81 Sekunden geschlafen

Von Urs Berger

Die Schweizer Nationalmannschaft startet mit einer Niederlage gegen Deutschland. Die Schweizer zeigten eine engagierte Leistung, mussten aber am Ende mit 2:4 als Verlierer vom Eis.

Nach dem Nachmittagsspiel Slowakei gegen die USA konnte das Abendspiel nur besser werden. Denn die Affiche Deutschland gegen die Schweiz versprach ein intensives und hartes Spiel zu werden. Nicht erst seit der unnötigen Niederlage gegen Deutschland in Mannheim war die Schweizer Nationalmannschaft heiss auf die Spiele gegen Deutschland. So war den von Beginn an viel Physis und viel Kampf im Spiel keines der beiden Teams wollte dem anderen Raum geben und die Angreifenden Spieler fanden selten Raum um gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. Dennoch waren es die Schweizer, welche das erste Tor der Partie erzielten. Kevin Romy schnappte sich in Unterzahl (!) die Scheibe im eigenen Drittel und bezwang den deutschen Keeper Dmitri Pätzold mit einem satten Schuss. Diese Führung brachte die Deutschen offensichtlich von ihrem Plan ab. In der Folge nahmen sie viele unnötige Strafen. Allen voran der Nikolai Goc, der nach einem unnötigen Check in Bandennähe für 12 Minuten auf die Strafbank musste. Die Eisgenossen konnten aber diese doppelte Überzahl, 92 Sekunden zu vor musste Felix Petermann wegen Spielverzögerung auf der Strafbank platz nehmen, nicht zu ihren Gunsten ausnutzen. So blieb es zur Pause bei der (zu) knappen 1:0 Führung für die Schweizer.

In 81 Sekunden zum 3:1

Das Auslassen der Chancen in Überzahl rächte sich dann im verlaufe des mittleren Spielabschnittes. Ab Spielhälfte kam Deutschland vermehrt zu guten Chancen. Und nutzen diese konsequent aus. In der 31. Minute traf Benedikt Kohl mit einem wunderbaren verdeckten Schuss zum 1:1 Ausgleich. Leonardo Genoni sah den Abschluss nicht kommen und musste den Schuss passieren lassen. Zum Pech gesellte sich auch noch unnötige Strafen. Die Adler konnten diese eben so wenig wie die Eisgenossen ausnützen. Die Schweizer wurde nun zunehmend passiver und machten in der Folge zu wenig für das Spiel. 69 Sekunden vor Ende des mittleren Spielabschnittes dachten die Eisgenossen wohl, dass die mit dem 1:1 in die Pause konnten. Ein Schuss von Philip Gogulla beendete aber diese Träumereien und brachte Deutschland mit 2:1 in Führung. Diesen Vorsprung war, gemessen an den Spielanteilen der Deutschen Nationalmannschaft verdient. Und Der Bundesadler baute die Führung nur 12 Sekunden nach wieder beginn des Spieles auf 3:1 aus. Nikolai Goc traf mit einem harten Slapshot in das rechte obere Eck von Torhüter Genoni.

Schnelles Spiel im letzten Drittel

Nach dem zwei Tore Vorsprung des Gastgebers erwachten die Schweizer wieder. Nur 154 Sekunden nach dem 3:1 konnte Julien Sprunger auf 3:2 verkürzen. Mit diesem Anschlusstreffer war wieder Pfeffer im Spiel. Beide Teams konnte nun mit schnellen und geradlinigem Spiel überzeugen. Die beiden Schlussmänner waren es aber, welche vorderhand einen weiteren Treffer zu verhindern wussten. Die Schweizer versuchte in den letzten Spielminuten alles und ersetzen Genoni mit einem sechsten Feldspieler als Deutschland eine Strafe erhielt. Kurz danach erzielten die Schweizer aber den vermeintlichen Ausgleich. Schiedsrichter Didier Massy aberkannte den Treffer aber wegen eines Torraumoffsides. Erneut versuchten die Eisgenossen alles. Doch nach einem schnellen Vorstoss von Philip Gogulla konnte dieser nur mit einem Haken gestoppt werden. Und das dieses vergehen 21 Sekunden vor Ende des Spieles geschah, mussten die Schiedsrichter ein technisches Tor geben. Am Ende gewann Deutschland zu hoch mit 4:2. Auf Seiten der Schweizer bleiben einige Fragezeichen offen, welche während des Turnieres nun noch beantwortet werden müssen.

Telegramm:

Deutschland – Schweiz 4:2 (0:1; 2:0; 2:1)

Olympiahalle, München – 4500 Zuschauer. - SR: Aumueller(GER)/Massy (SUI); Hauber/Iwert (beide GER) .

Tore: 5:23 Romy (Ausschluss Bykov!) 0:1; 30:27 Rankel (Hospelt) 1:1; 38:51 Gogulla (Kohl, P. Reimer) 2:1; 40:12 Goc 3:1; 43:46 Sprunger (Bykov) 3:2; 59:39 Gogulla 4:2.

Strafen: Deutschland 7 x 2` Minuten, 1x 10 Minuten (Goc); Schweiz 7 x 2` Minuten

Deutschland: Pätzold (J. Reimer); Kohl, Hördler; Lavallee, Goc; Schubert, Petermann;

Reul, Fischer; Mauer, Greilinger, Hager; Wolf, Hospelt, Rankel; Flaake, Kink, Wörle; P. Reimer, Pietta, Gogulla.

Schweiz: Genoni (Manzato); Chiesa, von Gunten; Loeffel, Blum; Ramholt, Grossmann; Gobbi, Wellinger; Monnet, Schnyder, Brunner; Plüss, Bykov, Sprunger; Bodenmann, Moser, Romy; Rubin, Trachsler, Wieser.

Bemerkungen: Deutschland ohne Schopper und Danner – Schweiz ohne Lüthi, Pestoni, Berra, Suri, Walker, Steinmann und Berger (alle überzählig) – Pfostenschuss 25. Minute Wolf (GER) – 58:29 Time-Out Schweiz – Schweiz ab 58:29 – 59:39 ohne Torhüter – 59:01 Tor Schweiz wegen Torraumoffside aberkannt.

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