WM-Reise ins Ungewisse

17.5.2021 - Von Maurizio Urech

Nach einer schwierigen Saison daheim in der Schweiz (und ebenso für die meisten anderen Ländern) beginnt in vier Tagen eine WM, die für viele eine Reise ins Ungewisse gleicht.

Nachdem letzte Saison die Heim-WM der Pandemie zum Opfer fiel und auch die nationale Meisterschaft nicht zu Ende gespielt werden konnte, schaffte man es in dieser Saison trotz diverser Quarantäne die Saison zu Ende zu spielen mit dem verdienten Meistertitel für den EV Zug und dem Aufstieg in die NL des HC Ajoie, was in diesen Zeiten nicht selbstverständlich ist.

Natürlich hat die Pandemie auch das Programm der Schweizer Nationalmannschaft beeinflusst, so wurden sämtlich Zusammenzüge und die entsprechenden Turnier für die Schweiz gestrichen, man traf sich erst Ende April zum ersten Zusammenzug im Hinblick auf die WM. Anstatt der vorgesehenen fünf Vorbereitungsspiele vor der Abreise nach Riga konnte man nur deren zwei gegen Russland bestreiten, ein Spiel gegen Italien und zwei gegen Frankreich mussten wegen Covid-19-Fällen bei den Gegnern abgesagt werden.

Die Ausgangslage für diese WM ist aber für praktisch alle die gleiche. Kaum ein Team konnte ein Spiel mit der kompletten Mannschaft bestreiten. Damit wird ein guter Start ins Turnier für die Mannschaft von Patrick Fischer umso wichtiger. Die ersten vier Spielen gegen die Tschechen, Dänen, Schweden und Slowaken werden wegweisend für das ganze Turnier sein.

Was man in den zwei Spielen gegen die russische Auswahl gesehen hat, ist eine Schweizer Nationalmannschaft, die aus einer geordneten Defensive blitzschnell auf die Offensive umstellen kann. Nach der Ankunft in Riga konnte man gegen Gastgeber Lettland diese positiven Eindrücke bestätigen und feierte zwei weitere Siege und vor allem das EVZ-Duo Grégory Hofmann und Dario Simion konnte die Form aus den Playoffs konservieren und brillierte in beiden Spielen. Als letzte Spieler mussten Alessio Bertaggia, Dominik Egli, Michael Fora und Samuel Walser über die Klinge springen. Für sieben Spieler Melvin Nyffeler, Santeri Alatalo, Fabian Heldner, Tobias Geisser, Killian Mottet, Jonas Siegenthaler und Dario Simion wird es die erste WM bei den Herren, für den Evergreen Andres Ambühl bereits die 16. Da in den NHL-Playoffs mit Nino Niederreiter und Roman Josi zwei Schweizer Nationalspieler bereits in der ersten Runde aufeinandertreffen, könnte es für die Finalrunde noch eine prominente Verstärkung für das Team von Patrick Fischer geben. Nachmeldungen sind – unter Quarantäneauflagen – weiterhin möglich.

Aufgrund der positiven Eindrücken aus den Vorbereitungsspielen hat die Mannschaft von Patrick Fischer alle Chancen sich für den Viertelfinal zu qualifizieren und wie man in den letzten Jahren gesehen hat, ist dann noch vieles möglich.