiel versucht gegen alle Gegner durchzuziehen. Ich denke das ist uns gut gelungen, aber gleichzeitig zählen viele Details, die wir besser machen können und müssen», so Patrick Schöb. «Das Fazit ist damit grundsätzlich einmal positiv, aber noch nicht ganz dort wo wir sein wollen.»

Auch das dies das beste Abschneiden an einem Hlinka Gretzky Cup war, war für Schöb egal: «Ich bin im Moment hier und es schwingt eine Enttäuschung mit, obwohl die Performance über weite Strecken sehr gut war. Wir konnten mitspielen und mithalten, ich denke die Visitenkarte haben wir abgegeben. Wir wollen aber noch mehr!»

Die U18-Nationalmannschaft wird in dieser Saison noch drei Mal für ein Turnier zusammenkommen. Nach einem Turnier im November in Finnland kommt es vom 26. bis 30. Dezember daheim in Zuchwil zu einem Fünfländerturnier. Im Februar wird es noch in die USA gehen. Bei all diesen Vorbereitungsturnieren wird man dabei auf ähnliche Gegner stossen.

Da einige Spieler dieses Aufgebots in der kommenden Saison in Schweden und Kanada spielen werden, wird es so für Trainer Schöb die Möglichkeit geben, andere Spieler zu sichten und diese haben ihrerseits die Möglichkeit sich aufzudrängen.

Auf alle Fälle gibt dieser Jahrgang 2006 viel Hoffnung für die Zukunft und damit im Endeffekt auch für die U18-Nati und dem Schweizer Eishockey.

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Patrick Schöb hinter der Bande der Schweizer U18-Nationalmannschaft. Foto: Andreas Robanser