Neues Stadion - neue Begehrlichkeiten?

9.9.2015 - Von Urs Berger

Eine neue Heimstätte, ein gutes aber nicht überragendes Kader und ein neuer Ausländer. Sind dies die Zutaten für die erstmalige Qualifikation der Halbfinale? Oder wird der EHC Biel im neuen Stadion in die Relegationsrunde müssen?

Noch gibt es für die Benutzung der TissotArena Details wie die Parkplatznutzung zu klären. Dies sollte für beide Seiten aber kein Problem darstellen. Auf dem Eis hat das Kader mit einigen Korrekturen an Schärfe gewonnen. Im Sturm holte Martin Steinegger mit Tim Stapelton, Makai Holdener und Fabian Lüthi neue Spieler in das Seeland. Tim Stapelton kann im Sturm auf jeder Position eingesetzt werden, bringt viel Schnelligkeit nach vorne und kann mit seinem Schuss für Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen. Mit Makai Holdener geht Kevin Schläpfer ein Experiment ein, welches sich aber auszahlen kann. Holdener vermochte in den Juniorennationalmannschaft zu überzeugen. Mit seiner Schnelligkeit, seiner Übersicht und seinem Hockeyverständnis vermochte er bei einigen Scouts zu punkten. Wenn er sich in der ersten Mannschaft festsetzen kann, dann wird er in der Entwicklung einen weiteren Schritt nach vorne machen. Dies ist ihm durchaus zu zu trauen. Mit Fabian Lüthi wird die Offensive mit einem schnellen und stabilen Flügel ergänzt. Findet er sich besser zurecht als zu Letzt in Ambrì? Im Tessin vermochte er sich nicht wie erwünscht entfalten und wechselt nun an den Bielersee um seiner Karriere wieder einen Neustart zu geben. Unter Schläpfer wird er dies machen.

In der Verteidigung geht die Verjüngung des Kaders weiter. Mit Dave Sutter und Anthony Huguenin stossen weitere junge Spieler ins Seeland. Beide sind noch nicht am Ende der Entwicklung angelangt, welche bei den Verteidigern erfahrungsgemäss länger geht als bei einem Stürmer. Und beide haben durchaus das Potenzial zu wichtigen Teamstützen zu reifen. Bereits jetzt eine Teamstütze der Bieler ist der erst 24-jährige Kevin Fey. Der ehemalige Berner kann indes noch eine Schippe drauflegen. Und noch mehr Verantwortung übernehmen. Gespannt darf man auf die Weiterentwicklung von Igor Jelovac sein. Der junge ehemalige U20-Internationale braucht viel Eiszeit um Vertrauen zu bekommen. Diese wird im Schläpfer wohl gewähren. Und wenn er sich gut entwickelt wird er auch in den Specialteams zu Einsätzen kommen.

Einen weiteren interessanten Zuzug tätigten die Bieler mit Daniel Steiner. Mit seiner Verpflichtung wurde die Offensive weiter verstärkt und noch mehr auf Geschwindigkeit ausgelegt. Steiner wird auch in den Specialteams zum Einsatz kommen und dort für viel Wirbel sorgen. Kann sich Steiner vielleicht wieder in den Dunstkreis der Nationalmannschaft spielen? Ansonsten blieb alles beim Alten. Mit Ahren Spylo, Pär Arlbrandt und Nicklas Olazsson blieben im Sturm die Ausländer zusammen. Dabei wird Spylo versuchen sich wieder als PostFinance Topscorer zu etablieren. Wäre er in der letzten Saison nicht so oft verletzt gewesen, hätte er diesen wohl geholt.

Wie wird nun der EHC Biel in der kommenden Saison abschliessen? Diese Frage schlüssig zu beantworten ist nicht einfach. Auf der einen Seite sind die Bieler im Angriff klar besser geworden. Auch im Tor steht das bereits letzte Jahre bekannte Paar. Dabei wird vermutlich Lukas Meili das Rennen um die Nummer eins gewinnen. Aber auch Simon Rytz wird seine Einsätze bekommen. Das einzige Fragezeichen steht bei der Verteidigung. Kann diese junge Abwehr auch wirklich den Druck der auf ihnen lasten wird aushalten? Genau dieser Punkt hält uns davon ab, die Seeländer auf einem Play-off Platz zu tippen. Die Saison indes ist lange und in dieser kann alles geschehen. Auch für die Seeländer. Zwischen Play-off und Play-Out ist ein schmaler Grat.

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