Kloten: Ambrì besiegt und Ligaquali sichergestellt

Von Rolf Schwarz

Im Mitteldrittel stellen die Klotener die Weichen und ziehen mit vier Toren davon. Ambrì kann nicht mehr reagieren und verliert diese Partie deutlich und erwartungsgemäss.

Man erinnert sich nur ungern zurück an die letzte Begegnung der beiden Teams vor 15 Tagen im vorletzten Qualifikations-Spiel, welche ihren Sieger nach einer beidseits dürftigen Leistung erst im Penaltyschiessen gefunden hat. Ambrì ist bereits definitiv im Playout und Kloten wird wohl trotz seinem anhaltenden Formtief demnächst gerettet sein, obschon deren Vorsprung auf Fribourg auf 8 Punkte zusammengeschmolzen ist.

Torhüter Boltshauser ist bei den Zürcher Unterländern nach seiner Erkrankung wieder zurück und auch Verteidigerkollege von Gunten kann nach seiner Verletzung wieder mit von der Partie sein. Bei Ambrì muss Mäenpää überzählig pausieren, dafür ist Söldner D’Agostini nach seiner Verletzung wieder zurück im Team.

Mangelnden Zug aufs Tor oder etwa Arbeitsverweigerung wie zuletzt zeitweise gehört, kann man den Klotenern nicht vorwerfen im Startdrittel. Sie gehen von Beginn weg beherzt zur Sache und scheinen mit temporeichem Spiel das Heft in die Hand nehmen und Ambrì das Spiel aufzwingen zu wollen. Zwar gibt’s da und dort ein paar kleine Unsicherheiten in der Defensive. Ansonsten hat aber Kloten mehr Spielanteile im Startdrittel, bis nach 12 gespielten Minuten die Leventiner während knapp 2 Minuten mit 5 gegen 3 spielen können, dies aber nicht ausnützen können. Für die restlichen Minuten im ersten Abschnitt folgt ein reges Auf und Ab, weil immer mal wieder einer die Strafbank drückt. Es sind immerhin ein paar Emotionen im Spiel, wenn’s auch noch keine grossartige Partie ist und man sich torlos in die erste Pause begibt.

Klotens Druck nimmt zu. Zwar gilt es erst, eine noch kurz vor Ende des Startdrittels ausgesprochene Strafe zu überstehen. Danach erhöhen die Klotener aber das ohnehin bereits gute Tempo und üben immer mehr Druck aus aufs Tor der Biancoblù. Prompt fällt das erste Tor durch Bieber nach schönem Querpass von Genoway und nur 35 Sekunden später entwischt Lemm und verwertet kaltblütig. Plötzlich hat man den Eindruck, es seien zwei Mannschaften am Werk aus unterschiedlichen Ligen. Wie aus dem Nichts läuft’s den Klotenern wieder und sie können die Scheibe laufen lassen nach Belieben. Ambrì kann nicht mehr mithalten und begeht immer mehr Fehler in der Abwehr. Kloten kreiert jetzt Chancen im Minutentakt und noch vor Spielhälfte kann der ehemalige Ambrì-Spieler Daniele Grassi das vorentscheidende 3:0 erzielen und er erhöht kurz vor Ende des Mittelabschnitts gar noch auf 4:0.

Ambrì wechselt den Torhüter aus nach zwei gespielten Dritteln: Descloux kommt für Zurkirchen, wobei diesen keine Schuld trifft an den Gegentreffern im Mitteldrittel. Das Schlussdrittel erweist sich als wieder etwas ausgeglichener. Ambrì kann zu Beginn zwar noch einmal verkürzen durch einen Treffer des jungen Trisconi (Jg 1996), aber ehe Ambrì noch den zweiten Treffer erzielt, schiessen auch die Klotener nochmals zwei Tore und so bleibt dieses Schlussdrittel ausgeglichen.

Kloten hat sich mit einem starken Auftritt im Mitteldrittel zurückgemeldet und seine Pflicht getan in dieser Zwischenrunde. Sie haben eine gute, temporeiche Partie gezeigt, auch wenn Ambrì nur während einem Drittel wirklich hat mithalten können. Aber wenigstens hat sich das Heimteam diesmal nicht anstecken lassen von der Lethargie der Gäste und verdient die drei wichtigen Punkte geholt. Weil gleichzeitig Langnau in Fribourg gesiegt hat, hat Kloten somit vorzeitig die Ligaqualifikation sichergestellt und kommt doch noch zu einem versöhnlichen Saisonabschluss.

Telegramm

EHC Kloten – HC Ambrì-Piotta 6:2 (0:0, 4:0, 2:2)

SWISS Arena, Kloten - Zuschauer: 4'139 (Saison-Minusrekord) - Schiedsrichter: Mandioni/Massy; Gnemmi/Obwegeser; - Tore: 24:24 Bieber (Genoway) 1:0; 24:59 Lemm 2:0; 29:08 Grassi 3:0; 38:48 Grassi 4:0;.43:23 Trisconi (D’Agostini) 4:1; 51:56 Lemm (Sheppard, von Gunten) 5:1; 52:20 Cunti (Praplan) 6:1; 58:08 Berthon (Collenberg, Ngoy) 6:2.

Schussverhältnis: 45:34 (14:13, 21:6, 10:15)

Strafen: 7 x 2 Minuten gegen Kloten, 5 x 2 Minuten gegen Ambrì.

PostFinance Topscorer: Shore für Kloten, Pesonen für Ambrì.

Kloten: Boltshauser (Gerber); Sanguinetti, Ramholt; Gähler, Frick; von Gunten, Back; Harlacher; Grassi, Shore, Sheppard; Praplan, Cunti, Hollenstein (C); Genoway, Obrist, Bieber (A); Lemm(A), Schlagenhauf, Kellenberger.

Ambrì: Zurkirchen (ab 40:00 Descloux); Ngoy, Jelovac; Fora, Gautschi; Berger, Trunz; Collenberg; Stucki, Hall (A), Pesonen (A); D‘Agostini, Emmerton, Monnet; Guggisberg, Fuchs, Lauper; Duca (C), Lhotak, Berthon; Trisconi.

Bemerkungen: Kloten ohne Gerber, Stoop, Weber und Leone (alle verletzt); Ambrì ohne Zgraggen (verletzt), Mäenpää (überzähliger Ausländer) sowie Bianchi, Kostner, Bastl und Kamber (alle überzählig); Pfostenschuss Kloten 7’ (Praplan); Best Player Kloten: Grassi; Best Player Ambrì: Fuchs.