SC Bern bleibt Tabellenführer

Von Rolf Probst

In einem sehr einseitigen Berner Derby zwischen dem SC Bern und den SCL Tigers gewann der SC Bern souverän sein erstes Spiel als Tabellenführer. Die Emmentaler hatten dem SC Bern in keiner Phase des Spiels etwas entgegenzusetzen. Olivier Gigon erzielte in seinem fünften Saisoneinsatz seinen ersten Saison-Shutout.

Lange Zeit tat sich im ersten Drittel auf beiden Seiten nicht sehr viel Nennenswertes oder Attraktives. Zwar konnte der SC Bern schon nach gut einer Minute in Überzahl spielen, doch da haben die Stadtberner in dieser Saison so ihre liebe Mühe. Die SCL Tigers gerieten in dieser Phase nie in Gefahr. In der fünften Spielminute konnten die Emmentaler während 108 Sekunden mit zwei Mann mehr spielen. Die SCL Tigers liessen den Puck in der Berner Zone gut laufen, doch waren sie zu wenig zielstrebig. Die einzige Ausbeute war der Lattenschuss von Langnaus Topscorer Pascal Pelletier. In dieser Szene beanspruchte Olivier Gigon das Glück, sonst spielte er in den ersten 20 Minuten tadellos. Es blieb vorläufig beim Torlosen Unentschieden. Das war dann auch für eine Weile das Aufregendste auf dem Eis. Es gab weder auf Stadtberner noch auf Emmentaler Seite gefährliche Aktionen. Das änderte sich in der 15. Minute, als Berns Etienne Froidevaux einen Energieanfall hatte und die gesamte Langnauer Defensive stehen liess und mit einem herrlichen Schuss in die entfernte Torecke das 1:0 erzielte. Dieses Tor gab dem SC Bern etwas Auftrieb. Noch einmal hatte der SC Bern im ersten Drittel die Möglichkeit in Überzahl zu spielen. Langnaus Martin Stettler (bis letzte Saison noch beim SCB) musste wegen Beinstellen auf die Strafbank. Dort sass er nur 17 Sekunden, dann traf Pascal Berger endlich wieder einmal im Powerplay für den SC Bern. Mit diesem 2:0 ging es in die erste Pause.

Im zweiten Drittel war nach wenigen Minuten schon mehr Aufregung als im ersten Drittel. Bereits nach wenigen Minuten hatte der SC Bern die grosse Möglichkeit auf 3:0 zu erhöhen, doch Robert Esche reagiert glänzend. Dann zog Martin Plüss bei vier gegen vier Feldspieler alleine auf das Langnauer Tor los, doch erneut parierte Robert Esche hervorragend. Aber schon bei der nächsten Aktion sah Robert Esche sehr schlecht aus. Der SC Bern musste in Unterzahl spielen, konnte sich aber aus der Umklammerung lösen. Biron Ritchie schoss kurz nach der blauen Linie und der Puck rutschte Robert Esche durch seine Fanghand ins Tor zum 3:0 für den SC Bern. Mit diesem Shorthander entschied der SC Bern die Partie schon vor Spielhälfte zu seinen Gunsten. Zumal die Langnauer vermehrt die Strafbank aufsuchen mussten und Christian Moser sogar den Gang unter die Dusche antreten konnte. In dieser Phase erhöhte Biron Ritchie mit seinem zweiten Tor auf 4:0 für den SC Bern. Nach diesem Tor verliess Robert Esche das Langnauer Tor und machte Urban Leimbacher Platz. Der SC Bern hatte das Geschehen nun weitgehend im Griff und hinten stand Olivier Gigon souverän.

Der SC Bern spielte auch im dritten Drittel munter nach vorne. Tristan Scherwey erhöhte nach einem schönen Solo auf 5:0. Jetzt war der Ofen auf Emmentaler-Seite definitiv aus. Der SC Bern kontrollierte Spiel und Gegner. Die SCL Tigers konnten am Ende froh sein, dass das Resultat nicht noch viel höher ausfiel. Mit einer solchen Leistung wird es für die SCL Tigers in dieser Saison sehr schwer die Playoffs zu erreichen.

SC Bern vs. SCL Tigers 5:0 (2:0; 2:0; 1:0)

PostFinance-Arena, Bern – 16‘888 Zuschauer – SR: Kurmann, Reiber; Kaderli, Wüst

Tore: 14:28 Froidevaux (Hänni) 1:0; 18:52 Berger (Dumont, Ritchie / Ausschluss Stettler) 2:0; 24:21 Ritchie (Dumont / Ausschluss Scherwey!) 3:0; 28:37 Ritchie (Furrer, Roche / Ausschluss Ch. Moser sowie weitere Strafe gegen die SCL Tigers angezeigt) 4:0; 41:49 Scherwey (Froidevaux, Brunner) 5:0

Strafen: SC Bern 5 x 2 Min.; SCL Tigers 3 x 2 Min. plus 1 x 5 Min. gegen Ch. Moser plus 1 x 10 Min. gegen Rytz

SC Bern: Gigon (Riesterer); Furrer, Roche, Hänni, Jobin, B. Gerber, Höhener, Morant; Dumont, Ritchie, Déruns; Berger, Gardner, Vigier; Rüthemann, M. Plüss, Bertschy; Scherwey, Froidevaux, Brunner ; Neuenschwander

SCL Tigers: Esche (Leimbacher); Reber, Popovic, Rytz, Stettler, Ch. Moser, Schilt, Lardi; A. Moser, McLean, Haas; Genazzi, Pelletier, Bucher; Gustafsson, C. Moggi, S. Moggi; Lindemann, A. Gerber, Leblanc; Rexha

Bemerkungen: SC Bern ohne Kwiatkowski, Vermin, Reichert, Lötscher (alle verletzt), Do. Meier (überzählig) und Bührer (krank); SCL Tigers ohne Neff (krank) und Lüthi (verletzt)

05:26 Lattenschuss Pascal Pelletier (SCL Tigers) – 20:59 David Jobin (SC Bern) musste verletzt in die Kabinen (kleine Hirnerschütterung) – Johann Morant mit Schulterverletzung ausgeschieden