Der HC Davos gewinnt auch das vierte Duell gegen die ZSC Lions

Von Andreas Bernhard

7584 Zuschauer sahen ein über weite Strecken attraktives Spiel. Der HCD hatte mit Reto von Arx, Dario Bürgler und Petr Taticek die überragende Linie. Sie schoss alle drei Treffer für die Bündner. Die Zürcher verpassten es, aus fünf Powerplays ein Tor zu erzielen. Auch weil Leonardo Genoni in seiner Heimat eine Weltklasseleistung ablieferte

Die Verletztenliste beim Schweizer Meister ist nach wie vor lang. Dino Wieser und Joel Reymondin werden mit einer Hirnerschütterung wohl eher länger fehlen. Peter Guggisberg wird am Donnerstag ein weiteres Mal untersucht. Die Davoser hoffen, dass er etwa zwei Wochen wieder im Einsatz stehen kann. Peter Sykora und Yanick Steinmann werden dafür bereits am Sonntag zurück erwartet.

Im 121. Aufeinandertreffen zwischen den Zürchern und den Davoern starteten beide Mannschaften mit viel Schwung in die Partie. Dario Bürgler hatte bereits nach 22 Sekunden das 0:1 auf dem Stock. Lukas Flüeler war zur Stelle. Für die Zürcher war es in der dritten Minute Thomas Ziegler, der Leonardo Genoni alles abverlangte. Mit dem zweiten Schuss aufs Tor von Lukas Flüeler nach 2:50 Minuten gingen die Bündner in Führung. Bürgler wurde von Reto von Arx schön angespielt und hatte das leere Tor vor sich, da Flüeler noch mitten in der Verschiebebewegung war. Steve McCarthy kam in der fünften Minute nahe an sein zweites Tor für die ZSC Lions. Genoni konnte seinen Schuss knapp neben das Tor ablenken. Die Zürcher hatten nach dem Davoser Treffer mehr vom Spiel und erhielten in der 8. Minute die Gelegenheit, im Powerplay auszugleichen. Sandro Rizzi sass für Beinstellen auf der Strafbank. Doch die Lions brachten in Überzahl keinen Schuss aufs Gehäuse von Genoni. Die Davoser in Unterzahl aber deren drei auf Lukas Flüeler. Die Ausgleichschance war vertan und zusätzlich hatten die Lions ihren Schwung eingebüsst. Die Bündner hatten in der 11. Minute gar die grosse Chance zum 0:2. Bürgler passte auf Petr Taticek, der alleine vor dem Tor die Scheibe nicht richtig traf. Für die Zürcher war ein ungefährlicher Schuss von Severin Blindenbacher in der 14. Minute die grösste Chance, bis Domenico Pittis, eine Minute später, durch die Davoser Verteidigung spazierte und seinen Schuss vom Aussenpfosten abprallen sah. Ein Schuss von Patrik Bärtschi in der 17. Minute wurde zwei Mal abgelenkt und von Genoni dennoch gestoppt. Der Zürcher im Bündner Tor liess sich im ersten Drittel nicht bezwingen.

Nach einem harzigen Start ins Mitteldrittel sorgte Ronalds Kenins in der 25. Minute für den ersten Aufreger. Er spielte sich auf der rechten Seite durch und passte vors Tor auf Mark Bastl. Leonardo Genoni blieb auch in dieser Szene Sieger. Bürgler, Taticek und Reto von Arx wirbelten in der 27. Minute im Zürcher Drittel. Die Schüsse gingen allesamt knapp neben das Tor. Luca Camperchioli bescherte den Bündnern kurz darauf das erste Powerplay. Peter Sejna scheiterte zu Beginn an Flüeler und am Ende schoss Gregory Sciaroni, nach einer herrlichen Kombination über Beat Forster und Petr Taticek, nur Zentimeter am Tor vorbei. Die Zürcher setzten nach der überstandenen Strafe Druck auf, ohne sonderlich gefährlich zu werden. Sciaroni scheiterte in der 35. Minute ein weiteres Mal. Seinem Buebetrickli fehlte der letzte Zwick. In der selben Minute hatte Lukas Willi die noch grössere Chance zum 0:2. Lukas Flüeler blieb tadellos, wie Genoni auf der anderen Seite nach einem nicht ungefährlichen Schuss von Patrick Geering. Das zweite Powerplay der Davoser, Blindenbacher sass für Haken auf der Strafbank, war sehr abwechslungsreich und gefährlich. Flüeler und seine Verteidiger blieben trotzdem schadlos. Völlig unverhofft kamen die Lions 49 Sekunden vor der zweiten Sirene zum Ausgleich. Mikael Nylander spielte sich gleich durch drei Davoser durch und traf mit einem herrlich platzierten Schuss. Etwas glücklich stand das Spiel nach 40 Minuten 1:1

