Vorentscheidung im Kampf um Platz zwei?

Von Leroy Ryser

Der SC Langenthal besiegt den HC La Chaux-de-Fonds auswärts mit 4:2. Ein technisch hochstehendes Spiel, welches am Schluss sehr spannend war und letztlich wahrscheinlich die Vorentscheidung im Kampf um den zweiten Platz lieferte.

La Chaux-de-Fonds gegen den SC Langenthal – das klingt nach einem Gourmet-Schmaus für die Zuschauer. In den letzten Jahren entwickelte sich dieses Spiel zum Klassiker. Zwei Teams mit hervorragenden technischen Attributen und Trainern die das schnelle Aufbauspiel zelebrieren.

Genau so sah es auch von Beginn an aus. Beidseitig durfte man in den Startminuten Chancen bewundern und wie erwartet zeigte sich ein schnelles Spiel mit einigen gefährlichen Situationen. Einmal mehr waren bei Langenthal vor allem die Ausländer darin involviert – sie schienen wie Brandstifter vor dem Chaux-de-Fonniers-Tor, gegen welche nur mit aller Mühe vorgegangen werden konnte. Man könnte schon fast ketzerisch schreiben: Zum Erstaunen eröffnete ein anderer Langenthaler das Skore: Tim Weber. Mit einem durchaus imposanten Lauf lief er seinen Gegner davon. Bei der eigenen blauen Linie war er noch gleich auf mit seinem Gegner, bei der gegnerischen musste sich dieser schon mit dem zweiten Mitgelaufenen Stürmer beschäftigen. Mike Wolf bot sich in der Mitte an – Ciaccio öffnete das kurze Eck ein wenig und Weber schlenzte die Scheibe erbarmungslos direkt unter die Latte. 1:0 – ein Resultat das der hervorragenden Leistung der Langenthaler Rechnung trug. Offensiv sorgten sie für Furore, defensiv liessen die dem HCC kaum eine Chance. Nur wenige Schüsse musste Eichmann abwehren – Ciaccio hingegen hatte doch mehr zu tun. Dieser konnte dann nicht einmal viel dafür als es auf einmal 2:0 stand, denn nach einem tollen Check eroberte Daniel Carbis die Scheibe im gegnerischen Drittel, spielte in die Mitte auf Yannick Bodemann, der nach einer geschickten Verzögerung Marc Schefer vor dem leeren Tor anspielte. 2:0 nach einem spektakulären Drittel – so konnte es aus gelb-blauer Sicht durchaus weiter gehen.

Ganz so verlief das Mitteldrittel aber nicht. Da die Seiten gewechselt haben konnte Ehlers nicht mehr so rasch wechseln, sodass die Einsätze länger wurden und es zunehmend schwer war, den Intensität aus der Sicht der Gäste hochzuhalten. Dies nutzte der HCC aus, sie entfachten ein regelrechtes Feuerwerk. Allen voran der Topscorer Marco Charpentier, der sich von seiner gefährlichsten Seite zeigte. Trotzdem: alles half nichts. Die Ernüchternde Bilanz aus dem offensiven Feuerwerk: 0:1 Tore. Noël Guyaz war es nämlich der kurz nachdem die Druckphase ein Ende zu nehmen schien aus einem äusserst spitzen Winkel, die Führung auf drei Tore Unterschied erhöhte. Von da an – in der 31. Minute – wurde das Spiel wieder ausgeglichener. Auf beiden Seiten gab es einige Chancen, auf beiden Seiten wurde es wieder gefährlich. Das Skore aber blieb bis zur Pause bestehen.

Mit der deutlichen SCL-Führung war es aber schnell einmal Schluss. Bereits früh im letzten Abschnitt gelang es den Gastgebern auf 3:1 zu verkürzen. Thimoty Kast war es, der auf einmal ganz alleine vor dem Tor einschieben konnte. In der Folge lancierten die HCC-Spieler ein Feuerwerk, welches für den SC Langenthal nur schwer kontrollierbar war. Erneut war es Charpentier, der den grössten Gefahrenherd markierte und stetig gefährlich war. Aber auch er scheiterte abermals, wie seine Kollegen am stark aufspielenden Marc Eichmann im SCL-Tor. Erst in der 50. Minute musste dieser sich in Unterzahl zum zweiten Mal geschlagen geben – dies nachdem er zwei Abpraller-Schüsse noch blocken konnte. Für den SC Langenthal begannen gefährliche Minuten. Der HCC drückte, war gefährlich und hatte nicht gerade wenige Möglichkeiten den Ausgleich zu erzielen. Fallen wollte dieser aber nicht. Ein weiteres Mal war es der SCL, der sich nicht nur unbeschadet sondern gar erfolgreich aus einer Druckphase retten konnte. Nach einem Pass vor das Tor von Tim Weber traf Neukom mit einem Kontertor zur 4:2 Entscheidung. Eine Entscheidung, die auch in der Tabelle vorentscheidende Wirkung hat. Dort hat sich der SC Langenthal nämlich bis auf 8 Punkte vom dritten Platz entfernt. Und: Nachdem die Lausanner 3 Gegentore kassierten, ist der SCL mit 95 Gegentoren das einzige Team unter 100 kassierten Treffern.

HC La Chaux-de-Fonds – SC Langenthal 2:4 (0:2, 0:1, 2:1)

Les Mélèzes. – 2342 Zuschauer. – SR: Wehrli, Huggenberger/Rohrer. – Tore: 13. Weber (Schefer, Eichmann) 0:1. 18. Schefer (Bodemann, Carbis) 0:2. 31. Mike Wolf (Bodemann, Carbis) 0:3. 42. Kast (Erb) 1:3. 50. Ganz (Vacheron, Charpentier/Ausschluss Cadonau) 2:3. 56. Neukom (Weber, Mike Wolf) 2:4. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen La Chaux-de-Fonds. 5mal 2 Minuten gegen Langenthal.

La Chaux-de-Fonds: Ciaccio; Du Bois, Daucourt; Stephan, Ganz; Jaquet, Vacheron; Erb, Parati; Pochon, Gemperli, Moser; Bochatay, Kast, Charpentier; Neininger, Mondou, Neuenschander; Braichet, Fuchs, Turler.

Langenthal: Eichmann; Schefer, Müller; Guyaz, Cadonau; Leuenberger, Flückiger; Marc Wolf; Kelly, Campbell, Tschannen; Gruber, Bodemann, Carbis; Neukom, Weber, Mike Wolf; Hobi, Holenstein, Grassi; Meyer.

Bemerkungen: La Chaux-de-Fonds ohne Bärtschi, Gailland, Plankl (alle verletzt), Brügger (Freiburg) und Vidmer (Yverdon). Langenthal ohne Brägger, Chatelain, Kämpf (alle verletzt), Kühni, Mathis (Aarau) und Sataric (beide Elite Biel). 53. Guyaz scheidet verletzt aus. 58:58 bis 60:00 La Chaux-de-Fonds mit sechstem Feldspieler statt Goalie Ciaccio. 59:47 Time Out La Chaux-de-Fonds.