Hirschi: "Unser Fehler, wenn wir hinten liegen"

4.3.2015 - Von Maurizio Urech

Der HC Lugano liegt nach zwei Spielen gegen Genf-Servette 0:2 hinten als einziger Club im Viertelfinale. Wieso läuft es schon wieder ausgerechnet in den Playoffs schlecht? Vor dem dritten Spiel in der Resega sprach hockeyfans.ch mit Captain Steve Hirschi und Coach Patrick Fischer.

Steve Hirschi: Ist es nicht frustrierend 0:2 im Rückstand zu liegen, vor allem weil man zweimal auf die gleiche Art und Weise verloren hat?

Hirschi: Nein überhaupt nicht, es ist unser Fehler. Wir müssen vor dem gegnerischen Tor anders auftreten. Genf macht immer sehr viel Verkehr vor unserem Tor, was es nicht einfach macht zu verteidigen. Wir müssen mehr aufs Tor schiessen und Präsenz vor dem gegnerischen Tor markieren.

Bisher machte Genf die Differenz mit den Spezialsituationen. Was stört euch so an ihrem Boxplay?

Auch hier gilt das gleiche. Wir müssen uns verbessern. Beim entscheidenden Tor zum 2:1 hatten die Genfer gleich mehrere Spieler vor unserem Torhüter, genauso sollten wir unser Powerplay spielen, vor dem Tor positionieren wo es weh tut. Wir hatten unsere Chancen, doch ab morgen müssen auch Tore folgen.

Seid ihr noch nicht im Playoff-Modus?

Nein. Alle zeigen grossen Willen und arbeiten hart, doch bisher hat dies nicht gereicht, wir müssen uns steigern und die kleinen Details verbessern, welche bisher die Differenz machten.

Sowohl im ersten Spiel nach dem 2:2-Ausgleich wie in der zweiten Partie nach dem Führungstreffer habt ihr das Momentum nicht zu euren Gunsten genutzt.

Richtig, auch hier war die Differenz in den Special Teams, doch wir haben die Qualität um dies zu ändern. In den zwei Spielen gegen den SCB waren wir bereit den Preis zu zahlen um ein Tor schiessen zu können, genauso müssen wir gegen Genf spielen. Ihre Verteidiger sind kräftig und haben bisher einen gut Job gemacht, doch es liegt an uns dafür zu sorgen, dass sie mehr zu tun haben.

Also liegt der Schlüssel zum Erfolg ab dem dritten Spiel in der Offensive?

Defensiv haben wir bisher gut gespielt, bei 5 gegen 5 hatten die Genfer nur wenige Torchancen. Daran müssen wir nichts ändern. Wir müssen mehr Tore schiessen und auch das Powerplay muss wieder eine Waffe werden.

Auch für Patrick Fischer war die Differenz in den bisherigen Spielen die Effizienz und die Spezialsituationen.

Fischer: Dies war die Geschichte beider Spiele. Wir hatten mehr Torchancen bei fünf gegen fünf. Genf hat seine Powerplay ausgenutzt, mit ihrer typischen Art Druck auf das gegnerische Tor auszuüben, dies ist ihre Stärke. Unsere Verteidiger haben Ihren Job erledigt, jetzt liegt es an den Offensivspielern für die Differenz zu sorgen.

Nach dem Spiel waren Sie überzeugt davon, dass Lugano den Sieg verdient hätte. Hat sich ihre Meinung nach dem Videostudium geändert?

Nein, im Gegenteil, dies hat nur meine Worte bestätigt. In den ersten zehn Minuten hatten wir zu viele Turnovers, doch dann hatten wir die besseren Chancen mit McLean zweimal fast vor dem leeren Tor, eine Zwei-gegen-eins-Situation mit Brunner-Klasen, doch wir haben nicht getroffen, im Mitteldrittel gehen wir in Führung, wir haben ein paar grosse Chancen um das zweite nachzulegen, doch dann begehen wir einen Fehler und kassieren prompt den Ausgleich. Wenn wir unsere Chancen genutzt hätten, wären wir als Sieger vom Eis gegangen. Trotz der Niederlage war nicht alles negativ.