Saisonstart für Aebischer und Gerber

Dienstag, 8. Oktober 2002, 00:00 - Si

In der Nacht auf Donnerstag nimmt die nordamerikanische Eishockey-Liga NHL den Spielbetrieb auf. Mit David Aebischer und Martin Gerber sind die beiden besten Schweizer Goalies zumindest als Ersatzleute dabei.
Martin Gerber verdiente sich sein Engagement in der teuersten und besten Eishockey-Liga der Welt durch eine «Tellerwäscher-Karriere». Der 28-jährige Emmentaler spielte vor zehn Jahren noch beim damaligen Zweitligisten Signau. Dann arbeitete er sich in Langnau zum Nationalgoalie hoch und verhalf später in seinem ersten Jahr in Schweden Färjestad mit 94,1 Prozent abgewehrter Schüsse zum sechsten Meistertitel der Klubgeschichte.
Der in der 8. Runde des Drafts 2001 gezogene Gerber gelangte während 125 Minuten der Vorbereitungspartien zum Einsatz und wehrte 87,5 Prozent aller Schüsse ab. Ihm werden in seiner ersten NHL-Saison mehr Einsätze mit den Anaheim Mighty Ducks zugetraut als Aebischer mit der Colorado Avalanche. Er hat sogar die Chance, den kanadischen WM-Goalie Jean-Sébastien Guiguere (25), einen ehemaligen Erstrunden-Draft, als Nummer 1 zu verdrängen.
Die Anzahl Spiele für Aebischer, der im vergangenen Winter in der Qualifikation 21 Mal spielte und zwei Shutouts verbuchte, hängt stark von der Form und der Gesundheit Patrick Roys ab. Der Vertrag des eben 37 Jahre alt gewordenen Star-Goalies läuft zwar Ende Saison aus, aber der äusserst ehrgeizige Roy überlegt sich bereits, ob er noch ein Jahr anhängen soll.
Der härteste Konkurrent von Aebischers Klub Colorado in der neuen Saison sind die Detroit Red Wings. Der Titelverteidiger verlor mit dem legendären Trainer Scotty Bowman, dem in die Heimat zurückgekehrten tschechischen Goalie Dominik Hasek und dem ehemaligen SCB-Verteidiger Fredrik Olausson allerdings drei Schlüsselfiguren. Im 35-jährigen Curtis Joseph wurde aber ein valabler Ersatz für Hasek gefunden.
Wenn im Juni kommenden Jahres die Finalserie um den Stanley Cup gespielt wird, dürfte der neue Champion aus der Western Conference kommen. Mit den San Jose Sharks, bei denen der Finne Temmu Selänne sogar eine Lohneinbusse in Kauf nahm, um in Kalifornien bleiben zu können, oder den Dallas Stars zählen neben Detroit und Colorado weitere Teams aus dem Westen zu den meist genannten Titelfavoriten.