Lausanne siegt diskussionslos gegen überforderte Bieler

Von Roland Jungi

Mit dem mehr als nur verdienten 6:1-Sieg haben sich die Lausanner eindrücklich gegen ein inferiores Biel in der "Best-of-seven-Serie" mit dem 3:3-Ausgleich zurück gemeldet. Deshalb kommet es übermorgen Montag in Biel zum Showdown in Part sieben! Nimmt man das heutige Resultat zurate, scheinen die oberklassigen Seeländer vor einer unlösbaren Aufgabe zu stehen.

Als Eric Himelfarb nach drei Minuten an Tobler scheiterte, nahte zwei Minuten das Unheil zu Ungunsten der Bieler mit Riesenschritten. Die Lausanner spielten erstmals Power-Play und nutzten diese Situation schnell durch das Führungstor von Gailland eiskalt aus. Biel hatte sich von diesem Schock noch nicht richtig erholt, als eine weitere Strafe zum 2:0 für die Waadtländer führte. Tremblay liess mit seinem Gewaltshammer dem Bieler Keeper nicht den Hauch einer Chance. Es kam für die Bieler noch dicker. Sigrist und Miéville sündigten im Abschluss resp. Caminada verhinderte mit seinen Paraden noch weiteres Ungemach. Dies liess aber nicht lange auf sich warten. Staudenmann, mustergültig eingesetzt, düpierte Caminada mit einem haltbaren Beinschuss. Lausanne drückte weiter aufs Gas und erst kurz vor Drittelsende scheiterte Biels Himelfarb am guten Stellungsspiel von Goalie Tobler.

Biel muss sich nach den ersten beiden Dritteln wie in einem schlechten Film vorgekommen sein. Die sonst gute organisierte Abwehr zeigte sich heute wie ein löchriger Käse. Lausanne knüpfte an die Leistung aus Umgang eins nahtlos an. Erhöhte innert 70 Sekunden durch Tore von Miéville und Schnyder auf 5:0. Die beiden Treffer fielen bei numerischem Gleichstand (4 gegen 4 Spieler). Wer bei den mitgereisten Fans der Bieler hoffte, dass ihre Schützlinge endlich erwachen und zu ihrem Spiel finden würden, sah sich deutlich getäuscht. Die Lausanner konnten schalten und walten wie sie wollten und vergaben noch weitere gute Möglichkeiten, dass Skore noch deutlicher zu gestalten. Wenn die Seeländer vors gegnerische Tor kamen, entschärfte Goalie Tobler die Situationen mit gekonnten Paraden oder die Bieler Stürmer scheiterten am immer grösser werdenden, labilen Nervenköstum. An eine Wende zu glauben, käme einem Himmelfahrtskommando gleich.

Im letzten Drittel schalteten die Lausanner einen Gang zurück und waren denoch die tonangebende Mannschaft. Das 6:0 nach 51 Minuten durch Staudenmann, sein 2. Tor, manifestiert die Überlegenheit der Waadtländer. Kurz danach konnten die Bieler durch Lötscher wenigstens den Ehrentreffer erzielen. Danach aber nahmen die Gastgeber das Kommando wieder und hätten letztlich noch höher gewinnen können resp. müssen.

National League A – Liga-Qualifikation 6. Runde

Lausanne – Biel 6:1 (3:0, 2:0, 1:1).

Patinoire de Malley. – 8391 Zuschauer. – SR Mandioni/Prugger; Mauron/Schmid.

Tore: 5. Gailland (Sigrist, Miéville/Ausschluss Tschantré) 1:0. 7. Tremblay (Yake/Ausschluss Fata) 2:0. 11. Staudenmann (Baumann) 3:0. 22. Miéville (Ausschlüsse Tremblay; Fata) 4:0. 23. Schnyder (Bonnet/Ausschlüsse Tremblay; Fata) 5:0. 51. Staudenmann (Baumann, Lüssy) 6:0. 54. Lötscher 6:1.

Strafen: 12-mal 2 Minuten gegen Lausanne; 13-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Meyer) gegen Biel.

Lausanne HC: Tobler; Lardi, Trunz; Grieder, Leeger; Zalapski, Schäublin; Villa, Chavaillaz; Rüfenacht, Yake, Tremblay; Sigrist, Miéville, Gailland; Baumann, Staudenmann, Lüssy; Schnyder, Bonnet, Suri.

EHC Biel: Caminada (ab 40:00 Wegmüller); Kparhai, Gossweiler; Meyer, Reber; Stalder, Boss; Dostoinov, Kamerzin; Tschannen, Fata, Nüssli; Lötscher, Peter, Tschantré; Truttmann, Himelfarb, Neff; Küng, Fröhlicher, Zigerli.

Bemerkungen: Lausanne ohne Charpentier, Bekar (überzählige Ausländer), Frunz, Zeller (beide überzählig). Biel ohne Desmarais, Banham, Hill, Bicek (überzählige Ausländer), Bärtschi, Ehrensperger, Wetzel, Randegger, Steinegger (alle verletzt). – Time-Out: Biel: 10:56.