Während wir uns hier in Europa ab morgen auf die WM konzentrieren, beginnt in Nordamerika in wenigen Stunden die zweite Runde der Playoffs mit acht Teams, die versuchen werden sich für den Conference-Final zu qualifizieren.

Montréal Canadiens gegen Tampa Bay Lightning

Montréal schien gegen die Ottawa Senators auf dem Weg zu einem Sweep nach drei Siegen, dann fühlte man sich wohl ein wenig zu sicher und Ottawa konnte auf 3:2 verkürzen, bevor man die Serie im Spiel sechs entschied. Tampa Bay lag gegen Detroit schon mit 2:3 im Rückstand, dann konnte man die Serie mit einem Auswärtssieg ausgleichen bevor man den Sack vor eigenem Publikum zumachte.

Schon letzte Saison trafen die beiden Teams aufeinander und Montréal setzte sich mit einem Sweep durch, aber jetzt kommt das interessante: Tampa Bay spielte ohne Ben Bishop, der verletzt ausfiel. In dieser Saison mit Ben Bishop im Tor hat Tampa Bay diese Saison alle fünf Spiele gegen die Habs mit einem Torverhältnis von 21:8 gewonnen.

Schon ab der ersten Partie werden wir sehen ob diese Zahlen einen Einfluss auf diese Serie haben werden, oder ob sich Montréal davon nicht beeindrucken lässt. Klar ist das beiden Torhüter Carey Price und Ben Bishop eine Schlüsselrolle zukommen wird, in der Verteidigung hat Montréal leichte Vorteile, während im Sturm beide Teams breit aufgestellt sind, Tampa Bay hofft das Steven Stamkos der gegen Detroit auf mickrige drei Assist kam endlich auf Touren kommt.

Prognose: Tampa Bay hat durchaus realistische Chancen auch Montréal aus dem Rennen zu werfen, auch wenn wir persönlich nicht an eine klare Angelegenheit glauben. Tampa wird sich in sechs Partien durchsetzen.

New York Rangers – Washington Capitals

Die Rangers nahmen den Schwung auf der Qualifikation mit und hatten relativ wenig Mühe Pittsburgh zu eliminieren, das von seinen Superstars Crosby und Malkin im Stich gelassen wurde. Washington setzte sich erst im siebten Spiel gegen die New York Islanders durch, welche am Schluss mit grossem Verletzungspech zu kämpfen hatte.

Auf den ersten Blick ist diese Paarung eine Fotokopie der ersten Runde für die Rangers. Erneut spielt man gegen ein Team das mit guten Einzelspielern (Ovechkin, Bäckström, Kuznetsov) gespickt ist, aber auf dem Papier sowohl auf der Torhüterposition als auch in der Verteidigung weniger gut besetzt ist. Man kennt sich gut denn zum fünften Mal in sieben Jahren trifft man in den Playoffs aufeinander. 2012 und 2013 gewannen die Rangers in sieben Spielen.

In der Qualifikation gewannen die Rangers drei von vier Spielen, Washington gewann nur die letzte Begegnung in New York als die Partie nur für sie wichtig war. Bei den Caps hängt viel von der ersten Sturmformation mit Ovechkin, Bäckström und Ward ab, während die Rangers trotz des Ausfalls von Zuccarello breiter aufgestellt sind, wie u.a. die Tore von Hayes und Hagelin zeigten, die zwei Overtimes entschieden.

Prognose: Es ist kaum anzunehmen dass diese Serie erneut über sieben Spiele gehen wird, das Gesamtpaket der Rangers ist ganz klar besser und wir glauben dass sich die Rangers in höchstens sechs Spielen durchsetzen werden.

Chicago Blackhawks – Minnesota Wild

Chicago gewann die Serie gegen Nashville vielleicht auch wegen dem Ausfall des Captains Shea Weber, aber auch weil Torhüter Pekka Rinne diesmal kein Spiel für seine Farben stehlen konnte. Offensiv hatte Chicago viele Trümpfe zur Verfügung auch Kane war nach seiner Verletzung wieder fast der alte. Minnesota gewann die Serie gegen die St. Louis Blues vor allem dank Torhüter Devan Dubnik, bei allen vier Siegen hielt der Torhüter überragend und die Stürmer machten die Entscheidende Differenz.

In den letzten zwei Jahren schied Minnesota gegen Chicago aus, einerseits weil die Hawks die besseren Einzelspieler hatten andererseits weil die Wild Probleme auf der Torhüterposition hatten. Wie wichtig Dubnyk ist zeigt alleine die Tatsache dass Minnesota mit ihm die letzten zwei Spiele gegen Chicago gewinnen konnten.

Auf der Torhüterposition sehen wir Minnesota klar im Vorteil, bei Chicago haben weder Crawford noch Darling die nötige Konstanz, sowohl in der Verteidigung wie auch im Sturm sind sich beide Teams ebenbürtig.

Prognose: Falls sich Dubnyk nicht verletzt hat Minnesota diesmal alle Chancen die Überraschung zu schaffen und die Hawks in sechs Partien zu schlagen.

Anaheim Ducks – Calgary Flames

Wie erwartet machte die grössere Playoff-Erfahrung von Anaheim in der Serie gegen die Winnipeg Jets den Unterschied, dreimal lag man vor dem Schlussdrittel im Rückstand, jedesmal drehte man die Begegnung in den letzten 20 Minuten. Calgary bestätigte in den Playoffs die tolle Qualifikation die man gespielt hatte, die jungen Wilden sorgten für die nötigen Tore, Jonas Hiller war ein solider Rückhalt, für ihn wird diese Serie gegen seine ehemaligen Teamkollegen sicherlich etwas ganz spezielles.

Auf dem Papier ist das grösste Handicap für die Mannschaft von Bob Hartley die Tatsache dass Anaheim den Heimvorteil hat, denn Calgary hat die letzten 20 Qualifikationsspiele im Honda-Center verloren, doch falls es Calgary gelingt dieses Tabu zu brechen ist alles möglich.

Sowohl auf der Torhüterposition wie auch in der Verteidigung sind beide Teams ebenbürtig. Bei den Ducks waren die Tenöre wie Corey Perry, Ryan Getzlaf und Ryan Kesler mit wichtigen Toren am Erfolg gegen Winnipeg beteiligt, auch wenn die Torproduktion nicht nur von Ihnen abhing. Bei Calgary sorgte vor allem das Trio Jiri Hudler, Sean Monahan und Johnny Gaudreau für die Highlights aber auch Rookies wie Micheal Ferland und Sam Bennett steuerten wichtige Tore zum Sieg gegen Vancouver bei.

Prognose: Falls es den Flames gelingt endlich einen Coup in Anaheim zu landen, dann könnte das Team von Bob Hartley auch für die Sensation sorgen, auch wenn Anaheim ganz klar mehr Routine hat. Wir glauben dass sich Anaheim nach sieben spannenden Spielen knapp durchsetzen wird.