Suri: „Olympiade ist das Grösste für einen Sportler“

21.12.2013 - Von Pascal Zingg

Ein gutes halbes Jahr ist es her, da gewann die Schweiz in Stockholm sensationell Silber. Einer der damals mittendrin war ist Reto Suri. Der Stürmer des EV Zug konnte sich an der vergangen WM erstmals ins internationale Rampenlicht spielen. Nun, ein halbes Jahr später, gilt es auch für Suri sich für Olympia zu empfehlen. hockeyfans.ch nutzte die Gelegenheit und sprach anlässlich der Arosa Challenge mit Suri über Erlebnisse aus der Vergangenheit und die Zukunft in Sotschi.

Der Dezember ist der Monat der Jahresrückblicke. Ein Moment, der in vielen Jahresrückblicken gezeigt wird, ist dein Tor gegen die USA, wie präsent ist die diese Szene heute noch?

Der Moment ist mir nicht mehr so präsent. Es gab viele Events in den letzten Monaten, in denen die Szene immer wieder gezeigt wurde. Das ist natürlich schön und weckt schöne Erinnerungen. Die WM war ein Riesenerlebnis, das uns eine Silbermedaille gebracht hat, die uns niemand mehr nehmen kann. Trotzdem ist die WM 2013 Vergangenheit, wir können uns deshalb nichts mehr davon kaufen. Es ist deshalb wichtig sich auf die kommenden Aufgaben zu fokussieren.

In jüngster Vergangenheit gabs für euren Effort an der WM auch noch einen Sports Award, was bedeutet dir dieser?

Es ist der verdiente Lohn für die ganze Mannschaft, den Staff und alle anderen Leute, die im Hintergrund mitgearbeitet haben. Natürlich ist eine besondere Ehre einen solchen Award zu kriegen.

An der Arosa Challenge kriegen die Spieler die letzte Gelegenheit sich für Sotschi zu empfehlen, wie präsent ist Sotschi bei dir schon?

Ich denke noch nicht gross an Sotschi. Mann muss sich Spiel für Spiel wieder neu zeigen, sei das nun im Verein oder hier in der Nati. Ich denke das einzige, was ich als Spieler beeinflussen kann, ist meine eigene Leistung. Ziel muss es sein als Mannschaft dieses Turnier zu gewinnen. Danach werden wir sehen was folgt. Anfang Januar und vor allem im Februar, wenn das definitive Kader mit den NHL-Spielern steht, wissen wir mehr.

Denk man während dem Spiel daran, dass man sich zeigen muss?

Nein, Eishockey ist ein Mannschaftssport. Es kann sich jeder nur dann aufdrängen, wenn die Mannschaft Erfolg hat. Sobald jeder einzelne beginnt selber etwas zu wursteln, wird dies nicht mehr funktionieren.

Ist es eine spezielle Situation, dass man sich bereits jetzt für ein Turnier aufdrängen muss, das erst in zwei Monaten ist?

Die IIHF-Breaks sind nun mal so gelegt, das können wir uns auch nicht aussuchen. Wichtig ist, dass wir das Beste daraus machen. Einige konnten sich im November empfehlen, wir tun es jetzt. Daneben kriegt aber auch die Clubebene eine grössere Bedeutung. Auch dort muss man Spiel für Spiel sein Bestes geben. Was danach kommt werden wir sehen. Das Kader und die potentiellen Kandidaten sind relativ breit, ich denke man kann sich deshalb nicht über die Auswahl beklagen.

Was würde es für dich persönlich bedeuten, wenn du im Kader für Sotschi stehen würdest?

Das wäre bestimmt ein Riesenerlebnis, ein Riesenturnier. Eine Olympiade ist wahrscheinlich das Grösste, was du als Sportler machen kannst. Es ist deshalb ein Ziel einmal an einem olympischen Turnier teil zu nehmen. Mit 24 habe ich nun erstmals die Chance mich fürs Kader zu empfehlen. Es wäre jedoch auch kein Weltuntergang, wenn es nicht klappen würde. Wie bereits erwähnt ist das Kader sehr breit, viele Spieler haben gezeigt, dass sie auf diesem Niveau spielen können. Für mich ist deshalb wichtig, dass ich persönlich alles versucht habe, um ins Olympia Kader zu kommen.

In Sotschi werden auch die NHL-Spieler mit von der Partie sein. Du hattest nach der WM ebenfalls Kontakt mit der NHL-Organisation Tampa Bay Lightning. Wie sieht die Situation im Moment aus?

Die Situation sieht immer noch gleich aus, wie im Sommer. Ich habe nach wie vor keine Ausstiegsklausel beim EV Zug. Man ist daran abzuklären, ob man eine Einigung mit dem EVZ erzielen kann. Bisher konnte dieser Deal jedoch nicht besiegelt werden. Für mich hat die NHL deshalb im Moment nicht oberste Priorität. Ich bin jedoch überzeugt, dass die Dinge ihren Lauf nehmen werden, sobald der Deal erzielt wurde.

Das bedeutet, du würdest im Falle des Deals einen Vertrag bei Tampa Bay bekommen?

Der Kontakt zur Organisation der Tampa Bay Lightnings ist noch immer da, sie haben mir signalisiert, dass sie mit mir unterschreiben möchten. Ob dies nun 2014 oder 2015 ist, weiss ich aktuell noch nicht. Für mich zählen deshalb im Moment andere Zwischenziele, wie die Olympiade oder die WM in Minsk. Es ist mir auch wichtig zu sehen, wohin diese Saison noch führt und bei welchen Turnieren ich noch dabei sein werde. Danach werde ich auch entscheiden können, ob ich bereits im Sommer nach Nordamerika gehe, oder ob dies zu einem späteren Zeitpunkt passiert.

Eine private Frage zum Schluss: Was macht Reto Suri zum Jahreswechsel?

Das ist eine gute Frage. Ehrlich gesagt habe ich mir dies noch nicht so genau überlegt. Ich denke ich werde gemütlich mit meinen Leuten zusammensitzen und ins neue Jahr rüber rutschen. Das Programm ist allerdings gedrängt. Eine grosse Fete wird nicht drin liegen, denn im 2014 geht es gleich wieder Schlag auf Schlag weiter. Es wird deshalb auch wichtig sein die freien Tage zu geniessen und neue Energie zu tanken.

Background-Portal

Suri

Der Schweizer Nationalstürmer Reto Suri an der WM gegen den tschechischen Torhüter Ondrej Pavelec. Foto: Andreas Robanser

Reto Suri im Dress des EV Zug. Foto: Thomas Oswald
 
 

Der WM-Fanblock lebt weiter – im Mai 2014 in Minsk. Unten geht es zu den fünf WM-Angeboten von TRAVELclub. Ausserdem beantwortet TRAVELclub im Hockeyforum Fragen von Fans zur WM-Reise und Minsk.

Travelclub.ch