NLA - 4. VF - Samstag, 26. Februar 2005
Zuschauer
4777 Zuschauer (75% Auslastung)
Hertihalle, Zug
Schiedsrichter
Reto Bertolotti; Jürg Simmen, Adrian Sommer
Tore
07:29 | 0:1 | Steve Thornton [PP] | ||
A. Johansson, S. Aubin | ||||
Corsin Casutt | 1:1 | 07:42 | ||
D. Giger, F. Schnyder | ||||
Gaëtan Voisard [PP] | 2:1 | 18:48 | ||
N. Kapanen, O. Petrov | ||||
Livio Fazio [PP] | 3:1 | 24:38 | ||
R. Back, P. Fischer | ||||
28:08 | 3:2 | Ralph Ott | ||
S. Aubin, A. Johansson | ||||
Strafen
05:16 | Steve Thornton | |
2 min - Behinderung | ||
Mike Fisher | 06:11 | |
2 min - Beinstellen | ||
Effektive Dauer: 78 Sekunden | ||
13:07 | Kevin Romy | |
2 min - Unerlaubter Körperangriff | ||
Niko Kapanen | 13:52 | |
2 min - Beinstellen | ||
17:01 | Christopher Rivera | |
2 min - Behinderung | ||
Effektive Dauer: 107 Sekunden | ||
Barry Richter | 20:28 | |
2 min - Crosscheck | ||
23:11 | Jakub Horak | |
2 min - Crosscheck | ||
Effektive Dauer: 87 Sekunden | ||
29:17 | John Gobbi | |
2 min - Behinderung | ||
Oleg Petrov | 52:15 | |
2 min - Haken | ||
Mike Fisher | 59:02 | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Effektive Dauer: 0 Sekunden | ||
Patrick Fischer | 59:02 | |
2 min - Unkorrekte Ausrüstung | ||
Effektive Dauer: 58 Sekunden | ||
59:02 | Goran Bezina | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Effektive Dauer: 0 Sekunden | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
60:00 | 59:18 | |||
Verteidiger | Verteidiger | |||
2' | ||||
1A | 2' | |||
1T | ||||
1T | ||||
2' | ||||
1T | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
1T | ||||
4' | 2A | |||
1A | ||||
1A 2' | 2' | |||
2' | ||||
1A 2' | ||||
1A | 1T 2' | |||
Weitere | Weitere | |||
1A 2' | 2A | |||
2' | ||||
Die Spiele sind eröffnet
Der EV Zug und der Genf-Servette HC fanden schnell in eine intensive Playoff-Serie. In einer harten und intensiven Partie gewann am Ende die effizientere Powerplaymannschaft. Steve Thornton verstand es, den kranken Michal Grosek im Team der Genfer würdig zu vertreten. Ihm gelang in Überzahl der Führungstreffer für die Calvinstädter. Dennoch dürfte am Dienstag wieder der Tscheche stürmen.
Der EV Zug vermochte den Playoff-Express etwas schneller ins Rollen zu bringen als Genf-Servette. Nach gut vier Minuten vorsichtigen Abtastens vergab Corsin Casutt in aussichtsreicher Position vor Reto Pavoni. Der Routinier im Tor der Genfer musste sich liegend gegen den Backhandschuss des heute auffälligen Stürmers wehren. Kurz darauf fiel Steve Thornton zum ersten Mal auf Schweizer Eis auf, Schiedsrichter Bertolotti schickte den Briten für zwei Minuten auf die Strafbank. Gerade als Thorntons Strafe ablief, konnte Servette in Überzahl auf Lars Weibel losziehen. Thornton eilte dazu und erzielte die Führung für die Calvinstädter. Praktisch im Gegenzug konnte der vorhin bereits auffällige Corsin Casutt direkt vor Pavoni abdrücken und zum 1:1 ausgleichen. Die Partie war durch diese beiden Treffer definitiv lanciert. Wesley Snell auf Seiten der Genfer und Livio Fazio beim Heimteam liessen erste Playoff-Härte aufkommen. Schiedsrichter Bertolotti zeigte heute Abend aber viel Fingerspitzengefühl, er liess in einer harten Partie nie Aggressionen aufkommen. Mit fortlaufender Spieldauer entwickelte sich ein sehr spektakuläres Eishockeyspiel mit vielen offensiven Aktionen. Nur selten mussten die Unparteiischen einen unerlaubten Befreiungsschlag oder eine Abseitsposition abpfeifen. Bei personellem Gleichstand konnte aber nie ein Team entscheidend vor dem gegnerischen Torhüter auftauchen. Als Zug gegen Ende des ersten Drittels wieder im Powerplay antreten konnte, gelang der Spielaufbau nicht wunschgemäss. Mike Fisher fasste sich ein Herz und tankte sich mit viel Tempo am rechten Flügel durch. Fischer legte zurück in die zweite Reihe und Gaetan Voisard erzielte den Zuger Führungstreffer mit einem scharfen Schuss von der blauen Linie.
