U20: Minimalziel Viertelfinale

26.12.2023 - Von Pascal Zingg

Zum Jahreswechsel 2023/24 findet die Junioren-WM wieder einmal in Europa statt. Im schwedischen Göteborg misst sich die Schweizer Nationalmannschaft in der Vorrunde mit der Slowakei, den USA, Norwegen und Tschechien. Das Ziel ist wie in jedem Jahr der Viertelfinale.

Mit Marcel Jenni steht in diesem Jahr ein neues Gesicht an der Bande der Schweizer U20-Nationalmannschaft. Der gebürtige Zürcher coachte zuletzt erfolgreich die U18-Nati, weshalb er der logische Nachfolger für den abtretenden Marco Bayer war. Schaut man aufs Kader der Schweizer, ist jedoch nicht nur Marcel Jenni neu. Mit Alessio Beglieri, Rodwin Dionicio, Miles Müller und Jonas Taibel haben die Schweizer nur vier Spieler im Team, die schon letzten Winter in Moncton und Halifax dabei waren. Wesentlich besser vertreten sind die Jahrgänge 2005 und 2006. So hat Marcel Jenni gleich zehn Spieler nominiert, die im letzten Frühling bereits an der U18-WM in Basel dabei waren.

Bei den Torhütern wird Marcel Jenni vor allem auf Ewan Huet und Alessio Beglieri setzen. Während der Bieler Beglieri bereits das letzte Mal dabei war, ist es für Huet die erste WM auf der U20-Stufe. Wollen die Schweizer an diesem Turnier etwas erreichen, muss einer der beiden Schlussmänner zwingend über sich hinauswachsen. Unterstützt werden die Schweizer Schlussmänner von einer talentierten Verteidigung. Zwar hat man mit Lian Bichsel eine gewichtige Absenz zu verkraften, doch könnten andere Talente die Bühne der Junioren-WM nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Eine wichtige Rolle kommt Rodwin Dionicio zu. Der Offensiv-Verteidiger spielt bereits seine dritte WM auf U20-Stufe und wird deshalb der Leader der Schweizer Hintermannschaft sein. Neben Dionicio möchten aber auch Daniil Ustinkov und Leon Muggli die Bühne in Göteborg nutzen. Obwohl beide erst 17 sind, haben sie sich bereits Stammplätze in der NL bei Zug und den ZSC Lions erobert. Ebenfalls auf NL-Erfahrung können Louis Füllemann und Simone Terraneo zählen.

Im Sturm scheint insgesamt etwas weniger Talent vorhanden zu sein als in der Verteidigung. Angeführt wird die Offensive von Captain Jonas Taibel. Der österreichisch-schweizerische Doppelbürger hat einen grossen Teil der Saison aufgrund einer Verletzung verpasst. Genau auf die WM hin ist der Stürmer jedoch zurück auf dem Eis, wo er seinem Team mit Toren helfen will. Gleiches gilt auch für Miles Müller, der in seiner dritten vollen Saison bei den Moncton Wildcats mit 29 Punkten in 30 Spielen überzeugen konnte. Ebenfalls gespannt sein darf man auf Jamiro Reber, der von der Juniorenabteilung des schwedischen Clubs HV71 zur Nati stösst.

Als Kollektiv erfolgreich

Wie bereits in den vergangenen Jahren kann die U20 auch in diesem Jahr ihre Ziele nur durch eine geschlossene Mannschaftsleistung erreichen. Wie so oft in der Vergangenheit wird wohl vor allem das Spiel gegen den Aufsteiger darüber entscheiden, wie erfolgreich die Schweizer an diesem Turnier abschneiden werden. Da der Aufsteiger aus Norwegen bei den Experten allgemein nicht sehr viel Kredit geniesst, ist ein Sieg gegen die Wikinger ein Muss. In den weiteren Spielen darf man gespannt sein, was die Schweizer gegen bessere Gegner zu leisten im Standen sind. Obwohl die Slowaken, als auch die Tschechen ein talentierteres Team als die Schweizer haben, dürften an einem guten Tag auch gegen diese Gegner Punkte drinliegen. Schwieriger wird dies wohl gegen die USA. Gelten die US-Boys doch allgemein als grosser Favorit für den Titel.

Todesgruppe A

Während sich in der Schweizer Gruppe B vor allem die USA Chancen auf Gold ausrechnen und Tschechien in den letzten Jahren für eine Überraschung gut war, scheint das Niveau in der Gruppe A noch etwas höher zu sein. Dabei wird allgemein angenommen, dass die Kanadier mit dem potentiellen Nummer-1-Draft Macklin Celebrini sehr gute Chancen haben den Titel zu gewinnen. Dass ihnen dabei auch der Gastgeber aus Schweden ein Bein stellen möchte, liegt auf der Hand. Da mit Finnland ein dritter Medaillenkandidat in dieser Gruppe spielt, werden Deutschland und Lettland wohl nur Statistenrollen zukommen. Ähnlich wie für die Schweiz geht es für diese beiden Teams darum den Viertelfinal zu erreichen und damit den Klassenerhalt frühzeitig zu schaffen.

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Von der U18 zur U20


Trainer Marcel Jenni und fast die halbe Mannschaft, welche im Frühling die U18-WM in Basel bestritt, ist bei der U20-WM in Göteborg dabei. Foto: Christoph Perren