Der Absteiger übernimmt den Thron

Von Leroy Ryser

Der SC Langenthal verliert im Spitzenkampf gegen die SCL Tigers mit 5:2. Einerseits nutzte der Ex-Leader seine Powerplaymöglichkeiten nicht, andererseits wurden sie von den kaltblütigen Tigers deutlich in ihre Ränge gewiesen. Neu sind damit die SCL Tigers Leader.

SCL gegen SCL war zum ersten Mal in dieser Saison nicht nur ein Derby, sondern auch gleich ein äusserst wichtiger Spitzenkampf. Punktegleich trafen sie im Schoren aufeinander, mit positiven Gefühlen für den SC Langenthal. Denn gleich vor dem Spiel wurde zuerst die Vertragsverlängerung von Marc Eichmann bekanntgegeben. Und ausserdem erzielte Stefan Tschannen nach einem Pass von Jeff Campbell nach nur 2:12 Minuten den Führungstreffer für die Oberaargauer. Künftig war aber fertig mit Jubel-Trubel-Heiterkeit. Denn es waren die Tigers, die vermehrt das Spieldiktat an sich rissen. Auf für das Heimteam katastrophale Weise konnten sie denn auch Kapital schlagen. Zuerst ging Tom Gerber direkt vor Marc Eichmann völlig vergessen. Er traf zum Ausgleich. Rund drei Minuten später war es Tobias Bucher, der zum 2:1 traf, nachdem er bei einem Konter ebenfalls vergessen ging. Langnau führte zwar, wies aber nur gerade sieben Schüsse auf Marc Eichmann auf.

Im zweiten Abschnitt kam es dann nicht wirklich besser für den Noch-Leader. Zuerst fiel der Teamroutinier Noël Guyaz aus, dann kassierte Yves Müller eine Strafe, die wohl gar keine war. Langnau aber machte sich nichts draus, zeigte erneut die konsequent und kaltblütig es sein konnte und traf zum 3:1, erneut durch Tobias Bucher. Damit endete die Misere von Gelb-Blau aber noch nicht: Nach einem Schuss hob es Lorenzo Croce im Tigers-Tor die Maske, das anschliessend von Pascal Gemperli erzielte Tor wurde vom Referee annulliert, nachdem er es zuerst als korrekt taxierte. Zwar lenkte Jeff Campbell in Überzahl einen Fröhlicher-Schuss zum Anschlusstreffer ins Tor ab, es waren aber die Tigers, welche die Überhand behielten.

Im letzten Abschnitt glich die Partie dem letzten Aufeinandertreffen im ausverkauften Schoren. Langnau gewann das Schlussdrittel mit 2:0, nachdem zuerst Raphael Kuonen bei einem weiteren Konter Marc Eichmann zum 4:2 tunnelte und Kim Lindemann nach einem Gewühl vor dem Tor die Partie mit dem (zu) hohen Resultat von 5:2 entschied. Langenthal kränkte somit vor allem in der Defensive. Gleich drei Treffer kassierten sie nach übel aussehenden Stellungsfehlern oder Konter. Und ausserdem machten sie keinen allzu guten Eindruck bei den sechs Powerplaymöglichkeiten, von der nur eine ausgenutzt werden konnte. Die logische Konsequenz: Die an diesem Abend besseren Tigers gewannen nicht nur die Partie mit 5:2 sondern übernahmen auch gleich den Leaderthron. Dies nach ungefähr 15 Runden, in welchen die Langenthaler vorne ab klassiert waren.

SC Langenthal – SCL Tigers 2:5 (1:2, 1:1, 0:2)

Schoren. – 4500 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Wirth, Huggenberger/Kovacs. – Tore: 3. Tschannen (Campbell, Guyaz) 1:0. 7. Kolnik (Tobias Bucher) 1:1. 10. Tobias Bucher (Lindemann) 1:2. 8. Tobias Bucher (Philipp Schefer/Ausschluss Müller) 1:3. 31. Fröhlicher (Kelly/Ausschluss Stettler) 2:3. 48. Kuonen (Rexha) 2:4. 52. Lindemann 2:5. – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Langenthal. 7mal 2 Minuten gegen die SCL Tigers.

Langenthal: Eichmann; Guyaz, Müller; Leuenberger, Fröhlicher; Tim Bucher, Pienitz; Minder; Tschannen, Campbell, Kelly; Schnyder, Lüssy, Moser; Kämpf, Dommen, Carbis; Hobi, Gemperli, Küng; Le Coultre.

SCL Tigers: Croce; Rytz, Hecquefeuille; Philipp Schefer, Stettler; Steiner, Lindemann; Sterchi; Haas, Claudio Moggi, Sandro Moggi; Tom Gerber, Tobias Bucher, Kolnik; Rexha, Adrian Gerber, Kuonen; Wyss, Schneuwly, Schlapbach.

Bemerkungen: Langenthal ohne Marc Schefer, Welti (beide verletzt), Meyer und Stucki (überzählig). SCL Tigers ohne Albrecht, Bärtschi, Gustafsson, Rüegg (alle verletzt), Dällenbach, Devigus und Wenger (alle Partnerteam). 23. Pfostenschuss Sandro Moggi. 23. Guyaz scheidet verletzt aus.