Eine schwierige Aufgabe für die U20

2.1.2024 - Von Pascal Zingg

Die Junioren-WM in Göteborg starten heute in ihre entscheidende Phase. Die Schweizer treten im letzten Viertelfinale gegen den Gastgeber aus Schweden an. Eine Aufgabe, die für die jungen Eisgenossen bestimmt nicht einfach wird.

Die Schweizer U20-Nati blickt auf eine durchzogene Vorrunde an der diesjährigen Junioren-WM zurück. Als einsames Highlight steht dabei der Sieg gegen Norwegen. In diesem Spiel brachten sich die Eisgenossen zu Beginn selber in die Bredouille, lösten die Aufgabe letztendlich jedoch souverän, weshalb man verdient mit 6:2 gewann. Neben diesem Sieg offenbarten die Schweizer gegen die drei stärkeren Gegner aus der Gruppe aber immer wieder Mängel. Gegen die Slowakei fehlte die Durchschlagskraft in der gegnerischen Zone. Gegen die USA war man vom Tempo der US-Boys überfordert und gegen Tschechien hatte man Mühe ins Spiel zu finden, weshalb man sich vom Gegner während 35 Minuten dominieren liess. Zusammenfassend gesagt, müssen sich die Schweizer sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive steigern, wenn sie den Schweden in Göteborg ein Bein stellen wollen.

Schweden mit starker Vorrunde

Waren die Leistungen der Schweizer nicht immer überzeugend waren, spielte der Gastgeber aus Schweden eine äusserst starke Vorrunde. Zwar verlor man das abschliessende Nachbarschaftsduell gegen Finnland im Penaltyschiessen, doch war man zu diesem Zeitpunkt bereits Gruppensieger. Beeindruckt haben die Schweden gegen Kanada, als man den Weltmeister verdient 2:0 bezwang. Beeindruckt haben die Tre Kronor aber auch bei den souveränen Siegen gegen Lettland und Deutschland. In all diesen Spielen demonstrierte der Gastgeber eine grosse Stärke in der Defensive. Dabei wurde die Leistung der Verteidiger zwei Mal auch durch die starken Paraden von Hugo Hävelid unterstrichen. Dieser feierte sowohl gegen die Letten, als auch gegen Kanada einen Shutout. Es ist deshalb davon auszugehen, dass er auch gegen die Schweiz das Tor hüten wird. Neben einer starken Defensive konnten sich die Schweden aber auch jederzeit auf ihr Powerplay verlassen. Dieses rangiert in der Statistik mit 42.86% nur knapp hinter jenem der Slowaken.

Die ganz grosse Bühne

Neben ihrer spielerischen Stärke wussten die Schweden an dieser WM aber auch ihren Heimvorteil auszuspielen. So waren bisher alle Spiele im Scandinavium mit 11'512 Zuschauern ausverkauft. Da die Schweizer in der Frölundaborg vor der Minuskulisse von durchschnittlich 1261 Zuschauern spielten, dürfte auch dies ein Faktor im Viertelfinale sein. Dabei kann die gute Atmosphäre aber auch Energien frei machen, ist Marcel Jenni überzeugt. «Im Scandinavium, vor vollem Haus, gegen Schweden zu spielen ist etwas Spezielles, eine bessere Bühne gibt es nicht», ist der Trainer überzeugt. Auf Grund der bisherigen Stärke der Schweden, ist sich auch der Coach bewusst, dass die Schweizer heute Abend ihr bestes Spiel zeigen müssen. «Wir brauchen eine gute Balance. Das Battlelevel und die Intensität müssen da sein. Der Torhüter muss einen starken Abend haben. Das Powerplay und das Boyplay müssen funktionieren. Kurz: Es braucht einen perfekten Match», ist sich Jenni sicher.

Trotz einer schwierigen Aufgabe gibt der Trainer zu bedenken, dass man in dieses Spiel starte, weil man es gewinnen wolle. «Für viele ist es eine ‘Chance of a lifetime’», ist sich Jenni bewusst. Dabei darf man gespannt sein, ob es seinen Spielern gelingt die grosse Kulisse in positive Energie umzuwandeln und sich so in allen Belangen gegenüber der Vorrunde zu steigern. Genau das wird es nämlich brauchen, wenn die Schweizer gegen den Gastgeber und Titelfavorit aus Schweden eine Chance haben wollen.

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Jubeln die Schweizer heute?


Können die Schweizer auch gegen Schweden jubeln? Bislang konnten sie nur gegen Norwegen einen Sieg feiern. Foto: Andreas Robanser