Wieder war es der Sturm mit Reto von Arx, Bürgler und Taticek, die für Panik in der Zürcher Verteidigung sorgten. 29 Sekunden nach Wiederanpfiff lagen die Bündner wieder in Führung. Steve McCarthy lenkte einen Schuss von Reto von Arx unglücklich ins eigene Tor ab. René Back gab den Zürchern, die Chance, in Überzahl den erneuten Ausgleich anzustreben, als er die Scheibe aus dem Spielfeld beförderte. Das das Powerplay der Lions war heute um zwei Klassen schlechter als das der Bündner. Schlimmer noch, die Zürcher kassierten gar eine Strafe für unkorrekten Spielerwechsel. Prompt nützen die Davoser das folgende Powerplay zum 1:3. Das Tor war eine Kopie des 0:2 am Sonntag in Kloten. Beat Forster schoss auf den vor dem Tor stehenden Taticek, der aus der Drehung heraus verwertete. Der Davoser bei den Zürchern, Andres Ambühl, versuchte den Anschlusstreffer in der 46. Minute backhand zu erzielen. Das Tor fiel zwar nicht, doch konnten die Zürcher wieder in Überzahl agieren. Back hatte sich mit einem Crosscheck Platz verschafft. Das Powerplay der Zürcher war diesmal etwas besser. Für ein Tor reichte es jecdoch nicht. Blindenbacher prüfte Genoni in der 49. Minute blieb weiterhin sicher. Beim Schuss von Steve McCarthy musste er aber die Hilfe der Latte in Anspruch nehmen. Jan Neuenschwander versuchte in der 50. Minute Domenico Pittis zu provozieren. Die Aktion brachte ihm eine Strafe für Behinderung ein. Kenins brachte wieder Hoffnung in die Zürcher Reihen. Nachdem die Strafe gegen Neuenschwander abgelaufen war, zwang er in der 54. Minute Genoni zu einer guten Parade. Sekunden später passte Kenins auf Thibaut Monnet, der direkt schoss. Leonardo Genoni verhinderte das 2:3 mit seiner besten Tat, einer unglaublichen Abwehr.

Torschüsse: 41:22 (12:7, 12:7, 17:8)

ZSC Lions: Flüeler (Ersatz: Sulander); McCarthy, Geering, Blindenbacher, Stoffel, Seger, Schnyder, Camperchioli; Monnet, Pittis, Bühler, Cunti, Tambellini, Schäppi, Ziegler, Bastl, Ambühl; Bärtschi, Schommer, Kenins, Nylander.

HC Davos:Genoni (Ersatz: Giovannini); Forster, Stoop; Ramholt, Guerra; Back, Jan von Arx; Gruber, Willi; Taticek, Reto von Arx, Bürgler; Sieber, Marha, Untersander; Sejna, Rizzi, Scarioni; Ranov, Neuenschwander, Kuonen.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Baltisberger, Gobbi, Breitbach (verletzt), Ryser, Ulmann, Widmer (GCK Lions), Murphy und Down (überzählig).

HC Davos ohne Guggisberg, Sykora, Wieser, Reymondin, Steinmann (verletzt), Grossmann und Joggi (gesperrt).

15. Pfostenschuss Pittis

49. Lattenschuss McCarthy

58:10 – 60:00 ZSC Lions ohne Flüeler, mit sechstem Feldspieler

58:40 Time-out ZSC Lions