Schweiz bleibt chancenlos

Von Pascal Zingg

Die Schweizer U20-Nationalmannschaft verabschiedet sich mit einer 1:9-Kanterniederlage von den diesjährigen World Juniors. Trotz eines frühen 1:0 stimmte bei den Schweizern am heutigen Abend einfach zu wenig, um einen äusserst starken Gegner zu schlagen.

Gegen ein fokussiertes und spielfreudiges Tschechien hatten die Schweizer in diesem Viertelfinale zu keinem Zeitpunkt eine Chance. Zwar gelang Louis Robin nach nur 22 Sekunden das 1:0, doch liessen sich die Tschechen nicht beirren. Bereits nach zehn Minuten stand es deshalb 3:1 für die Osteuropäer. Hatte man in der Vorrunde noch mit jedem Gegner mitgehalten, liess man sich in dieser Phase Mal um Mal überlaufen. «Wenn du auf diesem Niveau Fehler machst, wird das eiskalt ausgenützt», erkannte Lian Bichsel. Dabei war es aber nicht er, als viel mehr Verteidigerkollege Dario Sidler, der zweimal gnadenlos von Marcel Marcel ausgedribbelt wurde. 

Trotz der drei schnellen Tore, hätten die Schweizer zu diesem Zeitpunkt die Chance gehabt ins Spiel zurückzukehren. «Wir wollten mit einem guten Mindset ins zweite Drittel starten und zu unseren Basics zurückfinden. Dabei hat uns ein Tor im ersten Shift endgültig das Genick gebrochen», erkannt Marco Bayer. Gerade bei diesem Treffer zeigte sich, dass auch Kevin Pasche nicht an vergangene Leistungen anknüpfen konnte. So griff der Torhüter beim Schuss von Jiricek klassisch daneben. 

«Will man an einem solchen Turnier eine Chance haben, braucht es vom hintersten bis zum vordersten Mann eine Topleistung. Wir hatten heute zu viele dabei, die nicht an diese Leistung anknüpfen konnten», erkannte dabei auch Marco Bayer. Wohl auch um ein weiteres Zeichen zu setzen, wechselte der Trainer nach dem 4:1 den Torhüter. Leider konnte aber auch Alessio Beglieri die Wende nicht mehr herbeiführen. Schaut man auf die Statistik, zeigen neun Tore aus 28 Schüssen auf eindrückliche Art und Weise, wie ungenügend die Schweizer Hintermannschaft inklusive Torhüter gearbeitet hat. 

Nach all diesen Rückschlägen war es irgendwie verständlich, dass die Köpfe bei den jungen Schweizern irgendwann leer waren. «Wir sind als Team auseinandergefallen. Dafür möchte ich bei allen, die an uns geglaubt haben, in aller Form entschuldigen», zeigte sich Nick Meile enttäuscht. Nicht zuletzt dank der ungenügenden Teamleistung, hatten die Tschechen in der weiteren Folge keine Mühe weitere Tore zu erzielen. 

Nach einer guten Vorrunde, gab es für die jungen Eisgenossen in diesem Viertelfinale somit eine äusserst brutale Bruchlandung. «Wenn es hart auf hart kommt, müssten wir unsere beste Leistung zeigen, dass ist uns heute ein weiteres Mal nicht gelungen», erklärte Nick Meile. Während dies für den Verteidiger im Moment der Enttäuschung unverständlich war, muss man sich wohl eingestehen, dass die grossen Nationen im Viertelfinale nochmals einen Gang hochschalten können. Gerade dies scheint für unsere Junioren jedoch ungemein schwieriger zu sein.

 

Telegramm:

Tschechien – Schweiz 9:1 (3:1, 4:0, 2:0)

Scotiabank Centre, Halifax: 8746 Zuschauer. – Schiedsrichter: Campbell (CAN), Menniti (CAN); Laguzov (GER), Persson (SWE). – Tore: 0:22 Robin 0:1; 2:41 Kulich (Svozil, Suchanek; Ausschlüsse: Rysavy, Zanetti) 1:1; 7:09 Marcel (Ausschluss: Mensik) 2:1; 9:37 Hauser (Marcel, Kos) 3:1; 20:28 Jiricek (Kulich) 4:1; 25:42 Kulich (Sale, Brabenec) 5:1; 33:10 Szturc (Svozil, Brabenec) 6:1; 38:54 Sale (Kulich) 7:1; 43:18 Marcel (Cech, Tichacek) 8:1; 44:22 Szturc (Tichacek, Jiricek) 9:1. – Strafen: 5 x 2 Minuten gegen Tschechien; 2 x 2 Minuten gegen die Schweiz.

Tschechien: Suchanek (Kral); Tichacek, Jiricek; Svozil, Spacek; Hamara, Moravec; Cech; Kulich, Sapovaliv, Sale; Szturc, Brabenec, Chmelar; Kos, Mensik, Rysavy; Mechura, Marcel, Hauser; Sapousek.

Schweiz: Pasche (22. Beglieri); Streule, Bichsel; Zanetti, Sidler; Meile, Dionicio; Deussen, Despont; Biasca, Canonica, Robin; Jabola, Alge, Taibel; Ramel, Müller, Reichle; Perrenoud, Truog, Muggli.

Bemerkungen: Pfosten Brabenec; 25. Pfosten Bichsel; 25:42 Timeout Schweiz.

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