Gerber rettet Anaheim einen Punkt

Wie angekündigt kam Martin Gerber bei den Anaheim Mighty Ducks zum zweiten Einsatz in Serie, auswärts bei den Vancouver Canucks endete das Spiel 2:2.
Der Punkt war eher ein glücklicher, denn die Gastgeber dominierten das Spiel, was auch das Schussverhältnis von 32:17 aufzeigt. Doch Gerber zeigte sich wieder von seiner besten Seite und hielt 30 Schüsse oder 93,8 %. Und auch seine Vorderleute vermochten die wenigen Chancen umzusetzen: Der Führungstreffer von Brendan Morrison vermochte Andy McDonals, der schon gegen Colorado das Siegestor in der Verlängerung schoss, auszugleichen und die erneute Führung durch Jan Hlavac wurde ebenfalls egalisiert: Paul Kariya traf mit einem Shorthander. Todd Bertuzzi, Stürmer der Canucks: "Wir erspielten uns viele Chancen. Wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen." Worte, die auch an Gerber gerichtet sind, der seine Nomination erneut rechtfertigte. Wird er nun die Nummer 1 statt die Nummer 4, wie ihn das Fachblatt "The Hockey News" vor einigen Wochen noch eingestuft hatte? Trainer Mike Babcock bezeichnete zwar vor dem Spiel noch Jean-Sebastien Giguère weiterhin als die Nummer 1. Gerber ist auf dem besten Weg, es den Kritikern zu zeigen. "Gerber rettet die Ducks erneut", steht heute gross als Titel in den "Los Angeles Times" und die Zeitung hinterfragt leise, ob Gerber wirklich nur "Giguères Helfer" ist, als der er vom Trainer bezeichnet wird. Martin Gerber wird es gerne lesen und die Schweiz hat damit nach David Aebischer ein zweites Aushängeschild in Nordamerika. Zu den "Three Stars" wurde er zwar diesmal nicht gewählt, in der Fanwahl der offiziellen NHL-Website liegt er aber vorne. Der sympathische Emmentaler scheint also auch jenseits des Atlantiks seine Fangemeinde zu erhalten und führt dort bei der Wahl zum besten Spieler nach 2457 Stimmen mit 15,63 % vor Trevor Linden und Andy McDonald. Wer dem Schweizer Nationaltorhüter helfen möchte, kann hier klicken.
Lob auch von einem Teamkollegen, der ihn aus den Berner Derbies kannte, Fredrik Olausson: "Er hat viel Erfahrung. Er spielte an den Olympischen Spielen und an Weltmeisterschaften. Aber das ist nicht das gleiche wie die NHL. Er macht hier einen guten Job." Fragt sich bloss, ob Gerber auch in der Nacht auf Sonntag das Tor hüten darf. "Ich werde darüber nachdenken müssen," kommentierte Trainer Babcock.
Die Freude über den glücklichen Punktgewinn der Mighty Ducks war aber etwas getrübt: Anaheim verlor im Mitteldrittel seinen Star Adam Oates mit Brüchen an der linken Hand.
Ein weiteres Resultat: Colorado gewann in Phoenix 3:2 mit Patrick Roy im Tor. Für ihn war es das 972. Spiel - ein neuer Rekord bei der Anzahl Spiele der Torhüter in der NHL. Damit hat er Terry Sawchuk überholt.