Ambri bezwingt Lugano

Von Manuel Ziegler

Der HC Ambri-Piotta gewinnt das zweite Derby der Saison hochverdient mit 5:2. Mit diesen drei Punkten geben die Leventiner den letzten Tabellenplatz wieder an die SCL Tigers, dem nächsten Gegner, ab.

In der ausverkauften Valascia legten beide Teams als erstes den Vorwärtsgang ein. Die Gäste waren aber das erste Team, das sich im gegnerischen Drittel festsetzen konnte. Glen Metropolit verpasste nach wenigen Augenblicken aber die erste gute Möglichkeit, nachdem die Scheibe vor dem Tor von Schaefer frei herumkullerte. Daniel Manzato musste auf der Gegenseite ebenfalls gleich in der Anfangsphase sein bestes Eishockey zeigen, damit sein Team nicht früh in Rückstand zu geriet. In der 9. Minute musste Luganos Dominik Schlumpf unnötig auf die Strafbank, nachdem er Ambri-Spieler Pedretti, nach Abpfiff des Schiedsrichters, zu Boden riss. Das Powerplay der Leventiner war zwar schwach, doch mit dem ersten richtigen Abschluss, 10 Sekunden vor Ablauf der Strafe, lag die Scheibe im Tor von Manzato. Reichtert konnte einen genialen Pass von Noreau unhaltbar ins hohe Eck ablenken.

Nur 20 Sekunden nach dem Treffer, gab es bereits die nächste Strafe gegen einen Luganesi. Johan Morant rastete plötzlich aus und prügelte wild auf Mattia Bianchi ein. Während Morant aber fünf Minuten plus Spieldauer erhielt, musste der Leventiner nur für vier Minuten auf die Strafbank. Bei diesem Vier gegen Vier schien das Heimteam besser in Fahrt zu kommen. Nachdem Park und Williams zwei gute Torchancen vergaben, hämmerte Alain Mieville die Scheibe nur 75 Sekunden nach dem Führungstreffer zum 2:0 in die Maschen. Die Gäste aus dem Südtessin waren nun völlig von der Rolle. Einzig die Linie mit Bergeron, Metropolit und Reuille konnte sich noch das ein oder andere Mal gefährlich im Drittel der Leventiner festsetzen. 3,5 Sekunden vor der Sirene konnten die Anhänger des HC Ambri-Piotta aber nochmals jubeln. Richard Park setzte sich auf der linken Seite durchsetzen und bezwang Daniel Manzato aus nächster Nähe zum 3:0.

Nach der Pause kam Michael Flückiger für den glücklos agierenden Manzato ins Tor. Die Luganesi legten dann auch los wie die Feuerwehr und waren sofort im Angriff. Brett McLean scheiterte nur 25 Sekunden nach Wiederanpfiff alleinstehend vor Schaefer. Die Druckphase bescherte den Gästen jedoch ein erstes Powerplay. Schlagenhauf musste die erste kleine Strafe der Leventiner absitzen. Diese Strafe konnte Lugano auch sofort zum ersten Treffer ausnutzen. 13 Sekunden vor Ablauf der Strafe traf Daniel Steiner zum 1:3-Anschlusstreffer.

Wer nun dachte, die Luganesi werden dieses Tempo halten und das Spiel drehen, sah sich getäuscht. Die Partie blieb trotz des frühen Treffers über weite Strecken ausgeglichen und beide Teams kamen zu ihren Chancen. Kurz nach Spielhälfte war es dann Ambri-Sniper Maxim Noreau, der einen schnellen Konter über Williams und Park zum 4:1 ausnutzen konnte. Nur 62 Sekunden nach dem Treffer von Noreau folgte auch gleich der nächste Treffer zum 5:1 fürs Heimteam. Mieville bezwang Flückiger mit einem satten Schuss ins lange, hohe Eck zu seinem zweiten persönlichen Treffer des Abends.

Lugano-Coach Larry Huras gefiel das gesehen ganz und gar nicht und nahm sofort das Timeout um seine Spieler zu wecken. Um es vorne Weg zu nehmen, das Timeout nütze nichts. Es dauerte bis zur 37. Minute, bis sich die Gäste wieder einmal gefährlich vor Nolan Schaefer aufbauen konnten. Diese Druckphase verursachte aber eine zweiminütige Strafe gegen Paolo Duca. Trotz einer guten Möglichkeit durch Oldie Paul Di Pietro, der heute sein erstes Spiel für Lugano bestritt, blieb es beim 5:1 für den HC Ambri-Piotta.

Im Schlussabschnitt spielte Ambri auf Resultat verwalten und versuchte aus einer sicheren Defensive das Spiel zu kontrollieren. Lugano zwar bemüht und die aktivere Mannschaft, doch nur nach unnötigen und fahrlässigen Fehlern der Ambri-Abwehr ergaben sich gefährliche Torchancen. Sinnbildlich dann auch der 2:5-Anschlusstreffer durch Profico gut sieben Minuten vor dem Ende. Der Stürmer von Lugano spielte die Scheibe blind vors Tor und genau an den Schlittschuh von Dotti, der unglücklich ins Tor ablenkte. Dieser Treffer war aber das letzte Highlight in einem Derby, das, nach acht Derby-Niederlagen in Serie, hochverdient mit 5:2 an den HC Ambri-Piotta ging.