Zu Beginn des zweiten Drittels musste der heute bescheidene Barry Richter auf die Strafbank, die Genfer brachten in den folgenden zwei Minuten aber keinen Schuss auf das Tor von Lars Weibel. Ganz anders der EV Zug, der in der gleich darauf folgenden Ueberzahl mit dem ersten Abschlussversuch durch Livio Fazio gleich auf 3:1 erhöhen konnte. René Back und Patrick Fischer leiteten den Puck schnell von der linken Seite weiter nach rechts zu Voisard und dieser konnte Reto Pavoni bezwingen. Die Genfer schienen ob dieser Effizienz der Zuger richtig erbost und sie antworteten mit noch mehr kernigen Checks. Für einen Moment liefen die Calvinstädter aber Gefahr, sich ob des Zwei-Tore-Rückstandes in der Offensive zu verlieren. Dem EV Zug gelangen in dieser Phase einige gefährliche Gegenstösse. Patrick Fischer war ob so viel Freiheit wohl etwas überrascht, als er gegen Spielmitte von Mike Fisher lanciert wurde. Anstatt auf Reto Pavoni loszuziehen drehte der Nationalstürmer ab und beförderte so den Puck gleich selber aus der Gefahrenzone. So stand es zu Spielmitte nicht 4:1 für den EV Zug, sondern 3:2. Ralph Ott, der zukünftige Zuger, konnte ein schlaues Zuspiel von Serge Aubin verwerten. Der EV Zug erhielt kurz darauf wieder eine Powerplay Chance, Gian-Marco Crameri hatte in dieser Überzahl das 4:2 auf dem Stock. Grundsätzlich wurde heute Abend aber in der Gefahrenzone von beiden Teams überaus konzentriert gearbeitet und so liess auch die Genfer Abwehr Crameri nicht ungestört zum Schuss kommen. Einzig in der Mittelzone leisteten sich die beiden hochmotivierten Mannschaften ab und wann einige Fehlpässe, vor dem eigenen Tor aber arbeiteten beide Teams nahezu fehlerfrei. So bedurfte es schon dem Kraftanfall eines Andreas Johansson, der gegen Ende des zweiten Drittels trotz Störarbeit von drei Zugern durch die Innerschweizer Abwehr tanzte. Zu einem Schuss auf Lars Weibel kam aber auch er nicht. Der Schwede läutete damit eine Schlussfuriose der Genfer ein, das Zuger Abwehrdiskpositiv geriet gegen Drittelsende noch einmal arg unter Druck. Der heute abend brillante Andreas Johansson traf eine Minute vor der Pausensirene nur den Pfosten.
Zu Beginn des dritten Drittels kam Oleg Petrov, die Zuger Tanzmaus, zu seinem ersten persönlichen Torschuss in diesen Playoffs. Ihm bekam die Sonderbewachung der Genfer, die heute über 60 Minuten hart auf den Mann spielten, nicht gut. Beide Teams leisteten sich weitere Strafen und den einen oder anderen Puckverlust in der neutralen Zone. Mit einer konzentrierten Leistung gelang es aber beiden Teams, in der Defensive keine Gefahr mehr zuzulassen. So liess Chris Mc Sorley eine Minute vor Spielende in der Manier eines echten Kanadiers die Ausrüstung von Patrick Fischer überprüfen. Der Player an der Bande der Genfer war sich seiner Sache sicher und Schiedsrichter Bertolotti gab ihm Recht: Fischers Stock entspricht nicht dem Reglement, Zug musste den Rest der Partie in Unterzahl bestreiten. Reto Pavoni machte bei der ersten Gelegenheit einem sechsten Feldspieler Platz und das ermöglichte John Gobbi fünf Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit den Matchpuck. Nur kurz vor Lars Weibel vergab er ganz knapp.
Der EV Zug konnte diese erste Schlacht für sich entscheiden. Die Serie zwischen den beiden Tabellennachbarn ist mit dieser Startpartie sicherlich lanciert. Steve Thornton feierte mit einem Tor in einem wichtigen Spiel einen gelungenen Einstand in der Schweizer NLA. Es ist aber dennoch anzunehmen, dass am Dienstag wieder Michal Grosek den Platz zwischen Serge Aubin und Igor Fedulov einnehmen wird. Chris Mc Sorley war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, auch er sah das Playoff mit dieser Partie lanciert. Nach einer Saison mit einigen Hochs und Tiefs spürt er, dass er sein Team nun gefunden hat. Er freut sich auf die Revanche am Dienstag in Genf.