NHL-IIHF: Neues Abkommen ratifiziert

Freitag, 13. Juli 2007, 13:23 - Martin Merk

Das neue Transferabkommen zwischen der IIHF und der NHL für 2007 bis 2011 wurde von Deutschland, Finnland, Schweden, der Schweiz, der Slowakei und Tschechien ratifiziert. Russland verweigert wie angekündigt die Teilnahme. Die Unterzeichnung verzögerte sich anfänglich wegen der Spielergewerkschaft NHLPA.

Die Eckdaten des Abkommens für die nächsten vier Jahre sind ähnlich wie bislang:

  • Die NHL bezahlt pro Spieler 200 000 US-Dollar, jedoch total mindestens neun Millionen Dollar, als Ausbildungsentschädigung an den IIHF. Diese Gelder werden an Verbände und Clubs weiterverteilt.
  • Bis zum 15. Juni können NHL-Teams Spieler verpflichten, auch wenn sie in Europa unter Vertrag stehen. Für gedraftete Spieler, die noch nie einen NHL-Vertrag hatten, gilt neu der 1. Juni. Frisch gedraftete Spieler dürfen bis zum 15. August verpflichtet werden, jedoch gegen eine um 100 000 Dollar höhere Gebühr. Neu dürfen NHL-Teams in Europa vertragslose Spieler jederzeit auch nach dem 15. Juni verpflichten.
  • Für europäische Spieler mit NHL-Vertrag, die in einer Saison nicht mindestens 30 Spiele (inklusive Playoffs) bestreiten, wird eine Strafgebühr von 50 000 bis 100 000 US-Dollar (je nach Draftrunde) fällig. Dieses Geld kommt in einen Fonds des IIHF, der Entschädigungen an die europäischen Ausbildungsclub auszahlt von Spielern, welche nicht direkt von Europa in die NHL wechseln, sondern über Junioren-, College- oder Farmteams.
  • Die NHL macht für die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver eine Pause. Damit ist die Teilnahme der weltbesten Spieler am Turnier erneut garantiert. Auch die WM-Teilnahmen von aus den Playoffs ausgeschiedenen NHL-Teams ist im Abkommen geregelt.
Letzte Saison spielten insgesamt 259 Spieler (27,4 Prozent) in der NHL, die aus der IIHF unterstellten Verbänden ausserhalb Nordamerikas kamen. Seit zwölf Jahren gibt es Abkommen zwischen der NHL und der IIHF, in den letzten Jahren blieb Russland jedoch fern, da es die Zahlungen für zu gering haltet.