Die ZSC Lions stehen im Halbfinal

Von Andreas Bernhard

Auch die fünfte Partie dieser Serie war hartumkämpft. Die ZSC Lions liessen nicht viele Chancen und kamen ihrerseits dank einem Ablenker von Willy Riedi zum Sieg. Den Davoser Angriffen fehlte oft die Präzision. Die ZSC Lions können sich jetzt ein paar Tage ausruhen und warten, bis ihr Halbfinalgegner feststeht. Für den HC Davos geht eine starke Saison zu Ende.

Die Gäste aus Davos kamen zur ersten nennenswerten Chance in der dritten Minute. Simon Knak und Yannick Frehner hatten nur noch einen Verteidiger vor sich. Simon Knak zog den Schuss einem Pass auf Frehner vor. Der Schuss war für Simon Hrubec kein Problem. Dario Trutmann sorgte eine Minute später für den ersten Aufreger vor dem Davoser Kasten. Sandro Aeschlimann konnte den Schuss des Verteidigers abwehren. Die Scheibe flog hoch in die Luft und landete nur knapp neben dem Tor. Während die Davoser immer wieder Probleme mit der Angriffsauslösung bekundeten, kamen die ZSC Lions zu weiteren ausgezeichneten Chancen. Lucas Wallmark nahm Frehner in der achten Minute in der rechten Ecke des Davoser Drittels die Scheibe ab und bediente Sven Andrighetto. Der Abschluss des Zürchers fand diesmal nicht den Weg an Aeschlimann vorbei. Willy Riedi setzte sich in der neunten Minute an der Bande durch und passte in die Mitte auf Nicolas Baechler. Wieder war Aeschlimann Herr der Lage. Kurz darauf sorgte Joseph Morrow für die erste Strafe des Abends. Er musste für ein Beinstellen auf die Strafbank. Das Boxplay der Davoser hielt bis kurz vor Ende der Strafe dicht. Dann kam Livio Truog aus nächster Nähe doch noch gefährlich zum Schuss. Aeschlimann wehrte grandios mit dem Beinschoner ab. Der HCD zeigte sich in der Folge vermehrt im Drittel der Zürcher, ohne sonderlich gefährlich zu werden. 1:36 Minuten vor der ersten Pause kamen die Bündner ihrerseits zu einem Überzahlspiel. Sie setzten sich im Zürcher Drittel fest. Wirklich gefährlich wurde es vor Drittelsende für Hrubec nicht mehr.

Ein Drittel voller Strafen

Kaum waren die Zürcher nach der Pause wieder komplett traf es Michael Fora für ein Stockhalten. Ohne seine Intervention wäre Texier auf und davon gewesen. Das Powerplay der Lions war miserabel. Nur Aeschlimann brachte sich selbst kurz in Verlegenheit. Doch die Zürcher kriegten kurz darauf eine weitere Möglichkeit. Nach einem Open Ice Hit von Aaron Irving musste der Davoser raus. Die Schulter und der Ellbogen des Davoser war unten. Trotzdem traf er Bachofner am Kiefer. Nach dem Videostudium wurde Ivring mit 5 + Spieldauer bestraft. Nach dem Vorfall von Phil Baltisberger gegen Joakim Nordström am Mittwoch ist das ein sehr hartes Verdikt gegen die Davoser. Das Zürcher Überzahlspiel sah für einmal gut aus. Zumindest zu Beginn. In der 28. Minute hatte allerdings Andres Ambühl sogar die Chance zum Shorthander. Simon Hrubec konnte den Schuss mit einem Beinreflex abwehren. Der HCD überstand die Fünfminutenstrafe unbeschadet. Alexandre Texier versuchte in der 30. Minute wieder ein Buebetrickli, wurde von Sven Jung noch gestört. Die Aktion führte zur nächsten Strafe gegen Davos. Ein Haken sahen die Schiedsrichter. Weil Chris Baltisberger Andres Ambühl mit dem Stock zwischen den Beinen traf, setzte es, immer noch in der 30. Minute, für die Zürcher eine Vierminutenstrafe ab. Bei noch je vier Feldspielern auf dem Eis prüfte Andrighetto mit einem trockenen Schuss die Ausrüstung von Aeschlimann. Wenig später in Unterzahl war Andrighetto wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Justin Sigrist entwischte Matej Stransky, passte vor dem Davoser Tor in die Mitte, wo Andrighetto die Scheibe aber nicht übernehmen konnte. Danach liessen die Defensiven beider Mannschaften nichts mehr zu. Davos verbrachte zwar viel Zeit im Zürcher Drittel, kam jedoch kaum zu einem Schuss aufs Tor. Sekunden vor der zweiten Pause wurde es nochmals eng. Nach einem schnellen Vorstoss über Andres Ambühl passte Marc Wieser auf den heranbrausenden Klas Dahlbeck. Simon Hrubec machte die Luken dicht und verhinderte das 0:1.

Noch keine drei Minuten waren im dritten Drittel gespielt als mit Claude-Curdin Paschoud bereits wieder ein Davoser auf der Strafbank sass. Kurz zuvor verlor Aeschlimann hinter dem Tor die Scheibe aus den Augen und Lammikko konnte beinahe profitieren. Hätten die Lions heute Abend ein halbwegs funktionierendes Powerplay gehabt, wäre die Partie schon lange entschieden gewesen. So stand es auch nach dieser Strafe weiterhin 0:0. In der 48. Minute landete der Puck tatsächlich im Tor. Christian Marti schlenzte die Scheibe Richtung Aeschlimann und Willy Riedi lenkte zum 1:0 ab. Der HCD erhielt gleich im Anschluss die Gelegenheit, zu reagieren. Reto Schäppi wurde direkt nach dem Tor auf die Strafbank geschickt. Die Davoser drückten vehement auf den Ausgleich. Hrubec hielt weiterhin alles was auf seinen Kasten kam. Juho Lammikko hatte in der 58. Minute das 2:0 auf dem Stock. Sandro Aeschlimann liess sich am Boden liegend nicht bezwingen. Der HCD versuchte in den letzten Minuten, ohne Torhüter die Saison doch noch zu verlängern. An Simon Hrubec führte heute Abend kein Weg vorbei.

Bully: 22:23 (8:7;6:10;8:6)

Schüsse: 29:31 (7:8;15:9;7:14)

Turnover eigene Zone: 8:9 (4:3;2:6;2:0)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Jeffrey Meier); Lehtonen, Geering; Marti, Weber; Kukan, Trutmann; Ustinkov; Texier, Lammikko, Chris Baltisberger; Baechler, Schäppi, Riedi; Andrighetto, Wallmark, Bodenmann; Bachofner, Sigrist, Azevedo; Truog.

HC Davos: Aeschlimann (Ersatz: Senn); Dahlbeck, Fora; Jung, Dominik Egli; Morrow, Irving; Paschoud, Barandun; Knak, Corvi, Stransky; Ambühl, Rasmussen, Wieser; Bristedt, Nussbaumer, Schmutz; Sturny, Chris Egli, Frehner.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Ludovic Waeber, Leone, Hollenstein (verletzt), Roe (überzählig) und Phil Baltisberger (gesperrt).

HC Davos ohne Nygren, Nordström, Prassl und Wellinger (verletzt).

57:34 Time-out HC Davos

57:34 – 59:17 und 59:32 – 60:00 HC Davos ohne Torhüter