Neustart in Zug

4.9.2014 - Von Urs Berger

Nach einer missratenen letzten Saison will der EV Zug wieder an seine vorangegangenen Leistungen anknüpfen. Dazu wurde ein neues Trainergespann verpflichtet und das halbe Kader ausgewechselt. Die Playoffs sind in diesem Jahr wieder ein Muss, die Halbfinals das langjährige Ziel.

Letztes Jahr war für den EV Zug ein Jahr des Vergessens. Zuerst das Missverständnis mit dem neuen Torhüter Brian Boucher, danach einen verpatzten Start in die Saison und das Verpassen der Playoffs. Das alles war zu viel für das Management. Der Trainer wurde aus einem laufenden Vertrag entlassen und man räumte im Kader der Innerschweizer auf. 12 Abgänge stehen ebenso viele Zuzüge gegenüber. Und diese sind nicht ohne. Vor allem auf Rückkehrer Dario Bürgler (HC Davos) und auf den neuen Schlussmann, Tobias Stephan, darf man sich freuen. Beide verleihen den Zugern eine gewisse Stabilität. Stephan mit seinem Spielstil und seiner Erfahrung aus Genf, Bürgler durch seinen direkten Zug auf das gegnerische Tor. Dazu gesellt sich Johan Morant aus Lausanne. Dass er in das eher physisch ausgerichtete Team der Innerschweizer passt, ist in den Schweizer NLA Stadien bekannt.

Die neuen Ausländer Daniel Sondell und Pierre-Marc Bouchard versprechen solide Arbeit und Torgefährlichkeit. Bouchard, die ehemalige Nummer 8 des Drafts 2002, verfügt über die Erfahrung aus über 600 NHL-Spielen und kann in der Schweiz zu einem Topscorer werden. Sondell kann im Powerplay zusammen mit Bouchard und Holden zu einer gefährlichen Waffe werden. Er hat ein gutes Auge an der blauen Linie und versteht es, seine Mitspieler besser zu machen. Der eher offensiv ausgerichtete Verteidiger muss indes noch an seiner Arbeit nach hinten arbeiten. Zu oft, so ein Scout zu hockeyfans.ch vernachlässige er diese Pflicht.

Interessant wird es sein, ob die Innerschweizer der Abgang von Alessandro Chiesa verkraftet und durch Johan Morant gleichwertig ersetzt haben. Dass er zulangen kann ist bekannt. Doch ob er die Offensive ankurbeln kann wie Chiesa steht in den Sternen. Gespannt darf man auf das Auftreten von Robin Grossmann sein. Der Aargauer kehrt vom HC Davos in das Unterland zurück. Der Verteidiger spielt an der blauen Linie im Powerplay eine wichtige Rolle. Oft erzielte Grossmann seine Tore von dort.

Das neue Trainergespann mit Harold Kreis und Leo Schumacher wird in den kommenden Wochen das Augenmerk auch auf die neuen Spieler, welche aus den Junioren in das Fanionteam stossen, richten. Alle drei Spieler sind Stürmer und müssen sich ihrer Sporen in der NLA noch abverdienen. Dabei könnte Mark Marchon den Sprung in das Team am ehesten erreichen. Andri Spiller und Michael Hügli werden wohl eher nur zu Teileinsätzen kommen. Dennoch ist die Jungendbewegung in der Innerschweiz erstarkt. Und mit der kommenden U18-WM im eigenen Stadion sollte dies für den Nachwuchs Ansporn genug sein, sich zu behaupten und Werbung für die neue Academy machen.

Anders als andere Klubs kann der EV Zug auf gute Finanzen zurückgreifen. Sollte es nötig sein, können die Zuger in aller Ruhe und ohne Hast die nötigen Korrekturen in Angriff nehmen. Nach der missratenen letzten Saison wird das die Führung wohl auch machen. Ein weiteres Jahr ohne Playoffs würde in der Innerschweiz nicht goutiert.

Prognose:
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Transfersieger

Der EV Zug gilt als Transfersieger - auch dank dem Zuzug von Nationaltorhüter Tobias Stephan aus Genf. Foto: Michael Zanghellini