„Irgendwann müssen sie ja reingehen“

15.2.2014 - Von Manuel Ziegler

Im letzten Gruppenspiel zwischen der Schweiz und Tschechien geht es darum, die zweite Position in der Tabelle zu sichern. Zwar dürfte sich das Team mit dem jetzigen Torverhältnis kaum als bester Zweiter direkt für die Viertelfinals qualifizieren, ein Sieg würde aber einen vermeintlich leichteren Gegner im Qualifikations-Playoff fürs Viertelfinale bedeuten.

Wie man im Spiel gegen Schweden gesehen hat, ist es kein Ding der Unmöglichkeit, heute als Sieger vom Eis gehen zu können. Die Mannschaft von Sean Simpson muss einfach endlich anfangen Tore zu schiessen. Aus bisher 65 Torschüssen gelang bisher nur ein einziges Tor, das streng genommen nicht einmal von einem Schweizer erzielt wurde.

Roman Wick schaut optimistisch aufs heutige Spiel. „Wir haben gegen Schweden und Lettland gut gespielt. Wir haben viele Chance und so lange du Chance hast, ist das ein gutes Zeichen. Irgendwann müssen sie ja reingehen.“

Für Damien Brunners Devils-Teamkollegen Jaromir Jagr, der heute seinen 42. Geburtstag feiert, ist klar, dass die Schweiz kein einfacher Gegner sein wird. „Dieses Team holte im vergangenen Jahr die Silbermedaille. Zudem haben sie den Vorteil, dass einige Spieler bereits die ganze Saison auf dem grossen Feld gespielt haben. Sie sind ein gutes Team, ein sehr gutes Team.“

Ein weiterer interessanter Mann im Team der Tschechen heisst Petr Nedeved. Der zweitälteste Spieler des Turniers bestreitet in seinem Karriereherbst seine zweiten Olympischen Spiele. Eigentlich noch nichts Aussergewöhnliches. Doch schaut man genauer hin, spielte er vor genau 20 Jahren für die kanadische und nicht für die tschechische Mannschaft in Lillehammer. Dabei hatte er zusammen mit Paul Kariya grossen Anteil daran, dass Kanada die Silbermedaille gewann.

Doch wie kam es dazu? Im zarten Alter von 17 Jahren, absolvierte er ein internationales Juniorenturnier in Calgary. Aufgrund der sehr strengen Regeln für den Profisport in der damaligen Tschechoslowakei, entschied sich Nedved aus Mangel an Perspektive und ohne es seinen Eltern zu erzählen, nach Kanada zu flüchten. Dadurch erhielt er zusätzlich zum tschechischen auch den kanadischen Pass und wurde fünf Jahre später ins Olympische Kader aufgeboten. Nach über 1000 NHL-Spielen und über 750 Punkten wechselte er in der Saison 08/09 zurück in seine Heimat nach Tschechien, wo er noch immer für Liberec seine Schlittschuhe schnürt.

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Offensiv-Power

Damien Brunner hofft, etwas gegen die Schweizer Torimpotenz tun zu können. Foto: Andreas Robanser

 

Geburtstagskind Jaromir Jagr: 42, aber noch lange nicht müde. Foto: Andreas Robanser
 
 

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