Der Traum von der Medaille

13.2.2018 - Von Simon Wüst

Die Schweizer konnten im letzten Vorbereitungsspiel vor Olympia gegen Norwegen nochmals Selbstvertrauen tanken. Nati-Coach Fischer ist immer noch zuversichtlich und spricht offen von einer Medaillienchance. Dafür müsste aber alles perfekt aufgehen.

Ist sie realistisch oder doch nicht – die Medaille für die Schweizer Eishockeyaner? Die Fachleute wittern eine Chance durch die Abwesenheit der NHL-Cracks, welche vorallem die nordamerikanischen Teams aus Kanada und den USA trifft. Man vergisst aber gerne, dass aus der KHL, der zweitbesten Liga der Welt, alle Topspieler vor Ort sind. Vor allem Russland gilt deshalb als Favorit. Ausserdem hat die Schweiz die letzten Länderspiele gegen Kanada, Tschechien, Russland und Deutschland allesamt verloren, dies ebenfalls ohne NHL-Spieler. Hört man auf die diversen Wettbüros schafft es die Schweiz auf Platz sieben, Gold holt sich OAR (Russland). Dazu Eric Blum: «Klar haben wir das Potential für eine Medaille, aber es hat viele starke Teams hier»

Unsere Eisgenossen konnten sich ideal vorbereiten, sind sie doch bereits am 8. Februar angereist und haben sich unweit von Seoul akklimatisiert, trainiert und einen Test gegen Norwegen (4:2- Sieg) absolviert. Nun sind sie im Olympischen Dorf eingetroffen und bereit für grosse Taten.

Patrick Fischer: «Wir konnten uns in Ruhe vorbereiten. Die Unterkunft war sehr gut und ebenfalls die Trainingsbedingungen. Nach dem Umzug ins Olympiadorf geht es heute Abend (13.2.) zum ersten Training aufs olympische Eis»

Auch bei Eric Blum ist die Vorfreude gross: «Die Stimmung im Team ist entspannt. Nach der intensiven Zeit habe ich den freien Tag gestern genossen und das Spiel der Frauen im Stadion geschaut. Nachdem ich in Sotschi leider nicht dabei sein konnte, freue ich mich riesig hier zu sein.»

Gegen die Vorrundengegner Kanada, Tschechien und Südkorea wird eine direkte Viertelfinalqualifikation allerdings schwierig. Nur die Gruppenersten und der beste Zweitplatzierte aller Gruppen kommen weiter. Die restlichen acht Teams müssen einen «Achtelfinal» bestreiten, bei welchem man je nach Vorrundenplatzierung einen sehr starken oder auch schwächeren Gegner erwischen kann. Also selbst mit null Punkten ist eine Qualifikation noch möglic,h aber sicherer wäre eine Überraschung in der Gruppenphase, am besten schon im ersten Spiel gegen die Kanadier (15.2. 13:10 Uhr). Auch Patrick Fischer fokusiert sich aufs erste Spiel: «die Kanadier haben eine starke Mannschaft hier. Wie immer sind sie ebenfalls Turnierfavorit. Aber wenn wir unser Potential abrufen und ein gutes Spiel machen, haben wir sicherlich die Chance sie zu schlagen»

Das Männerturnier beginnt am 14.Februar, die Schweizer greifen einen Tag später ins geschehen ein.
Diese Akteure aus der National League sind für ihre Nationen im Olympia-Aufgebot:
Für Norwegen: Jonas Holös (Fribourg)
Für Finnland: Jani Lajunen (Lugano)
Für Tschechien: Michal Birner (Fribourg), Roman Cervenka (Fribourg), Dominik Kubalik (Ambrì)
Für Kanada: Andrew Ebbet (Bern), Mason Raymond (Bern), Maxim Noreau (Bern), Maxime Lapierre (Lugano)
Für die USA: Marc Arcobello (Bern), Broc Little (Davos), Garrett Roe (Zug), Bobby Sanguinetti (Lugano), Jim Slater (Fribourg)
Für Schweden:Victor Stalberg (EVZ), Fredrik Pettersson (ZSC), Carl Klingberg (EVZ), Johan Fransson (Servette)

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Blum & Fischer

Eric Blum und Trainer Patrick Fischer bei der Medienkonferenz im House of Switzerland. Foto: Andreas Robanser