Spielmanipulation in Weissrussland: 7 Spieler gesperrt

Freitag, 3. Juli 2020, 17:37 - Martin Merk

Der internationale Eishockeyverband hat sieben Spieler gesperrt, die in einer Spielmanipulation in der weissrussischen Extraliga involviert waren.

Lange sah alles normal aus am 12. November. Der Favorit Dynamo Molodetschno führte gegen Mogiljow 5:1. Dann geschahen aussergewöhnlich viele Fehler und das Team verlor 5:6. Doch dies blieb nicht unbemerkt. Innerhalb des Teams schmorte es, weil Teamkollegen von der Spielmanipulation einiger ihrer Kollegen mitbekamen und die Staatsanwaltschaft nahm sich tags darauf dem Fall an.

Im Frühling mussten sich die Spieler sowohl vor dem Strafgericht verantworten wie auch vor dem weissrussischen Verband, der mehrere Spieler für ein Jahr sperrte, den Trainer für unbestimmte Zeit sowie weitere Spieler wegen Mitwisserschaft büsste. Nachdem der internationale Eishockeyverband die Unterlagen erhalten hatte, zog dieser heute nach und sperrte sieben Spieler mit weissrussischer und russischer Staatsangehörigkeit weltweit: Pawel Bojartschuk, Stanislaw Kutschkin, Wjatscheslaw Lisitschkin, Alexej Iwanow, Nikita Ustinenko, Sergej Scheleg und Alexander Syrej. Ustineko spielte letzte Saison noch im Nationalteam, das sich 2019 den Wiederaufstieg sicherte. Der Fall geht nun an den IIHF-Disziplinarausschuss, doch bis auf Weiteres sind die Spieler provisorisch für sämtliche Ligen der angeschlossenen Landesverbände gesperrt.

Vor Gericht gestanden die Spieler die Machenschaften. Ihnen war je nach Resultat zwischen umgerechnet 7000 und 14'000 Franken versprochen worden. Einige Spieler gaben als Motiv an, dass sie monatelang keinen Lohn vom Club erhalten hätten. Vier der Spieler wurden zusätzlich wegen illegaler Verbreitung von Pornografie in einem Teamchat angeklagt, auf welche die Ermittler bei der Untersuchung gestossen sind. Das Strafgericht hat sein Urteil noch nicht gefällt, der Prozess wurde wegen der Krankheit eines Angeklagten vertagt. Das Gesetz sieht eine Busse und Gemeinschaftsdienst oder bis zu vier Jahren Gefängnis vor.