Niederreiter als Trade-Kandidat?

Freitag, 9. Juni 2017, 07:30 - Martin Merk

Die renommierte "The Hockey News" sieht Nino Niederreiter nicht mehr zwingend bei den Minnesota Wild, sondern als Kandidat für einen strategischen Spielertausch.

Sportlich gibt es für Minnesota keinen Grund, Niederreiter nicht halten zu wollen. Nach dessen harzigem Start bei den New York Islanders ist Niederreiter bei den Wild aufgeblüht und seinen Vorschusslorbeeren als Erstrundendraft vollends gerecht geworden. Es sind andere Gründe, welche zu Spekulationen Anlass geben.

Ein Grund ist, dass die Wild nur noch etwas über elf Millionen Dollar von der Lohnobergrenze für die kommende Saison entfernt sind. Darin muss Mikael Granlund Platz haben, bei dem mit einem Jahressalär von sechs Millionen Dollar gerechnet wird. Und Niederreiter? Mit ihm haben die Verhandlungen noch gar nicht begonnen. Weil nach seinen Leistungen eine saftige Lohnerhöhung angesagt ist, wurde in den letzten Tagen gar spekuliert, dass das Lohn-Schiedsgericht möglicherweise aufgerufen werden könnte. Ein Lohn von fünf Millionen Dollar scheint nicht unrealistisch, könnte den Club aufgrund der Lohnobergrenze jedoch vor Problemen bringen.

Ein anderer Grund ist der Expansions-Draft am 21. Juni, der davor für einige Spielertausche sorgen könnte. Denn dann kann sich das neue Team Vegas Golden Knights Spieler anderer Teams aussuchen, die nicht geschützt sind. Auch dies wirkt sich zu Ungunsten Niederreiters aus. Mikko Koivu, Zach Parise und Jason Pominville haben Klauseln in ihren Verträgen, wonach sie nicht getauscht werden können. Damit sind sie als Spieler gesetzt, welche die Wilds vor dem Expansions-Draft "schützen" können, sofern sie sich nicht mit einem dieser Spieler einigen oder aus dem Vertrag herauskaufen, ebenso wird Granlund sicher geschützt, womit nur noch drei weitere Spieler offen bleiben, welche die Wild für den Expansions-Draft sperren können. Bei den anderen besteht die Möglichkeit, diese kompensationsfrei an das Team aus Las Vegas verlieren. Ein Spielertausch mit einem anderen Team in den nächsten zwölf Tagen wäre eine Alternative, um einen Gegenwert zu erhalten. Und hier soll Niederreiter laut der kanadischen Zeitschrift weit oben auf der Liste möglicher Spieler für einen strategischen Tausch zu stehen.